Katholische taufe?

9 Antworten

Genau, eigentlich soll es nicht gehen.

Aber wie überall gibt es auch Pfarrer, die manche Dinge nicht so genau nehmen.

Soll ja eigentlich nicht gehen...

Doch, es geht. Kirchenrechtlich kein Problem. Es ist dann ein Pate notwendig, der sich um die religiöse Erziehung sorgt. Das kommt zwar selten vor, aber es gibt's.

jedoch habe ich schon mehrmals gehört -

Ich weiß nicht, was du gehört hast, aber mehrmals kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Mir ist diese Konstellation in mehreren Jahrzehnten nur ein einziges Mal untergekommen, und zwar im Zusammenhang mit einer Adoption und der Taufe des Geschwisterkindes.

...das bei einer großzügigen spende die kirche da ausnahmen macht.

Vergiss das mal mit der "großzügigen Spende", ganz gleich was du dir darunter vorstellst. "Ausnahmen" müssen keine gemacht werden, da das Kirchenrecht die Vorgaben dazu macht. Und möglich ist es vom Kirchenrecht her ohnehin. Kein Bedarf und keine Notwendigkeit.

Stimmt das?

Nein.

Wenn du so eine Frage ernst meinst (davon gehe ich mal aus) und hier stellst, dann hat das ja einen konkreten Hintergrund. Wenn du den hier schilderst, kann ich dir wahrscheinlich und auch gerne weiterhelfen. Ich kenn mich da aus.

Kann das sein, dass du deine Frage überarbeitet hast? Ursprünglich stand da nur, wenn niemand von der Konfession her katholisch ist (Eltern?), meine ich. Oder habe ich da was übersehen?

Wenn es nur um die Paten geht: Ein Pate ist nicht zwingend notwendig, aber wer Pate des katholischen Täuflings sein will, muss katholisch, gefirmt und darf nicht aus der Kirche ausgetreten sein.

0
Darf jemand, der nicht katholisch ist, Taufpate werden?
Nein, für das Amt des Taufpaten ist erforderlich, dass die betreffende Person getauft und gefirmt ist und der katholischen Kirche angehört. Nichtkatholische Christen können gemeinsam mit einem katholischen Paten als „Taufzeugen“ zugelassen werden.
Kann ich mein Kind taufen lassen, wenn die Taufpaten nicht in der Kirche sind?
Zwar müssen Taufpaten zwingend der katholischen Kirche angehören, allerdings muss deswegen die Taufe nicht scheitern, wenn die gewünschten Paten nicht der Kirche angehören: Es ist auch möglich, das Kind ohne Paten taufen zu lassen, denn Paten sind nicht zwingend erforderlich.
Können Gemeinden die Fragen zu Taufe und Taufpaten unterschiedlich handhaben?
Nein, das Kirchenrecht und die dort enthaltenen Bestimmungen über das Sakrament der Taufe sind weltkirchlich geltendes Recht.
https://www.bistum-hildesheim.de/seelsorge/taufe/fragen-zur-taufe/

Christen, die nicht der katholischen Kirche angehören, werden nach Can. 874 § 2 des kirchlichen Rechts nur als zusätzliche Taufzeugen eines katholischen Paten zugelassen:

 Ein Getaufter, der einer nichtkatholischen kirchlichen Gemeinschaft angehört, darf nur zusammen mit einem katholischen Paten, und zwar nur als Taufzeuge, zugelassen werden.

https://www.vatican.va/archive/cod-iuris-canonici/deu/documents/cic_libro4_cann872-874_ge.html

bei einer großzügigen spende

Hört sich für mich nach einem Mythos an.

Nein - da ist die Kirche streng:

Taufpaten müssen:

  • katholisch getauft und gefirmt sein und das heilige Sakrament der Eucharistie (Erstkommunion) empfangen haben,
  • katholisch sein (d.h. sie dürfen nicht aus der katholischen Kirche ausgetreten sein),
  • mindestens 16 Jahre alt sein und
  • ein Leben führen, das dem Glauben entspricht, und die christliche Erziehung des Patenkindes unterstützen.

Das sieht auch der Gesetzgeber so, ein Eintritt in die Religionsgemeinschaft durch die Taufe ist nur unter diesen Bedingungen möglich, da hilft auch kein Schmieren des Pfarramtes. (bezieht sich halt auf Österreich 🇦🇹)