Ist man nicht in Wirkleichkeit sein ganzes Leben im System Arbeiten gehen müssen gefangen auch ohne Peitsche?

18 Antworten

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ja ist man!
5 (je nach job 6) tage knechten und dann 2 als ausgleich! wollt ihr mich eigendlich auf den arm nehmen?

friedrich nietzsche sagte immer: „Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ recht hat er!

wir arbeiten 8 stunden und bekommen einen lohn der gerade mal dafür reicht die unendlich vielen steuern, mieten, usw und essen zu bezahlen, kommen am ende des tages heim und sind so fertig das wir auf garnichts mehr lust haben außer netflix zu gucken! aber du musst nicht nur die abeit selbst sondern noch den schlaf mit berechnen denn da bekommt man ja nichts mit. 8 h arbeiten + 8 h schlafen ist insgesamt 16 h da sind wir bei 2 drittel eines tages und nicht für freizeit sondern für arbeit und schlaf! DAS NENNT MAN LEBEN!!!? MAN GEHT DEN LIEBEN LANGEN TAG ARBEITEN NUR FÜR DAS ESSEN NETFLIX AM ABENT!!? DAS NENNT DIE REGIERUNG EIN UNAUSGEBEUTETES VOLK!!!?

kurz: jeder sollte doch viel mehr Urlaub haben, vieleicht mehr lohn haben und weniger steuern zu zahlen. Es geht immer noch mehr um Profit, der Arbeiter als solcher wird ausgenutzt und versklavt. ich verstehs nicht wie es manche menschen schaffen jeden tag aufzustehen und 8-9 stunden ihres tages zu arbeiten und dann noch glücklich sein können.

mein fazit: man kann nur wirklich glücklich und frei leben wenn man reich ist und man nicht mehr arbeiten muss! und das bezahlte geld für die etlichen steuern sich wie gerade mal 1 € anfühlen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule besteht hauptsächlich nur noch aus zwang und druck!

Ja du hast vollkommen Recht. In Deutschland zumindest existiert keine individuelle Freiheit nur eine kollektive Freiheit die rudimentäre Grundrechte enthält.

Die Freiheit die du suchst ist zu vergleichen mit der amerikanischen Freiheit.

Dort ist es theoretisch möglich mit wenig oder auch nichts zu leben weil es keine Verpflichtung gibt einer Krankenkasse anzugehören. So finden sich in abgelegenen Regionen der USA tatsächlich Menschen die aus der Selbstversorgung leben oder noch primitiver von der Jagd leben.

Gleichzeitig jedoch ist damit weniger Sicherheit vorhanden. Du kannst dabei sterben und wenn das passiert dann ist es eben so

Ist man nicht in Wirkleichkeit sein ganzes Leben im System Arbeiten gehen müssen gefangen auch ohne Peitsche sondern nur wegen dem Geld der unsichtbaren Peitsche?

Schon diesen Anfang finde ich auf so vielen Ebenen falsch und irreführend.

Fangen wir mal vorne an: Ja, jeder gesunde Erwachsene muss sich selbst versorgen. ganz egal ob einsam auf einer Insel, in der Steinzeit, in der Antike, im Mittrelalter oder eben in der Neuzeit.

Das hat mit "dem System" absolut nichts zu tun, denn es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: Du versorgst dich selbst oder andere tun es für dich. Warum sollten es andere tun, wenn du es auch könntest? Das ergibt doch schon mal gar keinen Sinn.

Du musst dich selbst versorgen, weil es dein Leben ist. Eigenverantwortung! Erwachsensein!

Es ist ein Glücksfall, dass wir ein so soziales und komplexes System haben, dass Menschen, die sich wirklich nicht selbst unterhalten können, von anderen mit durchgefüttert werden. Aber das kann doch wohl nicht der Standard sein. Für wie viele andere möchtest du denn arbeiten, wenn nicht mal für dich selbst?

Zusammenfassung:

Es hat nichts mit "dem System" zu tun, sondern mit dem Leben an sich, mit Eigenverantwortung und Erwachsensein.

Es hat nichts mit Geld zu tun, denn auch in reinen Tauschgesellschaften oder Jäger-Sammler-Stämmen müsstest du dich selbst versorgen.

Mir ist kein EU Land bekannt in dem es eine Pflicht zur Arbeit gibt.

Schlimm genug eigentlich... wobei es natürlich nicht darum geht, ob jemand arbeitet, sondern ob er sich von der Solidargemeinschaft aushalten lässt, obwohl er sich selbst versorgen könnte.

gehen wir mal davon aus man hätte keine Fixkosten.

Völlig unrealistische Annahmen führen nie zu sinnvollen Ergebnissen. Du gibst das erste Gegenbeispiel doch gleich selbst: Krankenkasse. Und mit Essen und Unterkunft fängt es ja noch viel fundamentaler an.

Wenn man Hartz4 beantragt wird man jedoch gezwungen sich eine Arbeit zu such.

Du kannst dich einfach selbst versorgen, woher auch immer dein Geld kommt. Wenn du keine Mittel hast, musst du dir welche besorgen: Das nennt man arbeiten.

Ob du nun in der Steinzeit selbst auf Jagd oder zum Sammeln gehen musst oder hier im "System" dir eine Arbeit suchst, spielt doch gar keine Rolle: Du bist erwachsen und musst natürlich für deinen Unterhalt selbst sorgen.

Was Arbeit angeht, so sei noch erwähnt, dass man nicht abhängig arbeiten muss. Du kannst auch selbständig sein oder als Künstler arbeiten oder einen Youtube-Channel betreiben oder was auch immer.

