Kann man Dialekt "wegtrainieren"?

12 Antworten

ich habe eine kollegin, welche auch sächsin ist.

sie lebt jetzt schon fast 10 jahre nicht mehr in sachsen, aber man hört immer noch ihren schönen dialekt.

sie spricht zwar jetzt nicht mehr ganz so sächsisch, aber ganz und gar wegbekommen wird man das nicht.

der dialekt verändert sich, wenn man fast nur noch mit leuten zusammen ist, die einen anderen dialekt sprechen.

dadurch hat meine kollegin fast den unseren angenommen.

man sollte auch zu seinem dialekt stehen, es ist immerhin die heimat und diese sollte man nicht verleugnen wollen.

im übrigen, finde ich den sächsischen dialekt nicht " breit " , er ist anders, so wie alle dialekte für andere anders sind.

Ja, das kann man, es dauert allerdinge auch einige Zeit und soll sehr anstrengend sein.

Es gibt spezielle Trainer, die das mit dir dann machen, ich bin mir nur nicht sicher, ob das ein Hindernis für die Schauspielschule ist oder ob man das nicht dort vielleicht mit der Grundausbildung vereinbaren kann.

Falls es sie tröstet: Dieses Problem haben andere Schauspieler auch (auch welche die bereits Erfolg hatten), z.B. kommt es manchmal vor (früher vor allem, aber auch noch heute), dass sich britische Schauspieler für amerikanische Produktionen den Akzent wegtrainieren müssen.

Alles Liebe und viel Erfolg

Bevi

Ich denke schon, dass das geht. Komme selbst aus den schönen Bayern und hab natürlich einen Dialekt. Da ich zudem noch ein "Landkind" bin ist der zudem sehr ausgeprägt. Jetzt arbeite ich seit einem Jahr in der "großen Stadt" und meine Freunde "vom Land" haben festgestellt, dass ich viel weniger Dialekt spreche. Ich glaube das passiert ganz im Unterbewusstsein wenn mann sich seinen Kollegen anpasst.

Doch das kann man auf jeden Fall.Wie einige hier schon schrieben, gibt es dafür spezielle Kurse.Obwohl ich auch der Meinung bin, dass er bei manchen Menschen auch irgendwann von alleine weggeht,je nachdem wie stark der Dialekt ausgeprägt ist.Meine Schwiegermutter z.B. stammt aus Ostpreussen, sie kam als junge Frau an den Niederrhein u. spricht den niederrheinischen Dialekt.Bei ihr hört man garnicht mehr den "Mutter-dialekt". Dagegen kam eine Freundin meiner Mutter aus Dresden,ebenfalls in jungen Jahren. Bei ihr konnte man selbst im hohen Alter noch den sächsichen Dialekt stark heraus hören.

Sie kann sich nur einem Lehrer für Sprecherziehung anvertrauen (Schauspielschule, Theater). Und dann ist zähes Üben angesagt. Wenn sie Glück hat, wird sie irgendwann total dialektfrei sprechen. Bei den meisten bleibt jedoch ein winziger Dialekt erhalten oder kommt immer wieder durch. Ist meistens nachteilig für den Beruf, muss es aber nicht unbedingt sein, kommt auf die Rolle an.