Katholisch oder orthodox?


28.01.2024, 14:35

Diese Frage sollte bitte auf keinen Fall in einem Konflikt zwischen Christen enden!

6 Antworten

Jetzt bin ich nicht sicher, welche Antwort du erwartest? Hier gibt es wohl nur "Meinungen".

Ich bin reformiert aufgewachsen, unterdessen aber konfessionslos. Habe aber viele Gespräche mit Katholiken geführt und kurzzeitig in einem christlich-orthodoxen Land gelebt.

Meine Wahrnehmung ist die, dass diese beiden Kirchen ihre Lehre jeweils für die einzige richtige halten. Das kommt wohl noch vom Schisma, als die beiden Kirchen sich aufspalteten, weil sie sich in zentralen Glaubensfragen nicht einig werden konnten.

Die Reformation hat sich dann wiederum abgespalten, weil sie fand, die katholische Kirche habe sich komplett vom eigentlichen christlichen Glauben entfernt. In meiner Erziehung stand die persönliche Auseinandersetzung mit der Bibel im Vordergrund. Es stand jedem frei, sich selbst eine Meinung zu bilden und Lehren aus den Erzählungen der Bibel zu ziehen.

Die Kirche hat in dieser Konfession keine Deutungshoheit mehr, sie kann also niemandem sagen, er sei auf einem Irrweg, weil sie keine Definition des "rechten Weges" erstellt hat.

Ist das eine Antwort, wie du sie dir gewünscht hast?

DerEineDa859 
Fragesteller
 28.01.2024, 14:46

Danke, natürlich war das eine gute Antwort. Mein Wunsch war, dass ich nicht so kurze Schlag-Antworten erhalte, sondern Begründungen, warum man zur jeweiligen Kirche hälte

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LastDayofEden  28.01.2024, 14:50
@DerEineDa859

Es war mir nicht ganz klar, welche Art von Antwort du dir erhoffst. Aber wenn ich das recht verstehe, möchtest du gerne hören, warum andere entweder die katholische oder die orthodoxe Kirche bevorzugen.

Da bin ich als reformiert Erzogene natürlich sowieso nicht gefragt. Für mich muten beide Kirchen unendlich fremd an, und ich wundere mich immer wieder, dass es derselbe Glaube sein soll!

Meine Konfession ist stark auf Rationalität aufgebaut. Das ist den katholischen und orthodoxen Kirchen eher fremd.

Dafür muss ich schon sagen, dass ich katholische Kirchen bewundere für ihre oft spektakuläre Architektur, die nicht selten die Luft von Jahrhunderten atmet. Auch die Rituale finde ich bei der katholischen Kirche etwas sehr Schönes, das gab es bei uns nicht.

Die orthodoxe Kirche kenne ich im Vergleich dazu kaum, aber mich beeindruckt die Kirchenkunst schon sehr. :-)

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vnsaorthodox  26.02.2024, 15:35

die kirche hat christus selber gegründet wirso sollte man sie ablehnen? sie ist unfehlbar.

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LastDayofEden  26.02.2024, 18:01
@vnsaorthodox

Jesus hat keine Kirche gegründet.

Er ist mit seinen Jüngern durch Judäa gezogen, dann ist hat er sich zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem aufgemacht, hat dort seine Jünger zur Mission aufgefordert und ist (anscheinend) von den Römern gekreuzigt worden.

Es gab viele Jahrzehnte lang nach seinem Tod nichts, was man als Kirche bezeichnet hat oder bezeichnen konnte. Es gab nur Juden, welche Jesus als den von Jesaja angekündigten Erlöser sahen und daher die Schrift als erfüllt betrachteten.

Die Kirche wurde erst viel später gegründet, nachdem Christen sich nicht mehr als Juden betrachteten (teilweise deshalb, weil die Juden sie zunehmend nicht mehr in der Synagoge akzeptierten), und viele Urchristen waren dagegen, weil sie die Kirche für nicht vereinbar mit der Lehre von Jesus hielten.

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In der Othodoxie und im Katholizismus gibt es viele Irrlehren, die den Gläubigen in Christus Jesus, die sich an das Bibelwort halten und schon länger mit dem dem Apostel Paulus eigens für die Nationen und die heutige Gemeinde enthüllten (Gal 1,12) "Evangelium der Unbeschnittenheit" (Gal 2,7) vertraut sind, schmerzlich ins Auge fallen. Heute ist Paulus der Lehrer (1 Tim 2,7; 2 Tim 1,11; Eph 3,6-9); er hat das Wort Gottes auch "vervollständigt" (Kol 1,25); mithin ist er auf jeden Fall heranzuziehen.

Die Kräftigung der Gläubigen (das sind Menschen, die dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus glauben, was Er in de Bibel niederschreiben ließ und allein durch Glauben und allein in der Gnade und allein durch den einzigen Mittler zwischen Gott und Menschen, 1 Tim 2,5, gerettet sind) erfolgt nur in der von Paulus verkündigten überfließenden Gnade (Eph 1,7.8 a; 2 Tim 2,1), und auch der Schutz vor Irrlehren, vor den Kriegslisten das Satans, ist nur durch die von Paulus bekanntgemachte, von Gott bereitgelegte Waffenrüstung (Eph 6,10-17) gegeben.

Man lese die Paulusbriefe und erkenne, was wir in Christus Jesus sind und haben. Wir sind in Christus mit jedem geistlichen Segen, den es überhaupt gibt (zum Beispiel Rechtfertigung, Versöhnung, Versiegelung), gesegnet (Eph 1,3). Religionen (= irrende Kulte mit Menschenweisheit, Ritualen und Mystik) sind uns fremd.

Wir sind in Christus und in Ihm eine neue Schöpfung (2 Kor 5,17); wir leben im Glauben und nicht in dem, was da drumherum sonst noch alles erzählt wird.

die orthodoxe kirche hat keine neue lehren angenommen während die katholische kirche zb. das filioque angenommen hat was im 8 Jh. von den römern ,,erfunden‘‘ wurde. Außerdem denken katholiken dass der papast unfehlbar ist, obwohl der papast den frühreren päpsten widerspricht. Das kann aber bei der wahren kirche garnicht sein da die kriche christi unfehlbar ist. (bei genaueren fragen gerne fragen)

Ich als Protestant könnte jetzt sagen, beide Konfessionen, die katholische und die orthodoxe, seien Irrlehren, und nur die Evangelische Kirche ist der Bibel am nächsten. Das ist aber zu kurz gegriffen. Ich achte und respektiere alle christlichen Konfessionen, denn unsere Erkenntnis ist nur Stückwerk. So gibt es in allen christlichen Konfessionen Bruchstücke der ganzen Wahrheit. Nur die Fanatiker, die für sich reklamieren, im Besitz der absoluten und vollständigen Wahrheit zu sein, die sind es gerade nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.
Was nun?

Eines unserer Lieblingshobbys im Christentum ist, nach Fehlern, Sünden und Irrlehren bei den anderen herumzuschnüffeln. Da sind wir richtig gut drin.

Wenn es im christlichen Glauben aber darum gehen würde immer alles richtig zu wissen und zu glauben, wären wir allesamt hoffnungslos verloren. Und ich finde das zu berücksichtigen hilft sehr im interkonfessionellen Dialog.