Jährling halftern /Vertrauen gewinnen ?
Hallo :) seit nun 9 Tagen steht bei uns im Stall eine Stute im Alter von 10 Monaten . Leider war/ist sie sehr scheu , da in ihrem ehemaligen Zuhause nicht viel mit ihr gemacht wurde . Am Anfang hat sie sich gar nicht anfassen lassen und ist uns Menschen ausgewichen. Mittlerweile lässt sie sich schon am Kopf streicheln und nimmt Leckerlis an :). Es wäre nötig ihr ein Halfter anzuziehen, da die Hufe bald gemacht werden sollten(die Zeit drängt noch nicht) . Jetzt bin ich mir nicht sicher , wie ich am besten vorgehen sollte. Mit dem halben Kopf geht sie brav ins Halfter , sie hat jedoch noch Angst, wenn ich versuche ihr es über die Ohren zu ziehen. Da ich sie nicht überfordern /bedrängen will belasse ich es dabei (trainiere es täglich ca. 10 Minuten). Vielleicht hat ja jemand Erfahrung oder gute Ratschläge für mich , wie ich das Vertrauen gewinne und ihr vielleicht ein Halfter anbekomme.Ich möchte nichts falsch machen und bin deshalb lieber vorsichtig(sie ist ja schließlich noch ein Kind). Danke schon mal.
4 Antworten
Ich denke, das Schwierigste beim Halftern sind die Ohren. Es ist also sehr wichtig, dem Pferd beizubringen, dass die Ohren berührt, gedrückt und schlimmstenfalls auch mal verdreht werden dürfen, ohne dass dem Pferd natürlich Schmerzen zugefügt werden.
Da sind natürlich die Techniken von Linda Tellington am besten. Hol dir auf jedenfall mal ein oder mehrere Bücher von ihr.
Jedenfalls geht sie im Falle der Ohren so vor, dass sie den Bereich hinter den Ohren, da wo das Pferd sich noch willig anfassen lässt, sanft kreisförmig massiert. Mach das mal. Und mit der Zeit gehst du dann langsam über diesen Bereich hinaus. Wenn das Pferd sich wehrt, gehst du zurück, wenn das Pferd ein leichtes Unbehagen zeigt, machst du sanft weiter, geht aber erst mal über diesen Bereich nicht hinaus, bis das Pferd keinerlei Unbehagen zeigt. Und dann machst du weiter...bis du bei den Ohren angelangt bist. Immer auf den vorherigen Stand zurückgehen, wenn das Pferd Angst zeigt.
Wenn du dann an der Ohrwurzel angekommen bist, kannst du anfangen, die Ohren zu massieren. (Da sind übrigens viele Akupunkturpunkte, und Pferde, die das kennen, finden das ganz toll. Ich mache das mit meiner 19 j Araberin immer noch häufig.)
Wenn du das alles kannst, dann kannst du anfangen, dem Tier das Halfter über die Ohren zu schieben.
Loben, Loben, Loben. Du kannst bei den Massageübungen auch zusätzlich summen, leicht singen oder halt reden: "Du bist aber eine Braaave. Prüüüüma. ;-) Feiiiin...
Bei einem unverdorbenen Pferd sollte das in einer Woche erledigt sein. Wenn es länger dauert dann eben länger.
Was macht das Pferdekind denn bei euch? Eigentlich sollte es in dem Alter gemeinsam mit anderen Pferdekindern über die Weide toben... hoffentlich steht es nicht alleine in der Box...????
10 Min. reicht in dem Alter. Benutze ein Halfter, das man aufmachen kann, wenn das klappt, kannst du immer mal wieder auch über die Ohren versuchen.
Beschränke die 10 Min nicht komplett auf's Halftern, sondern versuche - natürlich behutsam - das Pferdchen auch am Hals, Rücken, Beine, mit deinen Händen abzustreichen. Nicht zu zaghaft, das empfinden die sonst oft kitzlig, aber natürlich auch nicht zu fest u. keinesfalls mit Gewalt!
Vllt bekommt ihr sogar das Hufegeben ja noch hin, ehe die Hufbearbeitung ansteht.
Hallo, dein Ansatz ist schonmal ganz gut. Eventuell hilft es, wenn du das Halfter einmal ganz aufmachst? So musst du es nicht über die Ohren ziehen. (Also den Genickriemen aufmachen, das geht eigentlich bei den meisten Halftern und dann ähnlich wie ein Knotenhalfter anziehen) . Dann kann sie sich erstmal daran gewöhnen, dass da überhaupt etwas hinter den Ohren liegt, das drüber ziehen kann dann später kommen.
und immer wichtig: Täglich aber in ganz kleinen Einheiten üben, und bei jedem noch so kleinen Erfolg loben, loben, loben
Das wird schon :)
Dein tägliches 10-Minuten-Training wird sicher bald zum gewünschten Erfolg führen. Ich würde einfach dabei bleiben. Es sind ja erst wenige Tage.
Natürlich steht sie täglich mit den anderen Pferden auf der Wiese. Lediglich über die Nacht ist sie (sowie die anderen) im Stall . Auch im Stall steht sie nicht alleine. So etwas kann man ja einem jungen pony nicht zumuten.