Kann man eine Schizophrenie nur mit Medikamenten heilen?

8 Antworten

Therapie

Die Behandlung von schizophrenen Psychosen erfolgt heute fast immer mit Medikamenten und unter Einbeziehung psycho- und soziotherapeutischer Maßnahmen. Sie erfordert von den Behandlern Erfahrung, Einfühlungsvermögen und von allen Beteiligten Geduld und gute Zusammenarbeit, denn oft braucht es Zeit, um die individuell geeignete Therapie herauszufinden.

Medikamentöse Therapie

Die Wahl der Medikamente (man spricht auch von Antipsychotika oder allgemein von Neuroleptika) orientiert sich an den zu beeinflussenden Symptomen: Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sind am besten durch sogenannte hochpotente Neuroleptika zu beeinflussen, die nur einen gering beruhigenden Effekt haben.

Bei starker Unruhe werden bevorzugt sogenannte niederpotente Neuroleptika eingesetzt, die weniger antipsychotisch als sedierend (beruhigend) wirken.

Eine besondere Gruppe moderner Medikamente nennt man „atypische Neuroleptika“ oder auch „Atypika“ wegen ihrer speziellen Zusammensetzung und Wirkungsweise. Sie sind häufig besser verträglich als herkömmliche Neuroleptika. Generell machen Neuroleptika nicht abhängig.

Medikamente gibt es als Tabletten, Spritzen und Depotpräparate, jedoch stehen nicht alle Präparate in allen diesen Darreichungsformen zur Verfügung.

Wie viele andere Medikamente auch, haben Neuroleptika Nebenwirkungen, insbesondere auf die Motorik und den Kreislauf, die sehr belastend sein können. Patienten beklagen dies häufig genauso wie die Tatsache, dass mit ihnen nur Symptome unterdrückt würden. Manchmal hört man auch die Forderung, Psychosen sollten ohne Beeinflussung durch Psychopharmaka ausgelebt werden können.

Diese Haltung übersieht vielfach das Leiden der Betroffenen und auch ihrer Familien. Da durch Neuroleptika der Dialog zwischen dem Patienten und seiner Umgebung verbessert, oft sogar erst wieder möglich wird, unterstützen Angehörige vor allem in akuten Krankheitsphasen meist die medikamentöse Therapie, trotz der teilweise belastenden Nebenwirkungen.

http://www.psychiatrie.de/bapk/rat/diagnosen-therapien/krankheitsbilder/schizophrenie/

Hallo,
Ja man muss sogar die Schizophrenie mit Medikamenten behandeln und braucht diese oft ein Leben lang, von daher ist sehr auf Verträglichkeit dabei zu achten, da oft auch unverträgliche eingesetzt werden die zu schlechten Prognosen und Krankheitsverläufen führen sollte man sich da genau informieren was man bekommt und wenn möglich sich auf ein Verträgliches wie Abilify einstellen lassen.
Hier findet man einen Medikamentevergleich der Atypischen Neuroleptika die man da zur auswahl hat anhand von Verträglichkeit und Wirkung mit vielen Randinformationen und Studien:
http://www.psychoseforum.de/index.php/Thread/11-%E2%80%8BAtypika-Liste-Vergleich/
Gerne wird im Forum, auch bei anderen Fragen geholfen und weitere Hilfe bei Nahrungsergänzung und anderen Hilfestellungen angeboten!

Nein, Psychopharmaka können nicht heilen, doch sie unterdrücken im Idealfall die Krankheitssymptome, was im Falle einer Schizophrenie schon mal nen Segen ist.

In der Tat ist eine medikamentöse Behandlung bei einer Schizophrenie alternativlos. Psychotische Erkrankungen lassen sich nicht wirklich psychotherapeutisch behandeln. Eine Psychotherapie kann helfen frühzeitig Anzeichen für einen bevorstehenden schizophrenen Schub zu erkennen und rechtzeitig die Medikamentendosis zu erhöhen. Ist der akute Schub vorbei kann die Dosis wieder reduziert (aber nicht abgesetzt) werden. So sind die Nebenwirkungen etwas erträglicher. Dies braucht jedoch relativ viel Übung und psychotherapeutische Begleitung.

