Kann jemand bis er 70 ist unentdeckt Asperger haben und so durchs Leben kommen?

10 Antworten

Ja, das ist möglich.

Autismus ist ein sehr breites Spektrum und wenn dieser Mensch mit seinem Leben zurechtkommt, kann es sogar sein, dass er / sie gar nicht an ASS denkt.

1. gibt es Asperger in verschiedenen Stufen.

2. wurden früher bei Kindern selten solche differenzierten Diagnosen angestellt, vor allem bei minderschweren Fällen!

Da konnte halt jemand kein Mathe, keine Rechtschreibung, war dumm, oder faul, war häufig unkonzentriert, unordentlich, konnte sich nicht an Regeln halten, war unerzogen, und musste früher oder später sehen, wie er mit seinen Fähigkeiten, oder Problemen zurecht kommt!

Bei Aspergern hätte man vllt. gesagt, dass sie unhöflich und unerzogen sind (weil sie schlecht auf Hinweise und Gesten von anderen reagieren) und iwie 'eigenbrödlerisch' sind, weil sie sich eher selbst, als mit anderen beschäftigen.


kiniro  13.12.2022, 12:37

Ungezogen - nicht unerzogen.
Das Weglassen von Erziehung bedeutet nicht automatisch, dass diese Menschen unhöflich sind.

Schau dir mal den Großteil der erzogenen Erwachsenen an: Da findest du auch etliche, die Respekt für eine Einbahnstraße halten.

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Absolut. Masking ist in den allermeisten Fällen der Grund dafür und die Tatsache, dass sich viel zu wenige Psychiater sowie Neurologen wirklich mit Autismus auskennen.

Meine Mutter bekam ihre Diagnose auch erst mit 50, vor 10 Jahren. Klar, das sind jetzt keine 70 Jahre, aber irgendetwas sagt mir, hätte sie sich damals nicht aufgrund meiner Diagnose so stark mit der Thematik befassen müssen (Sie wurde 4 Jahre nach mir diagnostiziert), hätte sie womöglich heute noch keine Ahnung, dass sie Autistin ist. Vielleicht hätte sie es mittlerweile erahnt, aber die richtige, fachärztliche Bestätigung hätte sie höchstwahrscheinlich (noch) nicht.

Und ich bin mir sehr sicher, dass es auch heutzutage immer noch Autisten gibt, die mit 80/90/100 undiagnostiziert ins Grab wandern.

Im Übrigen ist Masking in keinster Weise als etwas Positives zu verzeichnen. Das wollte ich zur Sicherheit erwähnt haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Ja das kann gut sein, ich sehe es auch nicht als Krankheit sondern als Persönlichkeits Merkmal. Ich finde es nicht dramatisch wenn jemand ein bisschen anders ist als andere. Gruß Feuervogel

Ja. Manche haben Autismus nur in sehr geringer Form, es kann auch falsch interpretiert werden. Bei mir steht zb nicht fest ob ich Autismus habe oder soziale Phobie.

Es kommt auch darauf an ob man sich testen lässt. Eine Bekannte von mir ist 60 und ihre ganze Familie hat Autismus, aber sie möchte sich nicht testen lassen.