Ist Norwegen ein gutes Auswanderungs-Land? Was sind die Nachteile?

4 Antworten

Norwegen ist mein Urlaubsziel Nr. 1. Doch leben, möchte ich da nicht. Zum Einen, kann ich nicht ein Wort norwegisch, und zum Anderen ist es ein echt teures Land. Beispiel Zigaretten. 8 € für eine Schachtel sind extrem heftig!

Das Land ist wunderschön, und die Menschen sind alle nett. Fahre erst mal dort in den Urlaub, und mach dir selber ein Bild.

roadrunner1950  12.05.2014, 20:42

Der Vorschlag erst einmal dort Urlaub zu machen und sich umzusehen ist sinnvoll. So kannst du später entscheiden, ob das Land und die Menschen Dir gefallen. Ich finde die Idee super.

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Stimmt,Norwegen ist ja nur die Ecke rum...kst nicht so verdammt weit weg von hier.

Kannst du norwegisch? Das ist schon mal Grundvoraussetzung in einem fremden Land Fuss zu fassen.

Das du Winter liebst reicht nicht.

123AnnaLena321 
Fragesteller
 12.05.2014, 20:29

Ja klar ist das weit weg, aber Australien z.B. oder auch schon USA wären noch viel weiter weg!

Sprachen kann man lernen ;)

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Kinderschreck1  12.05.2014, 20:32
@123AnnaLena321

Dann besuch doch mal einen Norwegischkurs hier. Die Sprache soll seeeeeehr schwer sein

Kennst du die Serie "Die Auswanderer"? Da sind auch so Kandidaten nach Skandinavien ausgewandert ohne die Sprache zunkennen,nach dem Motto "mit Deutsch und schlechtem Englisch kommt man überall durch"

....aber die waren nach einem Jahr wieder in D,weil sie da keinen Fuss fassen konnten.

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123AnnaLena321 
Fragesteller
 12.05.2014, 20:36
@Kinderschreck1

Also ich hab mal gehört, es soll leicht sein aber naja. Und wann hab ich gesagt, dass ich nur mit Englisch durchkommen will?

Ich hab gerade noch Schule und da lerne ich schon 3 Fremdsprachen, deshalb fange ich jetzt sicher nicht nochmal eine Sprache nebenher an. Aber nach der Schulzeit dann eben!

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ponter  14.05.2014, 19:03
@123AnnaLena321
Also ich hab mal gehört, es soll leicht sein aber naja. Und wann hab ich gesagt, dass ich nur mit Englisch durchkommen will?

Je nach eigener Begabung, sind die Skandinavischen Sprachen relativ leicht zu erlernen. So ähneln sich z.B. dänisch und norwegisch in vielen Belangen.

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Komischerweise sind viele Ausländer, die in Norwegen wohnen am Meckern. Der Lebensstandard ist laut Umfrage in Norwegen am Höchsten, aber das bezieht sich auf Arbeitslosigkeit, Grundnahrungsmittel, Krankheit usw. Die Häuser haben nicht den Standard, wie in Deutschland. Es ist keine Schande in einer Kellerwohung zu wohnen. Da Miete sehr teuer ist, gehört das dazu. Es gibt nicht alle Lebensmittel, gerade in abgelegenen Teilen wie Spitzbergen gibt es nur Äpfel, Tomaten und Salate. Je weiter du gen Norden ziehst, desto einsamer wird es, desto weniger Waren wirst du finden und desto engstirniger sind die Menschen. Freundlich ja, aber Freundschaften dauern lange. Warum sie so glücklich sind? Weil sie nicht jedesmal meckern, wenn kein Luksus da ist. Alkohol und bestimmte Lebensmittel sind eben teuer, das Wetter oft schlecht, im Winter zu dunkel. Einfach akzeptieren, damit leben und sich freuen, dass es überhaupt etwas gibt. Die meisten Ausländer erzählen die ganze Zeit bei uns zu Hause macht man aber, gibt es aber usw. Das macht depressiv. Wenn du alles um dich herum als selbstverständlich siehst, dann bist du falsch in Norwegen. In meiner Gegend gab es vor 10 Jahren nur Donnerstags Mozarella zu kaufen. Die Norweger haben sich gefreut, die Ausländer aufgeregt. Bist du jemand, der lieber sagt, das Glas ist halbvoll, statt halbleer, dann kannst du glücklich sein in Norwegen. Arbeitslosigkeit ist gering, aber als Ausländer ohne Norwegischkenntnisse und ohne hohe Ausbildung kannst du Probleme haben etwas zu finden. Wenn du nur Hilfsjobs machst, oder gerade am Anfang in einem Betrieb verdienst du wenig. Norweger haben eine Familie im Hintergrund und werden unterstützt oder können zu Hause wohnen. Bezahlst du alles selbst, kann es schon Probleme mit den hohen Preisen geben. Versuch etwas nützliches zu studieren. Es ist ein Ölland, also etwas in der Richtung und du wirst keine Geldsorgen haben. Dann würde ich erstmal ein Praktikum oder ein Studiumsjahr in Norwegen machen, So wird dir noch geholfen und du bist nicht ganz auf dich selbst angewiesen. Das nächste sind Hobbies. Die sind natürlich auch teuer, es sei denn du liebst die Natur. Norweger wandern gerne oder nutzen das Meer. Sowas ist billig. Bist du ein Stadtmensch bist du wahrscheinlich nur in Oslo glücklich und das wird teuer. Langlaufskifahren ist umsonst, Abfahrt ist teuer. Überleg dir vorher was du gerne in der Freizeit machst, kriegst du leicht Kontakt zu anderen Menschen oder hast du schon in Deutschland Probleme? Alleine in ein Land, wo es teuer ist auszugehen um andere zu treffen und Trainingscenter oder Kino sehr teuer sind, macht nur depressiv. Vielleicht findest du jemanden, der mitkommt. Ist zu empfehlen. Und fang jetzt schon an die Sprache zu lernen. Es kann jeder Englisch, aber es will nicht jeder mit nicht Engländern Englisch reden und Norwegischkurse sind in Deutschland billiger als in Norwegen. Ein normaler Kurs kostet rund 600 Euro in Norwegen. 5000 Kronen.

