Ist mein Lernplan für die Weiterbildung sinnvoll?
Hallo zusammen,
seit September gehe ich (23) am Wochenende (Fr von 16-21 Uhr und Sa von 08-13 Uhr) wieder in die Schule (Weiterbildung), die sich bis 2021 ziehen wird. Ich arbeite Vollzeit bis 17:00 Uhr.
Meine ersten vier Prüfungen (Teil 1 von 3) muss ich Mitte März 2020 hinter mich bringen und ich habe mir vorgenommen, ab nächster Woche anfangen zu lernen. Da ich aber weiß, dass ich ohne roten Faden alles vor mich herschieben werde, dachte ich mir, ich erstelle mir einen Lernplan.
Ich würde dazu gerne eure Erfahrungen hören, ob dieser in euren Augen sinnvoll ist und was ihr gegebenenfalls an Verbesserungen hättet:
Montag: Lernen (kann mit Mittwoch getauscht werden)
Dienstag: Lernen
Mittwoch: Freier Tag (kann mit Montag getauscht werden)
Donnerstag: Lernen
Freitag: Schule - danach freier Tag / Abend
Samstag: Schule - danach freier Tag
Sonntag: Lernen und Stoff vom Wochenende zusammenschreiben
Was haltet ihr davon? Ich weiß, dass das grundsätzlich ich selbst entscheiden muss, aber ein paar Tipps würden mir vielleicht helfen.
Danke!
3 Antworten
Beim Lernen kommt es viel weniger auf die eingesetzte Zeit an, als darauf, dass man es inhaltlich sinnvoll tut! Deshalb enthalten Lehrpläne für Schulen ja auch kaum Zeitvorgaben, sondern vor allem Inhalte ;). Die müsstest du dir also ordentlich und sinnvoll aufteilen.
Ich bin gelernte Industriekauffrau, habe den Beruf verkürzt auf zwei Jahre als Kammerbeste bestanden und mache gerade die Weiterbildung zur Wirtschaftsfachwirtin mit recht analogem Zeitplan wie du. Für mich ist das aktuell nach rund zwei Monaten Lehrgang alles noch total entspannt - weil der meiste Stoff bereits Ausbildungsinhalt bei mir war und ich damals schon auf Verständnis statt Pauken gesetzt habe! Dadurch kann ich im Rahmen der Lehrgangsveranstaltungen wunderbar dieses bereits verinnerliche Wissen einfach wieder "hoch holen" und hatte bisher noch in keinem Fach das Gefühl, dass ich mich da irgendwie intensiv daheim hinsetzen müsste. Einzig hier und da hab ich im Lehrgang angesprochene und dort stark verkürzte Theorien noch mal in ausführlich nachgelesen - um eben auch dort wieder auf das tiefe Verständnis zu kommen und mir nicht nur Stichworte einzuhämmern!
Mein Tipp ist also vor allem der, dass du die Zeiten beim Lehrgang und eventuell zusätzliche Lernzeit daheim in allererster Linie zum Erlangen von tiefem Verständnis des Stoffes nutzt. Hak bei den Dozenten nach, stell Fragen, bis du das Gefühl hast, den Stoff wirklich kapiert zu haben, lies daheim im Netz und in Fachbüchern die zugrundeliegenden Theorien nach. Alles, was du dann noch "pauken" musst, sind ein paar Fachwörter.
Wie viel Zeit du dafür brauchst, hängt natürlich stark von deinem Vorwissen ab. Ob dein Zeitplan (es ist ein Zeit-, KEIN Lehrplan!) so für dich dabei passt, wirst du selbst recht schnell feststellen.
Übrigens, um solche Weiterbildungen etwas entspannter zu packen, ist es durchaus eine Option, im Beruf Stunden zu reduzieren! Ich selbst hab einen Vertrag über 25 Stunden, arbeite nur an vier Tagen die Woche. Dadurch gerate ich nirgendwo unter Zeitdruck. Selbst 35 statt 40 Stunden können sich da schon spürbar positiv auswirken (wäre halt der "kurze Freitag" oder die Stunde eher Feierabend jeden Tag), machen aber finanziell keinen allzu heftigen Unterschied, den man nicht durch ein paar minimale Einschränkungen hier und da abfedern könnte in den meisten Fällen. Also denk im Zweifel auch mal darüber nach!
Danke für deine Antwort! Das mit der Stundenreduzierung habe ich auch schon einmal überlegt...
