Ist man mit Proxychains, VPN und Tor "komplett" Anonym?
Ist es sicher wenn ich auf einer linux VM meine VPN instaliere und proxychains mit Tor zusamen benutze oder reicht es aus wenn ich VPN mit Tor nutze?
4 Antworten
Sowas wie "komplette Anonymität" gibt es nicht.
Wenn deine VM auf einem Windows oder MacOS Host läuft kannst du das mit der Anonymität sowieso gleich wieder vergessen.
VPN Client ist proprietär? Kannst du ebenfalls vergessen.
Apropos VPN + Tor:
100 % Anonymität gibt es nicht. Aber man kann mit folgender Variante es den Schnüfflern so schwierig wie möglich machen:
Dazu erstellt man sich einen Tails USB Bootstick. Das ist eine Linux-Distro die man nicht installiert, sondern vom Stick läuft. Dort ist auch der Tor-Browser dabei. Da dort alles im Arbeitsspeicher läuft, hinterlässt man damit keine Spuren am Computer. Und so erstellt man ihn:
- Tails Image herunterladen: https://tails.boum.org/install/download/
- Das Image mit diesem Tool https://www.balena.io/etcher auf einen leeren formatierten Stick bügeln
- Den Stick danach booten und warten bis der Desktop erscheint. Dann kann man den Tor-Browser starten.
Und noch etwas: Man sollte im Tor-Browser kein VPN nutzen. Wenn es beim VPN-Anbieter zu Sicherheitslücken kommt, ist man der reinste Präsentierteller. Der Tor-Browser reicht aus.
Hast du schon mal versucht einen Brief (zugegeben, das ist eine ziemlich mittelalterliche Technik, um Daten zu versenden, aber sie funktioniert auch heute noch!) an einen Empfänger zu senden, dessen Adresse nicht auf dem Umschlag stand?
Deine öffentliche IP-Adresse ist die Adresse deines Internetzuganges, welche bei Anfragen auf den "Umschlag" für die Antworten geschrieben wird - sonst sind die Datenpakete auch nicht zustellbar!
Die genannten Techniken - ob Einzeln oder in Kombination - machen dich nicht "komplett Anonym", sondern lediglich für die Server, die dir deine Antworten zurückschicken. Aber mindestens dein nächster Knoten muss deine IP kennen, da er dir sonst die Antworten nicht zustellen kann, die er für dich stellvertretend bei einem anderen Knoten (oder einem Server) angefragt hat.
Vor dem Bundeskriminalamt ist niemand sicher