Kann mir jemand ein paar pro und contra Argumente zu der Frage ob man für die klimaproteste gegen Gesetze verstoßen darf oder nicht nennen?

3 Antworten

Pro-Contra-Listen würden dem Problem nicht gerecht werden, es gibt im wesentlichen zwei Sichtweisen.

Die erste Sichtweise besagt, dass in einer Demokratie Politik über Konsens erreicht wird, d.h. auch dass alle Positionen Kompromissbereitschaft aufweisen müssen. Positionen ohne jeden Kompromiss sind damit undemokratisch.

Die andere Sichtweise besagt, dass es in einer Demokratie sehr wohl Positionen gibt, die kompromisslos sind. Z.B. die der Staatsform, die der Toleranz, die der Unantastbarkeit menschlicher Würde. Die Demokratie benötigt diese Positionen alleine schon, um sich selbst zu schützen. Nach dieser Sichtweise ist eine weitere Erzeugung von Treibhausgasen ein Verbrechen an der Menschheit, mit der wir tausende Nachfolgegenerationen in Leid stürzen, von daher ist sie komprisslos, ebenso wie z.B. die Positionen, 'wir dürfen keine Juden vergasen' kompromisslos ist - völlig egal was die jeweils zeitgenössische Rechtssprechung sagt.

D.h. die wesentliche Frage, die man sich stellen muss: Halte ich den vom Menschen beschleunigten Treibhauseffekt für so gefährlich, wie es einge Modelle vorhersehen oder nicht.

Falls ja, müsste man konsequenterweise zu dem Schluss kommen, dass wir so schnell wie irgends möglich CO2 neutral werden müssen und diese Position wäre dann tatsächlich kompromisslos.

Falls nein, naja, dann halt nicht und CO2 Emissionen sind ein vollkommen normales politisches Thema. Vielleicht nur emotional etwas aufgeladen.

Das merkwürdige am Klimawandel ist nun einmal, dass er irgendwie beide Kästechen ckeckt. Er findet einfach viel zu langsam statt, als dass der Mensch emotional und unmittelbar darauf regieren würde als sei es ein kompromissloses Politikum. Andererseits sind wir vernunftbegabt und wissen (zumindest die meisten tun das oder besser: Glauben denen, die evidenzbasiert Wissen schaffen), dass es tatsächliche irgendwann für unsere Nachfahren katastrophale Züge annehmen wird (in manchen Teilen der Welt tut es das schon jetzt) und schnelle Gegenmaßen eigentlich komprisslos wären. D.h. die meisten Menschen bejahen durchaus die Aussage über die Gefährlichkeit des Klimawandels, verneinen aber die eigentlich daraus resultierende, kompromisslose Haltung.

Das ist Spannungsfeld. Mit Pro und Contra, lässt sich das schwer beschreiben.

Seit wann gibt es legitime Gründe um gegen geltende Gesetze verstossen zu können?

Das wäre dann wohl das definitive Ende des,Rechtstaates.

Alleine diese Frage zeigt wie wenig man heute anscheinend weiss was,Recht und Rechtstaat bedeutet.

Ich kann mich nur noch wundern.

Lg⚘

Woher ich das weiß:Recherche

KolnFC  27.03.2023, 17:27

Schon immer. Geltendes Recht ist nicht zwangsläufig 'richtig' oder 'gut' und gesetzestreue ist damit nicht per se moralisch gut.

Wir beurteilen heute Widerstände gegen das Nazi-Regime z.B. als moralisch gut.

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Jeder Protest gegen das Klima ist krank !

Jeder, der sich weiter bildet und Umweltverschutzung und -zerstörung vermindert, verhindert und vorhandene Schäden mindert oder wieder gut macht, tut das Gut und Richtige.

Die Anderen darf man auch Faschisten mit freundlichen Gesicht nennen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung