Jesus hat gesagt:"Wenn dir einer auf die rechte Backe haut, dann halte ihm deine Linke hin!"

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Der Satz hat aber nicht das Geringste mit Moral zu tun, sondern nur mit der Anerkennung der ganzen Tiefe der Realität, also mit Respekt. Wenn jemand diesen Satz moralisch versteht und meint, er müsse die „Größe“ haben, jemandem, der ihn auf die linke Backe schlägt, auch die rechte hinzuhalten, hat er nichts verstanden. Dann will er nur zu einer bestimmten sozialen Gruppe gehören. Die Bedeutung ist eine ganz andere. Jesus zeigt die Bedeutung, als er im Hohen Rat vor seiner Verurteilung verhört wird. Da gibt ihm ein Gerichtsdiener eine Ohrfeige (Joh 18,22). Jesus hält ihm nun nicht die andere Backe hin, sondern er fragt ihn, warum er ihn geschlagen habe. Was zeigt er damit? Jesus zeigt, wie er das immer tut, dass es nicht um den Buchstaben geht, sondern um den Geist – oder, wie wir heute sagen würden, um Bewusstheit.

Der Geist ist nicht da, wenn einer seinem Angreifer doof wörtlich die andere Backe hinhält. Der Geist kann nur da sein, wenn einer, wie Jesus es getan hat, bei seiner Wahrheit bleibt – und weiterhin eine Angriffsfläche bietet, wenn er eben weder flieht noch zum Gegenangriff übergeht, sondern nur bei sich bleibt, wenn er sich vom Angreifer nicht beirren lässt, wenn er nicht abrückt von seiner Position. Der Geist ist da, wenn einer in dieser Situation den Respekt bewahrt vor sich selbst und vor seinem Angreifer – eben so wie Jesus es gemacht hat, der zu dem Gerichtsdiener sagte: „Habe ich etwas Unrechtes gesagt, so beweise es mir, habe ich aber recht geredet, warum schlägst du mich?“ (Joh 18,23). Der totale Respekt holt das Höchstmögliche aus einem Menschen heraus. Und es geht dabei nicht um ein moralisches Gebot, sondern einfach um die Anerkennung der Realität. Wir können uns beim Handeln von unseren Emotionen bewegen lassen – und damit eine endlose Spirale von Gewalt und Gegengewalt auslösen oder wir können uns von der Wahrheit bewegen lassen, die uns sagt, dass wir beide Sprosse des Allerhöchsten sind und daher beide ein Recht haben, zu sein; dann wird sich diese Wahrheit durch unser Handeln durchsetzen – selbst wenn wir dabei untergehen. Und sogar in diesem Fall werden wir das Ziel unseres Lebens genau dadurch erreicht haben, nämlich dazu beitragen zu können, dass die Bewusstheit mehr wird in der Welt.

Das ist die Idealvorstellung des Christentums. Man soll möglichst keine Gewalt anwenden, sondern lieber durch Worte eine Klärung herbeiführen. Dass das heute so nicht mehr unbedingt einzuhalten ist, damals übrigens auch nicht, ist klar. Aber Jesus hat diese Forderungen in seiner Bergprredigt aufgestellt, würden sie alle eingehalten werden, wäre das Reich Gottes auf Erden schon angebrochen. Es ist ein Anspruch an die Menschen so zu handeln.

Fred4u  06.06.2010, 21:53

Du hast eine falsche Vorstellung vom Reich Gottes! "Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch." Lukas 17:20-21

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Jesus fordert die Bereitschaft zum Frieden. Das heißt nicht, dass wir uns nicht zur Wehr setzen dürften, wenn man uns grundlos angreift, aber wir sollen nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Vergebung statt Rache, Geduld statt wütendes Zurückschlagen, beten für die, die uns Böses getan haben, statt auch ihnen zu schaden.

Ein gutes Beispiel: Geduldig zu bleiben, wenn hier bei GF Gotteshasser unermüdlich zuschlagen und nicht mehr wissen, wie sie ihre Wut loswerden sollen. Da fällt es schon schwer, sich an Jesu Anweisung zu halten.

Maik2  07.06.2010, 06:22

Schön gesagt.

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MoCii 
Fragesteller
 07.06.2010, 21:11

Meinst du damit das ich ein Gotteshasser bin? Wen dem so ist dann denkst du komplett falsch

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Ich bin Buddhistin und wenn mich jemand schlagen würde, würde diese Person alles in selben Maße zurück bekommen. Das ist einfach nicht gerecht. Und dadurch gibt es unter Buddhisten auch kaum Kriege, weil man alles was man austeilt auch einstecken muss.

Der einzige Weg, die Gewalt zu beenden.

Wie hat Gandhi schon sehr richtig gesagt: "Auge um Auge fuehrt nur dazu, dass die ganze Welt erblindet".

Nowka  07.06.2010, 00:30

wie hat nowka schon so richtig gesagt:

"zahn um zahn führt nur dazu, daß alle welt gebisse tragen muß"

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riara  07.06.2010, 17:47
@Nowka

Ich beliebe mit Gandhi zu verbleiben...:-)

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