Kanibalismus im Notfall?

Das Ergebnis basiert auf 64 Abstimmungen

Andere: Ja 39%
Andere: Nein 27%
Veganer/Vegetarier: Ja 14%
Gläubig: Ja 9%
Veganer/Vegetarier: Nein 6%
Gläubig: Nein 5%
Beego  01.11.2021, 08:54

Was hat das mit gläubig sein zu tun?!

Nill 
Fragesteller
 01.11.2021, 12:31

Andere Moralische Grundsätze

25 Antworten

Andere: Ja

Meinst du den Flugzeugabsturz in den Anden? Ich habe vor ca. 30 Jahren Jahren ein Buch darüber gelesen und mir seinerzeit eine ähnliche Frage gestellt ...

Ich denke, dass eine solche Ausnahmesituation um Leben und Tod den Menschen befähigt, vorher als undenkbar betrachtete Dinge zu tun. Der Überlebenstrieb ist archaisch und die größte Kraft, die es dann zulässt, selbst zum Kannibalen zu werden. Ich denke, dass das etwas ist, das fast alle Menschen eint und nur wenige sich dem verweigern (können).

Hättest du das auch gemacht?

Mein erster Gedanke im Moment wäre nein. Aber in extremen Situationen, kann man vieles machen was man unter normalen Voraussetzungen ausschließen würde.

Ich kann es mir nicht vorstellen, würde es aber nicht ausschließen.

Ich kann nicht vorhersagen, was ich in einer Extremsitation machen würde. Wenn ich fast verrückt wäre vor Hunger, würde ich vermutlich von dieser Option Gebrauch machen.

Ich bin davon überzeugt, ich würde im Sinne der Verstorbenen handeln.

Andere: Nein

Ich war noch nie in einer Situation, wo ich den nagenden (was für ein Wortspiel) Hunger durchleben musste. Deshalb kann ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen, das Fleisch meiner Mitmenschen zu fressen. Aber.... nein, ich würde mich extremst davor scheuen, es zu tun....

Ich hab das Buch über diese Tragödie und das von Nando Parrado gelesen. Puh! Mega hart! Sie haben alles, wirklich alles weggefressen. Nach dem man das Buch (bzw die beiden Bücher) gelesen hat, denkt man noch lange über solche Katastrophen nach.... erwähnen möchte ich aber noch, so tragisch und traurig die Geschichte ist, so witzig ist sie auch. Stellenweise habe ich Tränen gelacht. Die Jungs verloren damals trotz ihrer Angst ihren Humor nicht

Andere: Ja

Jeder der hier was anderes schreibt als ja hat einfach keinen plan von Extremsituationen.

Der menschliche Körper kann je nach Ausgangszustand Monate ohne Essen auskommen, aber der Hunger lässt dich irgendwann verrückt werden und deine moralischen und ethischen Bedenken fliegen ab dem Punkt schneller über Bord als du gucken kannst. Das einzige, was sich durch andere moralische Grundsätze vielleicht ändert, ist "wann" man solche Entscheidungen trifft, treffen wird man sie aber so oder so. Ich verstehe auch nicht wieso da bis heute so ein Fass aufgemacht wird. Keiner von denen wird sich gedacht haben: Boah geil ey, den Kollegen esse ich morgen zum Frühstück. In solchen Situationen geht es nicht mehr um Moral, Ethik, rationales Denken oder Glauben. Dann geht es ums Überleben und da schaltet das Gehirn in einen ursprünglichen Modus, das ist der Überlebensinstinkt in jedem mental gesunden Menschen.

Es ist leicht zu sagen: Nein, würde ich nie tun! Wenn man noch nie in einer solchen Situation war, mit seinem Arsch im Warmen sitzt und den Kühlschrank voller Lebensmittel hat, eine Antwort, die keinen Wert mehr hat, wenn man am Sack der Welt ist, in einer kalten nassen Umgebung, kaum schläft, vielleicht noch krank oder verletzt ist, schmerzhafte Vereisungen hat und noch dazu die letzten 30 Tage nichts gegessen hat.

Viele Menschen wären absolut überrascht, wozu sie in Extremsituationen fähig sind