Je auffälliger die Farbe vom Pfeilgiftfrosch ist desto toxischer ist er,gillt das auch für andere giftige Tiere die auffällig gefärbt sind?
6 Antworten
Giftige Tiere zeigen ihre Ungenießbarkeit häufig durch grelle Warnfarben wie Gelb, Rot und Orange und oft in Verbindung mit kontrastreichen schwarzen Mustern an. Diese Warntracht wird auch Aposematismus genannt. Wir finden sie z. B. bei den als Pfeilgiftfröschen bekannten Baum- (Dendrobates sp.) und Blattsteigern (Phyllobates sp.), bei Feuersalamandern (Salamandra sp.) und auch bei Insekten wie z. B. Monarchen (Danaus plexippus), Bienen und Hummeln sowie Wespen. Auch einige Giftschlangen haben eine Warntracht.
Nicht alle Tiere mit auffälliger Zeichnung sind jedoch giftig. Es gibt auch Tierarten, die das Aussehen eines giftigen Tiers imitieren und so ebenfalls vom Schutz der Warntracht profitieren, ohne jedoch selbst giftig zu sein. Beispiele dafür sind z. B. Schwebfliegen (Syrphidae) und Hornissenschwärmer wie Sesia bembeciformis oder Sesia apiformis. Diese Form der Nachahmung wird auch Bates'sche Mimikry genannt.
Ein anderes Beispiel für Mimikry findet man bei Schlangen. Die ungiftigen Arten der Königsnattern (Lampropeltis sp.) ähneln stark den sehr giftigen Korallenottern (Micrurus sp). In diesem Fall imitiert die Königsnatter jedoch nicht die Korallenotter, sondern beide imitieren das Aussehen einer dritten, nur schwach giftigen, Gattung Erythrolamprus. Diese Sonderform der Mimikry, bei der eine mäßig giftige von einer stark giftigen und einer ungiftigen Art nachgeahmt wird, nennt man Mertens'sche Mimikry.
Warum wird nun aber eine vergleichsweise harmlose Schlange nachgeahmt? Na ja, die Wirksamkeit der Warntracht basiert auf der Lernfähigkeit der Räuber. Wenn ein Räuber ein mäßig giftiges Tier zu fressen versucht, verdirbt er sich dabei den Magen oder die aufgenommene Beute schmeckt einfach extrem scheußlich. In Zukunft wird der Räuber ähnlich aussehende Beutetiere meiden. Das klappt aber nur, wenn er die Begegnung auch überlebt. Würde er daran sterben, könnte er nicht lernen.
Außerdem sind Warnfarben grundsätzlich ehrliche Signale (honest signals), d. h. es darf nicht zu viele Nachahmer geben. Gäbe es viel mehr Nachahmer als wirklich giftige "Originale", würden Beutegreifer öfter ein ungiftiges Beutetier aufnehmen und somit natürlich auch lernen, dass die Warntracht fast immer nur Show wäre, somit würde die gesamte Warntracht ihre Wirkung verlieren.
Und noch etwas spielt eine wichtige Rolle: viele Gifttiere sind gar nicht auffällig gefärbt, sondern im Gegenteil sogar sehr gut getarnt. Der Steinfisch (Synanceia verrucosa) etwa imitiert im Aussehen einen unter Wasser liegenden Stein (Mimese). Er vertraut in erster Linie auf Tarnung. Und Klapperschlangen (Crotalus sp.) sind ebenfalls nicht auffällig gefärbt. Sie signalisieren durch laute Geräusche mit ihrer Schwanzrassel, dass sie gefährlich sind. Warum sind nun aber viele Gifttiere nicht auffällig gefärbt? Weil es oft Beutegreifer sind, die sich mit auffälligen Farben ihren Beutetieren verraten würden.
Das Prinzip der auffälligen Färbung als Warnsignal für Toxizität gilt nicht nur für den Pfeilgiftfrosch, sondern auch für viele andere giftige Tiere. Diese Strategie wird als Aposematismus* bezeichnet
- Schutzmechanismus: Die auffällige Färbung hilft, Fressfeinde abzuschrecken, die gelernt haben, dass diese Tiere unangenehm oder gefährlich sind.
- Lernverhalten: Raubtiere, die einmal eine giftige Art gefressen haben, vermeiden in Zukunft ähnliche, auffällig gefärbte Tiere.
*Aposematismus, gelegentlich auch Warnfärbung genannt, bezeichnet in der Verhaltensbiologie die auffällige Färbung von Tieren, mit der potentiellen Fressfeinden nicht nur Präsenz, sondern auch Ungenießbarkeit und/oder Wehrhaftigkeit signalisiert wird. Aposematismus ist damit das Gegenteil der Tarnung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aposematismus
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/wie-tiere-warnfarben-entwickelt-haben/
Klar, die Regel stimmt meistens: Je bunter ein Tier, desto giftiger ist es meistens. Das ist 'ne clevere Warnung für Feinde, damit die wissen: "Lass die Finger weg, ich schmecke nicht!" Siehst du ja nicht nur bei Pfeilgiftfröschen, sondern auch bei vielen Insekten, Schlangen und so weiter. Ihre knalligen Farben sind wie 'ne rote Ampel, die Gefahr signalisiert und Feinde abschreckt.
Lg:)
Grundsätzlich ja. Allerdings gibt es auch sehr giftige Tiere, die nicht auffällig gefärbt sind und manche Tiere haben trotz ihrer Ungiftigkeit eine sehr auffällige Musterung. Das gibt es zum Beispiel bei Raupen. Das nennt sich Mimikry.
Hallo,
nicht unbedingt.
Es gibt auch Mimikry.
Harmlose Nachahmer.
So wie bei uns Menschen auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mimikry
Hansi