Neuroleptika (Antipsychotika) sind bei einer Schizophrenie also nahezu unausweichlich. Sie reduzieren die Verfügbarkeit des Botenstoffs Dopamin im Gehirn und wirken so in der Regel sehr zuverlässig gegen die Positivsymptome (Wahngedanken, Halluzinationen, Ich-Störung etc.) einer Psychose. Die neuere Generation dieser Medikamente, die sogenannt atypischen Neuroleptika sind auch immer besser gegen die Negativsymptome (Antriebslosigkeit, Lethargie etc.) einer Schizophrenie wirksam und weisen deutlich weniger Nebenwirkungen auf. Dennoch sind es natürlich keine Wundermittel und die Liste möglicher unerwünschter Wirkungen reicht immer noch ein Mal um den Block.

Im Vergleich zu anderen Gruppen von Psychopharmaka (wie beispielsweise Antidepressiva) gibt es bei den Neuroleptika durchaus medizinische Fortschritte zu verzeichen. Die Wirksamkeit der neuen Präparate ist nicht unbedingt besser, doch weisen sie nochmals weniger Nebenwirkungen auf. Gewichtszunahmen sind seltener (jedoch nicht ausgeschlossen) und die neuen Arzneimittel haben in der Regel keine sedierende Wirkung mehr. Vertreter dieser neuen Generation atypischer Neuroleptika sind Aripiprazol (Abilify), Brexpiprazol (Rxulti) und das vor allem gegen die Negativsymptome als wirksam geltende Cariprazin (Reagila). Aripirpazol und Cariprazin sind in Deutschland bereits erhältlich. Die Zulassung von Brexpirpazol steht kurz bevor.

Wer also eine chronische oder rezidivierede (immer wiederkehrende) Schizophrenie hat ist zwangsweise auf Medikamente angewiesen. Die Medikation darf auch nicht abgesetzt werden, wenn sich der Gesundheitszustand stark verbessert hat. Doch mit einer intensiven Psychotherapie und viel Übung kann die Dosis der jeweiligen Situation angepasst werden.

Nein, das kann man nicht. Wie bei jeder anderen psychischen "Krankheit" sind die Medikamente nur eine Krücke, die einen stützen kann. Wieder Gehen zu lernen erfordert viel Kraft und viel Übung und viel Einsicht. Das kommt nach und nach. Die Einsicht kann jedoch nur kommen, wenn man nicht total mit Medikamenten ruhig gestellt ist und wenn man nicht mehr psychotisch ist. Die Psychose zeigt einem, was alles falsch läuft im Leben. Umsetzen kann man das, wenn man psychose-frei ist.

http://www.kompetenznetz-schizophrenie.info/forum/index.php?action=vthread&forum=2&topic=2015

Die meisten psychischen Erkrankungen sind unheilbar. Was man allerdings hinkriegt ist sie ... "inaktiv" zu machen.

Medikamente spielen dabei eine zentrale Rolle.

YoungLOVE56  24.07.2015, 06:22

Red bitte nicht so einen Unsinn-natürlich sind viele psychische Erkrankungen heilbar!!! Hängt allerdings stark davon ab, WIE sie behandelt wird und ob man einen guten Draht zu seinem Therapeuten hat. Und nein, Medikamente sollten allgemein bei psychischen Erkrankungen NICHT die zentrale Rolle spielen. Handelt es sich aber um akute, dringende Fälle ist es aber leider oft anders nicht möglich.

halvehahn  26.07.2015, 01:32
@YoungLOVE56

Richtig. Sie sind heilbar.

YoungLOVE56  24.07.2015, 06:23

werden*