Kann man mit 1000 kcal seinen Nährstoffbedarf decken?
Hallo,
mich würde es interessieren, ob man den Nährstoffbedarf eines Menschen mit den essentiellen Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Spurenelementen etc. auch mit 1000 kcal am Tag decken könnte?
Theoretisch geht es ja - aber nur mit Nahrungsergänzungsmitteln, sprich durch Pulver, Pillen oder Flüssignahrung (wie im Krankenhaus oder Altenheim) oder Astronautennahrung, oder?
Ich frage NICHT weil ich abnehmen will, sondern eher zunehmen. Ich habe nämlich eine Essstörung und will meine Kalorienanzahl langsam steigern, mag aber das Völlegefühl nach dem Essen im Bauch nicht, bzw. habe mich noch nicht daran gewöht. Ich würde gerne die o.g. Mittel mit Essen kombinieren und es dann nach und nach die Essensmenge und die Kalorienmenge steigern, aber ich will meinen Nährstoffbedarf nach der Mangelernährung jetzt schon decken, deswegen frage ich.
Hat jemand Erfahrung, Tipps, vielleicht auch Vorschläge an Marken/Mitteln? Und ist das vom Gedanken her richtig so oder mache ich da was falsch?
Vielen Dank.
6 Antworten
Den Nährstoffbedarf kannst du so decken (100g Protein plus 50g Fett haben ca. 900kcal). Aber nicht den Kalorienbedarf. Insgesamt bist du also doch noch im Defizit.
Bezüglich Völlegefühl empfehle ich dir wärmstens eine möglichst fetthaltige Ernährung. Fett hat pro Gramm doppelt soviel Kalorien wie Protein oder Kohlenhydrate. Im Umkehrschluss musst du nur halb soviel davon essen um die gleiche Kalorienmenge aufzunehmen!
Wenn du nicht gleichzeitig Kohlenhydrate dazu isst wirst du von Fett weder übergewichtig, noch fühlst du dich übermäßig voll.
Du solltest daher vornehmlich Fett und Eiweiß essen, denn die braucht dein Körper als Baustoff. Und Kalorien sind auch drin. Solange du im Kaloriendefizit bist reichlich Obst (für Vitamine/Mineralstoffe etc.). Mit Normalgewicht dann lieber auf Gemüse umsatteln (kalorienarm; der Zucker im Obst ist nicht ohne).
Dir fehlen erstmal Makronährstoffe (Eiweiß und Fett). Nahrungsergänzungsmittel können das nicht liefern. Und Flüssignahrung hilft dir auch nicht wirklich. Hochkalorische Formulierungen (gegen Unternernährung) gibt es natürlich - da ist halt vor allem viel Fett drin, das kannst du auch selber essen.
Wenn du meinst sowas zu brauchen, dann kauf dir ne Dose Babynahrung. Oder ein beliebiges Diätpulver zum Ersatz von Mahlzeiten (nur dass du es zusätzlich nimmst, also dafür keine Mahlzeit auslässt).
Übrigens: Kohlenhydrate sind nicht essentiell. Mit 100g pro Tag bist du locker eingedeckt.
Hallo Axinu,
mit 1000 kcal wirst du nur sehr schwer deinen Energiebedarf decken. Nährstoffe, Vitamine etc ja, aber Energie nein. Wenn du zunehmen möchtest dann mache das was für alle die abnehmen wollen das Scheitern bedeutet: 1. kein Mineralwasser sondern Säfte, am besten direkt gepresst oder wirklich frisch 2. Immer etwas zum Naschen dabei haben und in deiner Wohnung verteilt haben. Bonbons, Schokolade, Erdnüsse etc. 3. esse viele kleine Mahlzeiten, das belastet nicht und du hast das Gefühl, dass du noch gar nicht gegessen hast. 4. Und das hört sich komisch an. Nutze künstliche Süßstoffe, denn es gibt Hinweise darauf, dass diese künstlichen Süßstoffe die Energie- und Nährstoffaufnahme aus der Nahrung deutlich verbessern. Für alle die abnehmen wollen ist das natürlich ein Tiefschlag, aber für dich und dein Vorhaben eine echte Unterstützung.
Viel Erfolg Habakuk63
Was verstehst du denn unter Nährstoffbedarf? Man kann mit 1000 Kalorien seinen Nährstoffbedarf nicht decken. Ich verstehe unter Nährstoffbedarf das, was zur Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen einschließlich meiner körperlichen und geistigen Aktivitäten benötigt wird - dauerhaft.
Kalorien sind eine Maßeinheit des Brennwertes von Lebensmitteln (welche aus Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten zuzüglich Mineralien und Vitamien besteht) und Lebensmittel "im Wert von" 1000 Kalorien reichen für die "Unterhaltung" eines menschlichen Körpers nicht aus... mit der Folge, dass ein Mensch dauerhaft mit dieser Menge Energie nicht auskommt.
Den Nährstoffbedarf kannst du decken - da gibts schließlich wie du sagtest diverse Pillen und Pülverchen.
Aber den Kalorienbedarf deckst du auf diese Weise nicht. Langfristig gesehen musst du den aber decken, sonst wirst du dein Sollgewicht nicht halten können und bist nicht Leistungsfähig.
Danke für die Antwort. Meinen Kalorienbedarf zu decken ist auch mein Ziel, jedoch möchte ich es langsam steigern und meinen Körper langsam an mehr Kalorien gewöhnen. Könntest du mir vielleicht "diverse Pillen und Pülverchen" empfehlen?
Hallo axinu,
wenn du eine Eßstörung hattest, ist es durchaus vernünftig, die Kalorienzufuhr langsam zu steigern.
Nun, um wirklich alles richtig zu machen, mußt du entweder ein gutes Kochbuch kaufen, das alle Angaben, die du nennst, berucksichtig, so daß du einen eigenen Speiseplan erstellen kannst, oder du mußt die Hilfe einer/eines Ernährungsberater(in) in Anspruch nehmen - das würde die Krankenkasse höchstwahrschl. übernehmen, wenn du eine entsprechende Überweisung vom Hausarzt bekämmest - .
Für den Anfang, fände ich es besser, wenn ein(e) Ernährungsberater(in) dir unter die Arme greifen würde. Der oder die Ernährungsberater(in) kann ausgewogene Speisepläne für dich individuell erstellen und dabei deine individuellen Anpassungs-schwierigkeiten berücksichtigen, nachher könntest du selber deine Ernährung planen, da du alle Komponente aus dem Effeff kennen würdest.
Ich wünsche dir eine erfolgreiche Genesung.
Emmy
Hier ein Beispiel:
http://www.ernaehrungsplan-kostenlos.org/ernaehrungsplan/ernaehrungsplan-zum-zunehmen/
Emmy
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http://www.vis.bayern.de/ernaehrung/ernaehrung/ernaehrung_gruppen/untergewicht_jugendliche.htm
Emmy
Kalorie (lateinisch calor ‚Wärme‘; Einheitenzeichen cal) ist eine veraltete Maßeinheit der Energie (Wiki)
Kalorien sind keine Nährstoffe, das sind Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate. (Hauptnährstoffe) Unter Nährstoffbedarf verstehe ich den Bedarf an diesen o.g. Nährstoffen, den man täglich zu sich nehmen muss, egal welche Kalorienanzahl man hat. Denn wenn du mehrere Liter Cola am Tag trinkst, hast du zwar deinen Kalorienbedarf gedeckt, aber nicht deinen Nährstoffbedarf.