nenee  13.05.2014, 09:53

Das unterschreibe ich voll und ganz, ergaenze noch das Gesundheitssystem, das so ganz anders und je nach Region fuer Deutsche mehr als gewoehnungsbeduerftig ist. Vielen Deutschen mit ihrer gewohnten rundum-sorglos-Versorgung im medizinischen Bereich schimpfen ohne Ende ueber das "3.Welt-Niveau". Ok, viele Norweger auch, aber ich halte das norw. System fuer weitaus weniger verschwederisch als das deutsche Selbstbedienungssystem.

Arzthopping ist hier nicht, denn das darf man dann alles privat aus der eigenen Tasche zahlen. Ansonsten hat man erst einmal einen betraechtlichen Betrag selbst zu zahlen, bevor die Allgemeinheit fuer die weiteren Kosten aufkommt. Da ueberlegt man sich schon, ob man wegen jedem Wehwehchen direkt zum Hausarzt laufen muss oder erst einmal abwartet..........

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123AnnaLena321 
Fragesteller
 13.05.2014, 12:11
@nenee

Also bereut ihr es eher, dorthin ausgewandert zu sein und würdet es nicht mehr machen?

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nenee  13.05.2014, 12:30
@123AnnaLena321
Also bereut ihr es eher,

Nein, absolut nicht. Es war der beste Entschluss meines Lebens. Ich bereue hoechstens, dass ich nicht viel frueher ausgewandert bin. Wuerde ich es bereuen, wuerde ich sicher ganz schnell wieder auf dem Weg Richtung Deutschland oder in ein anderes Land sein.

Du fragtest nach "Nachteilen" in Norwegen. An jedem Land findet man das kleine Koernchen, das einem nicht gefaellt, wenn man nur lange genug sucht. Hier wurde wiedergegeben, was sehr vielen deutschen Auswanderern nicht gefaellt, was gewoehnungsbeduerftig ist. Im uebrigen finde ich, dass diese "Maengelliste" durchaus sehr deutlich zeigt, wie verwoehnt wir Deutschen eigentlich sind.

Und da habe ich noch was, was vielen Deutschen missfaellt: ach....... die Strassen sind ja soooo schlecht.....eine einzige Katastrophe....:-))

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ponter  14.05.2014, 18:59
@nenee
Und da habe ich noch was, was vielen Deutschen missfaellt: ach....... die Strassen sind ja soooo schlecht.....eine einzige Katastrophe....:-))

Ich wohne im Norden von Schleswig - Holstein. Hier gibt es teilweise Verbindungsstraßen zu den Dörfern, die Aufgrund miserabler Zustände seit Jahren gesperrt sind, da mit PKW nicht mehr befahrbar. Mehrere quadratmetergrosse Löcher, von mehr als 30 Zentimeter Tiefe. So ist man manchmal sogar gezwungen, Feldwege zu nutzen. Städte, Gemeinden und das Land haben kein Geld, um hier Abhilfe zu schaffen. Man gewöhnt sich an alles. ;-)

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nenee  14.05.2014, 19:24
@ponter
Man gewöhnt sich an alles. ;-)

Du sagst es - und so schlimm, dass man sich beklagen muss, ist es hier tatsaechlich nicht. Ich habe mit den Strassenverhaeltnissen kein Problem, aber sie sind immer wieder ein leidiges Thema unter Deutschen.

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Klar Norwegen ist nich in der EU die halten sich da raus was die anderen machen wie die Schweiz finanziell ist dass sicherlich keine schlechte Idee auszuwandern. Arbeit gibt es dort auch zu hauf so viel ich mal gehört habe. Also immerhin besser als in die USA oder woanders hin zu gehen.

nenee  13.05.2014, 08:32
Arbeit gibt es dort auch zu hauf so viel ich mal gehört habe.

Das hat sich geaendert: Die offenen Stellen werden weniger. Wenn man auslaendisches Personal sucht, dann mit guten Sprachkenntnissen, sehr guter Ausbildung und sehr guten Zeugnissen. "Jeder", der in D auf dem Arbeitsmarkt keine Chance hatte, wird schon lange nicht mehr genommen.

Tatsaechlichen Mangel gibt es nur noch in wenigen ausgesuchten Berufen. Ganz im Gegenteil: man versucht seid einiger Zeit Personal einzusparen, wo es nur geht, um so die hohen Personalkosten in den Griff zu bekommen.

Mit anderen Worten: in ein paar Jahren duerfte es fuer einen Auslaender noch weitaus schwerer werden, einen Job zu finden, der einen auch ausreichend ernaehrt, so dass man auch die Chance hat, im Land bleiben zu duerfen.

Die grosse Auswanderungswelle, der Norwegenboom, ist vorbei. Bei vielen geht die Reise inzwischen wieder Richtung warmes Nest Deutschland zurueck.

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