Kann mir jemand erklären was Paulus damit meinte?

9 Antworten

Also die Sache mit unter dem Gesetz erkläre ich mir so:

Im jüdischen Recht gab es zweierlei Rechtsnormen. Damals lebten ja Juden und Nichtjuden Tür an Tür. Die Juden waren an alle Gesetze gebunden, mehr als 600. Unter anderem Speisegesetze, Beschneidung, aber auch viel mehr.

Für die Nichtjuden galt ein schlankerer Katalog. Mehr oder weniger die 10 Gebote. Deswegen durften die auch alles essen, waren unbeschnitten und somit `nicht unter dem Gesetz`, was aber keineswegs bedeutet völlig im rechtsfreien Raum.

Paulus kannte alle über 600 Regeln und hatte sie auch lange befolgt. Mit seinem Übertritt zum Christentum lebt er unter dem Gesetz vor Christus, das heißt in dem Wissen, sich für alles, was er tut, später vor seinem Herren erklären zu müssen. Da Jesus aber, was einige Gebote angeht, eher den Menschen als das Gesetz in Vordergrund gebracht hat, gelten für Christen Regeln, die sich zwischen den beiden Rechtsklassen befinden.

Jesus hat ja zum Beispiel gesagt, dass nichts, was Menschen in den Mund stecken, sie verunreinigt, eher sei das, was aus ihrem Mund herauskommt ein Problem. Damit hat Jesus eine völlig neue Rechtsauffassung geschaffen: ein Recht, das nicht von außen aufgezwungen, sondern von innen gelebt wird.

Natürlich gelten die 10 Gebote weiter, weil sich ja nicht alle dazu entscheiden, dieser neuen Rechtsauffassung zu folgen. Die müssen sich halt an die alten Regelungen halten, je nachdem was gilt.

Paulus sagt einfach nur, dass es Sinn macht auf sein Gegenüber einzugehen, und auch mal so zu leben wie die Leute da. Weil man dann auch besser versteht, wie die so ticken. Und dass das Evangelium für alle vermittelbar ist: für die unter dem Gesetz, für die mit einfachen Gesetzen, ja sogar für die ganz ohne Gesetze.

Damals waren Speisegebote und Beschneidung große Diskussionsthemen, ist ja im Grunde immer noch so. Schau dir mal an was auf GF abgeht beim Thema Schwein essen oder Beschneiden.

Dass es keinen Sinn macht, wenn man orthodoxe Juden zu Essen einlädt, Schwein zu servieren, oder wenn man bei Heiden zu Besuch ist, Schwein abzulehnen, ist eigentlich logisch. Weil beides nervt. Machen heutzutage ja auch viele Leute so, dass sie den Speiseplan nach den Gästen richten, und auswärts Sachen essen ohne zu meckern. Kann ich jetzt nicht so verwerflich finden.

Textstelle zum Bedenken: Matthäus 15:17-20

„Ist euch nicht klar, dass alles, was in den Mund kommt, durch den Magen geht und dann ins Abwasser gelangt? Was dagegen aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt einen Menschen. Zum Beispiel kommen aus dem Herzen böse Überlegungen, Morde, Ehebrüche, sexuelle Unmoral, Diebstähle, falsche Zeugenaussagen und Gotteslästerungen. All das verunreinigt einen Menschen. Aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt ihn nicht“

Paulus, der vor seiner Bekehrung zum Christen nach seiner Begegnung mit dem auferstandenen Jesus, Saulus hieß (und selbst Christen verfolgt hatte), war ein schriftgelehrter Mann. Er kannte die heiligen Schriften der Juden, den Tanach, sehr genau. Er war ja selbst Jude, weil offensichtlich seine Mutter Jüdin war. Juden leben unter dem Gesetz = dem mosaischen Gesetz, welches Gott seinem auserwählten Volk, den Juden, über Moses gegeben hatte. Als schriftkundiger Jude kannte Paulus die Argumente, mit denen er den Juden das Evangelium, also die frohe Botschaft von der Erlösung durch den Messias Jesus, näher bringen konnte. Er selbst, der bereits Christ geworden war, lebte aber nicht mehr unter dem mosaischen Gesetz, sondern unter der Gnade. (Soweit zum ersten Abschnitt.)

