Kann man Hochbegabt sein, ohne dass man je irgendwelche Klassen übersprungen hat?
Hallo,
ich bin 17/m und habe vor einiger Zeit in einer Klinik ambulant mehrere IQ Tests gemacht, weil ich neulich mit ADHS diagnostiziert wurde.
Dabei kamen allerdings wohl widersprüchliche Ergebnisse heraus.
Im Bereich der Sprachbegabung hatte ich um die 136 Punkte erzielt, Im Bereich des rationalen Denkens 127, dafür aber in den Aspekten der Konzentration 65 und des Arbeitsgedächtnisses 76.
Mit Medikation aber erschwerten Umständen dadurch, dass ich an dem Tag eigentlich hätte krank geschrieben sein müssen, Lag der durchschnitt bei etwa 120, da ich viel weniger Punkte als vorher im Bereich des logischen Denkens bekommen habe.
Rein theoretisch, würde es nach den ersten Werten, also Sprachbegabung und logisches Denken, gehen müsste ich zumindest überdurchschnittlich intelligent sein.
Ich bin aber ab der 5.ten Klasse nie wirklich gut in der Schule gewesen (bin es auch immer nicht), teilweise weil es mich einfach nicht interessiert hat und weil ich mich nicht Konzentrieren konnte. Hinzu kommt, dass ich seit der dritten Klasse depressiv bin.
Was ich eigentlich fragen will;
Kann das sein, dass die Werte nicht stimmen?
Ich fühle mich auch nicht wirklich überdurchschnittlich oder schlau (eher im Gegenteil)…
4 Antworten
Pffft. Überspringen hängt von sooo viel ab.
Ich weiß von meiner Hochbegabung erst seit ich 25 bin. Dementsprechend war meine Schulzeit nichts Besonderes. Lediglich eine Referendarin, die mich unterrichtete, hat mal vorgeschlagen, ich solle überspringen (natürlich ihren Vorgesetzten und meinen Eltern, nicht mir). Allerdings war ich da noch nicht als "hochbegabt" identifiziert. Also kann es auch Leuten passieren, die nicht nach offiziellen Kriterien hochbegabt sind.
Ob die Werte stimmen weiß ich nicht. Aber es gibt durchaus hochbegabte die in der Schule schlecht waren und auch schlechte Noten hatten. Das geht also definitiv!
Die Schulleistungen spiegeln selten die tatsächliche Denkleistung von Schülern wider, aus diversen Gründen.
Werte auf der IQ-Skala beeinflussen nicht Deine Wahrnehmung der Welt. Es ist lediglich ein Wert um so etwas abstraktes wie Intelligenz in eine vergleichbare Zahl zu packen und wie Du festgestellt hast, gibt es diesen Wert gar für verschiedene Denk-Bereiche (und die Tests werden auch alle paar Jahre aktualisiert, so daß ein aktueller IQ-Test nicht direkt mit einem vergangenen IQ-Test verglichen werden kann, die Werte hingegen annähernd).
Intelligente Menschen halten sich oftmals für nicht sonderlich intelligent. Eine Theorie ist, daß einem mit höherer Intelligenz bewusst wird, wie wenig man eigentlich weiß.
Du solltest dich nicht so auf die Werte versteifen. Ein Maßstab ob man in der Schule gut ist oder nicht in Richtung hochbegabt gibt es auch nicht.
Was hättest du denn davon wenn du nun hochbegabt oder überdurchschnittlich intelligent eingestuft wirst? Nichts.