Besonderheiten bei der Haltung von tauben/fast tauben Kaninchen?
Hi
Hier geht's mal wieder um mein kleines Sorgenhäschen (habe zwei aber um sie mach ich mir öfter sorgen 😅).
Wir waren gestern beim Nottierarzt und am Ende haben uns die Tierarzthelferinnen gefragt ob eine Taubheit bekannt wäre. Uns ist aber keine bekannt. Seit paar Tagen hat sie auch ihr Schlappohr 24/7 unten (ist ein wilder Mix => das Schlappohr ist genetisch veranlagt, die haben gestern auch gesagt dass es nicht unbedingt schlimm ist)...
Naja mir ist jetzt auf jeden Fall aufgefallen, dass sie nicht mehr auf ihren Namen reagiert und wenn ich direkt neben ihren Ohren z.B. Klatsche kommt von ihr beim rechten Ohr keine Reaktion. Links schaut sie ganz kurz verblüfft aber mehr auch nicht.
Somit sehe ich den Verdacht, sie wäre taub als so ziemlich bestätigt. Ist ja nix schlimmes, in der Heimtierhaltung sind sie ja dadurch nicht gefährdet.
Jetzt wollte ich trotzdem mal fragen, ob es irgendwelche Besonderheiten bei der Haltung von tauben/fast tauben Kaninchen gibt.
Die beiden Herrschaften Leben in Innenhaltung, haben 24/7 9,5 qm² + so oft wie möglich ca. 50 qm² Auslauf. Vor ca. 1 Jahr wurde auch schon vom TA festgestellt, dass sie zwar noch was sieht aber wohl auch nicht mehr so ganz gut.
Falls es wichtig ist: sie wird nächsten Monat 7 und er ist zwischen 7 und 9 Jahre alt aber er hat ja keine Beeinträchtigungen 😅
Ich danke euch allen von Herzen für eure Antworten (okay war nur eine). Leider ist meine große heute von uns gegangen und somit hat sich diese Frage (leider) erledigt...
1 Antwort
Für die Kommunikation untereinander spielen Laute bei Kaninchen eine absolut untergeordnete Rolle. Unter diesem Aspekt ist sie also durch eine eventuelle Taubheit absolut nicht eingeschränkt oder so.
Eine Rolle spielt das Hören aber natürlich dabei, eventuelle Gefahren rechtzeitig wahrzunehmen. Deshalb auch die großen, sehr beweglichen, aufrechten Ohren - damit sie in der Natur den Fressfeind schon hören, bevor sie ihn riechen oder gar sehen können.
Wenn nun also der Hörsinn diesem Kaninchen keine "Gefahr" mehr meldet, kann das dazu führen, dass sie sich umso leichter erschrecken könnte, wenn dort etwas im Sichtfeld plötzlich auftaucht. In der Heimtierhaltung sind das ja keine wirklichen Gefahren, so objektiv aus menschlicher Sicht betrachtet, aber aus Kaninchenperspektive eben doch potentiell bedrohliche Situationen, wenn sich dort unerkannt irgendwas tut.
Du solltest somit darauf achten, dass du sie nicht unnötig mit irgendwas überraschst oder dich ihr so näherst, dass sie es nicht rechtzeitig riechen oder sehen kann oder auch vom Kaninchenkumpel "gewarnt" wird. Sprich, einfach darauf einstellen, dass sie etwas schreckhafter werden könnte und dass du darauf so eingehst, ihr möglichst wenig Anlass zum Erschrecken zu geben :).
Ich glaube, besser kann man es nicht erklären.
Das "Schlappohr" muss natürlich trotzdem beobachtet werden, auch wenn es nichts mehr hören kann. Es könnte sich um einen Mix mit einem Widderchen handeln, da sind Ohrenprobleme sehr häufig.
Ob ein "Notarzt" die beste Adresse ist. möchte ich bezweifeln. Ein Kaninchenkundiger Arzt kann vielleicht sogar noch etwas retten.
Gleichwohl ist ein taubes Kaninchen bei Wohnungshaltung ja nicht in Gefahr. Ich denke: Vorsichtig und nicht hektisch bewegen und alles ist gut!