Paulus war - als Jude eher eine Ausnahme - auch römischer Bürger (wahrscheinlich über seine Abstammung väterlicherseits). "Denen ohne Gesetz" - damit meinte er die Nichtjuden, also z.B. Griechen, Römer, Spanier, ... deren Sichtweisen er auch kannte. Und so konnte er das Evangelium auch den Nichtjuden erklären und sie für den christlichen Glauben gewinnen. Dass er nicht ohne Gesetz sei, damit meint er hier nicht das mosaische Gesetz, sondern er meint seinen christlichen Glauben, z.B. das Gebot "Liebe deinen Nächsten!".

Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne.

Paulus, der als Saulus vormals zu den "Starken" gehörte, war als Christ nun selbst ein Verfolgter, wurde verhaftet und war von (einem?) körperlichen Leiden befallen. Er wusste also nun auch, wie es den "Schwachen" geht und konnte ihnen das Evangelium erklären und sie für den christlichen Glauben gewinnen.

Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.

Gott hat Paulus nicht umsonst ausgewählt. Paulus kannte die Sichtweise der Juden, da er selbst schriftgelehrter Jude war, Paulus kannte die Sicht der Nichtjuden und er hatte gelernt, wie es einem "Schwachen" in der Gesellschaft ging. All diese Erfahrungen, diese "Identitäten" halfen Paulus, Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen, damit diese erlöst, also gerettet werden.

Ja

Er versetzte sich in jeden Menschen und seine guten Ansichten

Er sagte damit auch

Nichts Menschliches ist mir Fremd

Er kannte die Tiefe des menschlichen Seins

Er Wusste

Wir müssen die Änderungen sein die wir von anderen sehen wollen

Du hast doch sicher einmal den Spruch gehört- vom Saulus zum Paulus. Damit ist er gemeint.

Dieser Paulus war radikaler Bekämpfer des Christentums und deren Anhängerschaft- also Christen.

- später jedoch erblindete er, als er von der Sonne gebelendet wurde. Anschliessend begegnete er Jesus, der hinter ihm ging und ihm sagte, er sollte die Stadt - Damaskus betreten und warten bis ihm geasgt wird, was er tun soll. Ein Jünger- der von Jesus oder Gott gesandt wurde. legte dessen Hände auf das Haupt von Saulus, sodass dieser wieder sehend wurde.

Nach und nach (drei Jahren) wurde Saulus bekennender Christ und zum Apostel Paulus.

Er hat also eine 180° Gesinnungswandel durchlebt. Vorher ein Feind der Christen - anschliessend Prediger des Christentums und Apostel(Gesandter) .

Christiepie22 
Fragesteller
 13.07.2022, 02:45

Ahso okay danke dass ist interessant !

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KittyCat2909  13.07.2022, 02:47
@Christiepie22

Gerne- hoffe ich konnte dir weiter helfen. Man könnte so sagen. er wurde vom Feind der Christen und deren Glauben- zum Freund des Christentums und ein Vertreter dessen.

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Hawajaeger  13.07.2022, 19:41

Paulus ist ein römischer Spion gewesen der die jünger spionierte

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Paulus setzt auf Gemeinsamkeiten und auf das, was jemand schon kennt.

Esoteriker kennen z.B. oft schon Engel und Wunder - also würde Paulus darüber viel reden und das Wissen um den christlichen Glauben erweitern - z.B. das es auch bösartige Wunder gibt, die gegen dich gerichtet sind und nur Wunder, die von Gott kommen sicher sind - daher ist Magie verboten

Der christliche Glaube hat viele Aspekte und so kann man die Unterschiede besser ausarbeiten.