Kann ich innerhalb PKV von Bisex in Unisex unter Mitnahme der Beitragsrückstellung und dann später in andere PKV wechseln und wieder Rückstellungen mitnehmen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Generell warne ich vor einem Wechsel (natürlich bei der gleichen Gesellschaft) von einem Bisex- in einen Unisex-Tarif. Das mag in einzelnen Fällen Sinn machen, will aber sehr genau beraten, gepürft und überlegt sein, denn:

1. Das ist eine Einbahnstraße !

2. Man verliert, weil es eine Einbahnstr. ist, zukünftig jede Menge Optionen für einen weiteren Tarifwechsel.

3. Man verliert die Möglichkeit des Standard-Tarifes. Ob der jemals in der Unisex-Welt kommt, steht in den Sternen (auch wenn ich perönlich dafür kein Verständnis habe).

Die mittelfristige "Attraktivität" eines Tarifes hat nichts mit der Frage zu tun ob er geschlossen ist. Die Behauptung der "Vergreisung" von geschlossenen Tarifen ist der größte Unsinn und zeugt von keinem oder sehr rudimentärem Wissen um das Wesen und den Aufbau einer PKV. In diesem Zusammenhang bedarf es der Erklärung des Begriffes Versicherungskollektiv, das führt hier aber jetzt zu weit.

Bevor Du Dir zu viele Gedanken machst über die Mitnahme von Altersrückstellungen (so wie Du das beschreibst, funktioniert das eh nicht) solltest Du alle alternativen Möglichkeiten (d.h. Tarife) innerhalb der DKV ausloten (lassen).

Auch wenn jetzt hier wieder einige "aufschreien" werden, es ist für eine Privatperson unmöglich, eine Tarifwechsel gem. § 204 VVG selbst abzuwicklen. Das kann nur schief gehen und man muss sich in diesem Fall auf die i.d.R. nicht vorhandene volle Kooperation der PKV verlassen.

Wenn Dein DKV-Vermittler sowas drauf hat, um so besser. Ansonsten lieber einen in diesem Bereich versierten Berater (gegen Honorar) hinzuziehen. Da gibt es leider ziemlich viele nicht sehr seriöse Damen und Herren, insofern .....

Vorsicht mit dem Vergleich alter Beitrag - neuer Beitrag, selbst unter Berücksichtigung der Leistungen. Ich halte von der DKV gar nichts und würde sicherlich einen Wechsel des Versicherers nicht von vorne herein ausschliessen, aber Du verlierst halt ein Jahrzehnt Altersrückstellungen.

Bei einem Wechsel des Versicherers solltest Du unbedingt den Versicherer mit in den Vordergrund stellen, dessen Tarifstruktur, dessen Bilanzsituation, dessen Kalkulationsgrundlagen (!), usw., aonsonsten hast Du in ein paar Jahren genau dasselbe Problem wieder.

FordPrefect  15.03.2016, 13:32

Selten so viele Wahrheiten auf so kleinem Raum gelesen. Da sieht man eben, wer von der Materie Ahnung hat, und nicht nur selbst ergoogeltes widerkäut. DH!

@pwilde,

ja Du kannst jederzeit bei deinem Versicherer in einen Unisex-Tarif wechseln, der unter Umständen um einiges teurer wird, und die bisherigen Altersrückstellungen werden angerechnet.

Du kannst auch danach jederzeit zu einer anderen privaten Krankenversicherung wechseln, jedoch die bisherigen Altersrückstellungen im Bisex-Tarif werden in der Krankenversicherung nicht übertragen. Nur die bisherigen Altersrückstellungen in der Pflegeversicherung.

Zusätzlich, wird natürlich eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich und die Einstufung erfolgt mit neuem Eintrittsalter.

Hallo zusammen,

Danke für eure Einschätzungen.
Meine aktuelle Entscheidungslage zur Info: 

Ich (angestellt, 37) habe mich quasi entschlossen von der DKV wegzuwechseln.
Grund hierfür ist einfach ein nicht allzu gutes Bauchgefühl aufgrund diverser Rückmeldungen. 

Ich denke über folgende Tarife nach, die für mich (+ 1 Tochter in der PKV) interessant erscheinen (meine Einschätzungen): 

Deutscher Ring Esprit X:
Top Leistungen. Top Versicherer nach Ruf / Ranking. Kostet etwas mehr als die folgenden.

Signal Iduna Komfort-Plus 2: 
Gute Leistungen mit relevanten Schwächen nur bei Zahnimplantaten (leider). Top Versicherer nach Ruf / Ranking. Gute Beitragsrückerstattung.

Gothaer MediVita500, MediClinic2 Z90:
Sehr gute Leistungen. Habe bzgl. Versicherer aufgrund Ruf / Ranking etwas Bedenken.

Hallesche NK.1:

Top Leistungen. Guter Versicherer nach Ruf / Ranking, hat aber dort etwas eingebüßt.

 Vorsorge außerhalb SB.

Ziele für mich:

1. Gute Absicherung existentieller Risiken.

2. Gutes Preis-Leistungsverhältnis (mit SB, Beitragsrück). 

3. Gute Gesellschaft mit hoffentlich halbwegs stabilen Beiträgen.

Nun hänge ich genau daran.
Deutscher Ring => kostet aktuell am meisten, sonst top.  
Signal Iduna => Top bis auf Zahnimplantate => war mein Favorit
Gothaer => ggf. Risiko der Gesellschaft und somit Beitragsstabilität höher.
Hallesche => als Gesellschaft über Gothaer und hinter DR/Signal?

Hänge also zwischen diesen und tendiere zur Signal.
Was meint ihr?

Danke!

Viele Grüße

:-)

Generell ist es keine gute Idee von einer privaten Krankenversicherung zur anderen zu wechseln.

Auf jeden Fall ist der Versicherte älter geworden und hat folglich ein höheres Gesundheitsrisiko. Sind mittlerweile Krankheiten aufgetreten, kann er auch u.U, gar nicht mehr neu versichert werden.

pwilde 
Fragesteller
 14.03.2016, 22:30

Wenn man in der neuen Versicherung aber weniger zahlt als in der alten bei vergleichbaren Leistungen, sieht die Lage aber wieder anders aus. 

basiswissen  15.03.2016, 12:41
@pwilde

Das kann schon sein, ist aber dann abhängig davon wie solvent dieses Unternehmen ist bzw. wirtschaftet. Denn sonst kann es dir passieren dass du einerseits auf deine Altersrückstellungen aus dem alten Vertrag verzichtest (durch den Wechsel) und die neue Gesellschaft durch ihre wirtschaftliche Situation und Anlagepolitik nicht in entsprechender Höhe aufbauen kann. Dann hättest du im Alter ein wirkliches Problem!

kurze Antwort: nein.