Ich hatte mir auch vor genommen, als ich den Bilanzbuchhalter gemacht habe viel zu lernen aber da macht einem oft das private Leben ein Strich durch die Rechnung. Bei mir waren Frau und Kind die natürlich in der Woche etwas Zeit von mir wollten.
Ich habe dann 2 Monate vor den Prüfungen extrem rangeklotzt und selbst in meinem Urlaub der zum lernen gedacht war machte mir das Leben einen Strich durch die Rechnung. Oma, die immer auf den fast 1,5 jähringen Nachwuchs aufgepasst hat lag mit Grippe flach und meine Frau konnte nicht der Arbeit fern bleiben.
Ich habe meinen Lernplan einfach der Situation angepast und habe die schriftliche Prüfung auf Anhieb geschafft wie 6 weitere aus meinem Kurs. 3 sind durchgefallen.
Bei der mündlichen Prüfung sind dann noch mal 2 durch gerasselt, einer davon war ich aber man kann ja wiederholen.
Generell kann man aber das Karteikartensystem immer sehr gut anwenden. Nach dem Unterricht am Wochenende ein paar Fragen und Antworten aufschreiben und regelmäßig wiederholen. Ich glaube es gibt da sogar eine App fürs Smartphone, bei der man einstellen kann das bei jeder Entsperrung ein paar Fragen kommen. Fragen die man richtig hat werden in der Priorität nach hinten gestellt und falsch beantwortete Fragen kommen häufiger. So tut man auch im Alltag etwas für den Unterricht sofern man die App gut führt. Auch so kann man diese natürlich benutzen zum lernen.
Was für eine Weiterbildung machst Du?
Ich sehe keinen Grund, den Mittwoch frei zu halten (es sei denn, es gäbe für dich zwingende private Gründe). Das hätte auch den Vorteil, dass Du die einzelne Arbeit an den 4 Abenden zeitlich etwas geringer halten könntest. Mein Vorschlag: Montag - Donnerstag abends je 2,5 Stunden. Das ergäbe dann in der Woche 10 Stunden ( ebenso viel wie der Unterricht Fr/Sa ausmacht). Am Sonntag sollten maximal 3 Stunden Organisationsarbeit usw. stattfinden aber keine eigentliche Lernarbeit. Du brauchst einen freien Tag sonst hältst Du die Doppelbelastung womöglich nicht durch. Etwa 4 Wochen vor Prüfungsbeginn empfehle ich die Arbeit von Mo-Do auf 3 Stunden pro Abend zu steigern und zusätzlich am Sonntag weitere 4 Stunden zu arbeiten (die "Organisationsarbeit" wird ja dann vielleicht etwas abnehmen). Ganz wichtig ist, dass Du - bei mehreren Prüfungsfächern - nach etwa einer Stunde Lernarbeit das Fach wechselst (dazwischen eine kleine Pause), da sonst der Stoff sich im Gehirn überlagert und nicht mehr gespeichert werden kann. Außerdem ist es wichtig, das Du dich körperlich und geistig gut behandelst. Körperlich: Ausgleichssport (z.B. Joggen oder Radeln), Geistig: Jede Lernperiode an jedem Tag (auch an Unterrichtstagen) mit einer Belohnung abschließen: Das kann ein Bier sein, ein Fernsehkrimi, etwas besonderes zu essen, usw. Du musst dich während des Arbeitens und Lernens auf etwas freuen können. Denn sonst können gerade manche Abende etwas trostlos werde. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Ich würde mir gerne den Mittwoch frei halten für Freunde. Denn wenn ich um 17:30 Uhr nach Hause komme, brauche ich - wenn ich um 18:00 Uhr zu lernen beginne - um 20:15 Uhr nicht mehr losfahren um mich mit denen zu treffen.. oder würde ins Fitnessstudio fahren, wenn keiner Zeit hat.
Das mit der Belohnung hab ich mir auch schon überlegt. Ich denke das wird eine Netflix Folge werden :D
Ansonsten sind es quasi 4 Prüfungen im März, beinhaltet aber ca. 7 Fächer.
Danke für deine Antwort!
Fakt ist auf jeden Fall, dass man soziale Kontakte für die Zeit der Weiterbildung nach hinten stellen muss. Allein das Wochenende nimmt viel Zeit in Anspruch und das lernen auch. Wirklich einen Plan machen kann man da nicht...
Ok danke für deine Antwort!
Ich mache den Technischen Fachwirten :)