Bedenke bitte immer, dass Transferleistungen durch den Staat immer genau das sind: Transfer von Leuten, die arbeiten, zu Leuten, die nicht arbeiten. Dafür habe ich nur Verständnis, wenn die Empfänger wirklich nicht können -- aber nicht weil sie keine Lust haben.

Wolfric  11.01.2022, 09:18

Denk mal darüber nach wenn wir Qualität in einer automatisierten und digitalen Welt produzieren. Ich glaube dass wir kaum mehr Arbeit als 20 Wochenstunden da ist wenn wirs aufteilen. Und wir müßten viel mehr in Bildung und Sozialberufen haben.

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Kajjo  11.01.2022, 09:25
@Wolfric

Das ist bestenfalls alles Zukunftsmusik, aber ein grundsätzlich interessanter Gedanke: Was wäre in einer Welt, wo so viel so leicht produziert werden kann, dass kaum jemand noch arbeiten muss?

Mit diesem Grundgedanken setzt sich schon Orwell in seinem Jahrhundertwerk "1984" auseinander.

Konkret auf unsere Jetztzeit bezogen kann man aber sagen: Noch werden Arbeitskräfte händeringend gesucht! Also noch ist es nicht so weit und wird auch nicht so schnell kommen. Immer, wenn eine neue Automationswelle kam, erschienen die Rufer, dass Arbeit nun bald kaum noch nötig sei. Nichts davon hat sich bisher bewahrheitet.

Richtig ist dein Nachsatz: Ja, minderqualifizierte Tätigkeiten werden seltener und hochqualifizierte Tätigkeiten werden mehr werden. Zudem werden auch Pflege und Sozialdienste eher wichtiger. Auch das zeigt: Von dem Traum, dass die meisten nur 20 Stunden arbeiten müssen, sind wir noch ganz weit entfernt. Zur Zeit werden Arbeitskräfte gesucht.

Aber selbst wenn: Dann müsste halt das Gehalt von 20 Stunden für den Lebensunterhalt reichen. Ist doch eine ganz einfach Lösung. Aber auch dann ergäbe es keinen Sinn, dass manche viel und andere gar nicht arbeiten.

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Wolfric  11.01.2022, 09:49
@Kajjo

Was ich sehe ist dass wir viel Arbeit schaffen die wir nicht brauchen und wir produzieren locker das doppele und Dreifache in Wegwerfqualität anstelle ordentlicher Produkte.

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Kajjo  11.01.2022, 11:04
@Wolfric

Hm, Punkt 1 kann ich nicht nachvollziehen: Welche unnötige Arbeit wird geschaffen und woran machst du fest, ob bestimmte Arbeiten nötig sind oder nicht? Solange Auftraggeber und Arbeitserbringer sich einig sind, ist doch jede Form von Arbeit legitim. Egal ob lebenswichtig wie Arzt oder Luxusdinge wie Klavierlehrerin oder Portraitmaler.

Punkt 2 mit der Wegwerfqualität sehe ich zwar auch so, aber inwiefern ist das relevant? Man kann ja auch heutzutage durchaus bei fast allen Gütern freiwillig das Drei- bis Zehnfache zahlen und gute Qualität bekommen, wenn man denn möchte. Die erfordert ja aber meistens auch deutlich mehr Arbeit und bessere Materialien, die wiederum durch mehr Arbeit erzeugt werden.

Die Wegwerfmentalität ist durchaus ein Problem, bei dem ich zustimme. Nur was hat das mit dem Titelthema zu tun, dass sich jeder halt selbst versorgen muss?

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Wolfric  11.01.2022, 12:12
@Kajjo

Grundätzlich hast das mit Arbeit zur Selbsterhaltung nix zu tun denn da ists ja egal wieviel Aufwand. Aber es hat mit dem Menge an Gesammtaufwand zu tun. Die Verteilung von Arbeit ist oft durchaus schwierig. Die Guten machen Überstunden bis zum Burnout, Weniger qualifizierte sind Arbeitslos auch wenns reichen würde. Ich bin der Meinung dass wir weg vom Vollzeitarbeit ist das Ziel denken müssen.

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Deine Gedanken haben ihre Berechtigung, sind in meinen Augen aber nur ein Teil der Wahrheit.

Wenn Du etwas gelernt hast, das Dir Freunde macht, ist Arbeit Sinn stiftend. Sobald Du etwas erfolgreich zu Ende geführt hast, ob das eine Sache oder ein Projekt ist, führt das zu einem Gefühl der Zufriedenheit, auch Stolz.

Auch soziale Kontakte sind ein großes Thema im Beruf. Auch wenn es gelegentlich zu Reibereien kommt, wie in einer Familie auch. Deshalb fühlen sich Frauen in der Babypause zu Beginn manchmal sehr isoliert, wenn sie nur noch zu Hause sind und Ehepartner und Kollegen weiterhin arbeiten.

Ich sehe das größere Problem in der Zerstückelung von Arbeitsabläufen, den immer höheren Zeitdruck und fehlende Anerkennung, wenn man sich mit seiner Arbeit nicht (mehr) identifizieren kann.

Wenn man trotz Vollbeschäftigung wirtschaftlich nicht überleben kann. Dann macht Arbeit tatsächlich krank.

Giwalato

Nein, es gibt Nischen sich dem zu entziehen, also auch Unabhängig der sozialen Sicherungssysteme, man muß diese nur ausfindig machen. "Legale" Hausbesetzungen leerstehender Gebäude in manchen EU Ländern sind zb eine Möglichkeit, da es dort genauso wie zb bei der Steuergesetzgebung Schlupflöcher gibt, damit Unternehmen Millionen einsparen können, gibt es auch für Hausbesetzer solche. Aber natürlich nicht in Deutschland (Steuerschlupföcher sind nicht gemeint).