Ist Rassismus Neid auf die Weißen?

6 Antworten

Im allgemeinen Welt-Sprachgebrauch gibt es nur einen Rassismus der Weißen gegen die Nichtweißen.

Nein, das ist schlicht falsch. Es mag einige geben, die diese extreme Position einnehmen aber selbst die tun das ausschließlich aus der Perspektive in einer prävalent weißen Gesellschaft zu leben.

Ist Rassimus Neid auf die Weißen?

Nein. Natürlich nicht.

Ich zitiere mich mal selbst aus einer alten Antwort:

Rassismus betrifft alle Personen gleichermaßen, allerdings solltest du von zwischen persönlichen Rassismus und strukturellen Rassismus unterscheiden.

Den individuellen Rassismus findest du bei jeder Person, jeder von uns hat einen spezifischen soziologischen Hintergrund und definiert anhand seiner Sozialisation eine spezifische Gruppe als seine soziale Gruppe. Vorurteile gegenüber Mitgliedern, die anderen Gruppen zugehörig, sind lassen sich nicht vermeiden, allerdings können wir uns dessen bewusst sein und aktiv dagegen steuern oder auch unsere Gruppe erweitern. Vom individuellen Rassismus kann dementsprechend auch jeder betroffen sein, auch die prävalente Gruppe der Gesellschaft. Allerdings da die prävalente Gruppe meistens die Mehrheit stellt (in Deutschland tut sie das auch), sind Minderheiten auch vom individuellen Rassismus stärker betroffen.

Struktureller Rassismus ist durch die Masse von Individuen bedingt mit oder ohne, dass die Individuen selbst rassistisch handeln wollen. Z.B. sinkenden Immobilienpreise in Gegenden mit vielen Migranten, eine niedrigere Toleranzgrenze bei Kontakt mit der Polizei, schlechtere Noten bei Kindern mit ausländisch klingenden Namen trotz gleicher Leistung, niedrigere Einstellungsquote bei Bewerben mit ausländisch klingenden Namen trotz ähnlicher Qualifikationen, schlechtere Bonität bei Menschen aus spezifischen Gegenden (damit verbunden höhere Zinsen auf Kredite) usw.. Struktureller Rassismus betrifft (fast) nie die prävalente Gruppe.

Es gibt ein paar Ausnahmen, es gibt Domänen in denen eine Minderheit innerhalb einer Struktur die eigentlich prävalente Gruppe als solche ersetzt. Ein Gefängnis oder auch eine Schule kann so ein Beispiel sein, das ist aber selten und auch hier ist der strukturelle Rassismus weit weniger dominant als der, der von der eigentlich prävalenten Gruppe ausgeht.

tldr: Auf einer individuellen Ebene kann jeder Opfer von Rassismus werden, nur trifft es Minderheiten natürlich deutlich häufiger als die Mehrheit. Auf einer strukturellen Ebene können (fast ausschließlich) nur Minderheiten Opfer von Rassismus werden. Dementsprechend ist es sehr abwegig, davon zu sprechen dass v.a. Weiße Opfer von Rassismus werden (in Ländern in denen Weiße die prävalente Gruppe stellen, natürlich).

es gibt Rassismus in jede Richtung… und in jede Richtung ist es etwas schlechtestes… es heißt das du einfach jemanden oder eine Gruppe ausschließt und zwar allein wegen äußere Merkmale…

und meiner Meinung hat es nichts mit Neid zu tun sondern liegt einfach vor der Angst vor etwas „fremden“ oder daran das man gerne etwas oder jemanden die Schuld an allem schlechten gibt , da es das Leben leichter macht …

Ich wüsste jetzt nicht, wo Weiße in den letzten tausend Jahren wegen ihrer Hautfarbe systematisch benachteiligt worden wären. Umgekehrt ist es aber immer noch an der Tagesordnung.

Und wenn ein Nichtweißer mal zu einem Weißen "Kartoffel" sagt, dann ist das noch lange kein Rassismus sondern bestenfalls eine Beleidigung.

Und Neid ? Ja, warum denn nicht? Für uns Deutsche ist Neid doch die besondere Form der Anerkennung. Und wenn einer alle Möglichkeiten hat, alleine wegen seiner Hautfarbe und ich nicht (auch alleine wegen meiner Hautfarbe) dann wäre ich auch neidisch....

Selbst denke ich, des Öfteren beobachtet zu haben, dass einige Menschen neidisch auf erfolgreiche Weiße / den Westen sind, sich selbst damit insgeheim als Versager fühlen, selbst über ihre eigene Andersartigkeit abwertend und negativ denken.

Menschen, die andere als rassistisch betiteln, sind es oftmals selbst.

Bei Mobbern ist dieser Zusammenhang schon bekannt:
Mobber haben selbst ein sehr geringes Selbstwertgefühl und sobald sie auf andere Menschen treffen, bei denen sie das ebenso ausmachen, sprich ein schwaches Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl erkennen, werden diese bekämpft / gemobbt.
Sie wollen im Außen bekämpfen, was in ihrem eigenen Inneren ist. Projektion.

Projektion bezeichnet in der Psychoanalyse allgemein – und von Schulen unabhängig – einen Abwehrmechanismus. Der Begriff Projektion umfasst das Übertragen und Verlagern innerpsychischer Inhalte oder eines innerpsychischen Konfliktes durch die Abbildung eigener Emotionen, Affekte, Wünsche, Impulse und Eigenschaften, die im Widerspruch zu eigenen und/oder gesellschaftlichen Normen stehen können, auf andere Personen, Menschengruppen, Lebewesen oder Objekte der Außenwelt. Die „Abwehr“ besteht dabei darin, dass durch Projektion vermieden wird, sich mit Inhalten bei sich selbst auseinanderzusetzen, die man beim anderen sieht.

Aber wer will schon eigenverantwortlich das in Betracht nehmen, was ihm so begegnet?

Ich weiß nicht welcher Welt-Sprachgebrauch das sein soll, aber ich bleibe lieber bei der Definition welche politikwissenschaftlich und historisch genutzt wurde und wird

Demnach heißt Rassismus andere aufgrund ihrer Herkunft oder Abstammung in pauschal und stereotypische ,,Rassen " zu kategorisieren.

Diesen Rassen werden dann unausweichliche Eigenschaften, Denkweisen, Verhalten, Handlungsmuster usw

Das kann sich rein auf Hautfarben oder Ethnien beziehen aber auch Menschen welche gar nichts mit einer Gruppe zu tun haben können zu dieser ,,Rasse " gefasst werden

Zb in der Lehre der Nazis waren Menschen mit auffällig großen Nasen und einer bestimmten Kopfform und Haaransatz im Verdacht Jude zu sein - unabhängig davon ob der jenige aus einer jüdischen Familie kommt oder nicht - oder ob er selbst Jude ist oder nicht

Oftmals werden diesen Rassen dann verschiedene Wertigkeiten zugeschrieben