Ist Kindheit oder Erwachsensein besser?

15 Antworten

Ich hatte eine schöne Kindheit (meine Kinder, nach eigener Aussage, auch), aber niemand von uns möchte das Leben als selbstbestimmter Erwachsener missen.

Liegt vielleicht auch daran, dass wir uns bei dem was wir im beruflichen/akademischen Umfeld so treiben einfach wohl fühlen.

Ein hohes (wohl verdientes) Einkommen hilft natürlich auch, aber eine sinnvolle Arbeit die auch noch Spass macht ist der eigentliche Gewinn. Und wenn man dann noch nach einem netten Trainingsnachmittag auf dem Schießstand seine Waffen geputzt hat und nach einem guten Schweinebraten Zeit bei GF verbringen kann, scheint mir der Welt-Abkotz-Pessimismus doch recht fern....

Hat beides seine Vor- und Nachteile.

Wenn ich entscheiden könnte, würde ich die Zeit defintiv zurück drehen und die Kindheit nochmal erleben.

"Welt-Abkotz-Pessimismus-Leben" muss nicht bei jedem Erwachsenen zuteffen und die Kinderheit machcher war vielleicht alles andere als unbeschwert.

Es kommt immer darauf an was man daraus macht!

Zwischen diesen Extremen gibt es jede Menge Grauzonen. KInder in Hunger- und Kriegsgebieten haben mitnichten ein phantasievolles, unbeschwertes Leben.

Und Erwachsene, die in einer guten Beziehung leben und einen guten Job haben, den sie mit Freude ausfüllen, haben kein "Über die Weltabkotz " Leben. Sie sind auch nicht pessimistisch, sondern realistisch.

Wenn du nur solche negative Erwachsene kennst, dann stimmt etwas mit deinem Umfeld (und dir) nicht. Seelisch gesunde Erwachsene genießen ihr Leben genauso wie Kinder, nur halt anders. Oder willst du noch im Sandkasten sitzen und mit Förmchen Kuchen backen?

Hat beides seine Vorteile, gerade das von dir erwähnte Phantasievolle. Das konnte ich mir ins Erwachsenenalter retten. Unbeschwert fand ich das Leben als Kind aber in sehr vielen Situationen nicht wirklich, sondern vielfach voller Ängste und Zwänge, Termine, Klassenarbeiten, Launen Erwachsener oder anderer Kinder. Und so fremdbestimmt wie als Kind möchte ich nie wieder sein. Als Kind konnte ich bei einer vergeigten Klassenarbeit oder sonstigem in den Augen meiner Eltern nicht angemessenen Verhalten einfach verkloppt werden, ohne was dagegen tun zu können. Ich konnte von Sport- und anderen Lehrern vor der versammelten Klasse zur Sau gemacht werden und die Rechtsmittel, die dagegen theoretisch hätten eingelegt werden können, die waren mir - und 95% meiner Altersgenossen - überhaupt nicht bewusst. Vielen von uns war nicht mal bewusst, dass man sich hätte beschweren können, oder wir haben uns zu sehr geschämt. Mit den Ängsten vor solchen Situationen stand man so ziemlich allein da. Nee, also da schon wirklich lieber Erwachsensein und wissen, wie man an solchen Stellen Grenzen setzt.

gruenefeder  07.10.2019, 08:19

ist eigentlich sehr traurig, aber es ist für mich genau so! Wenn man die super-super-tollen Eltern und Lehrer (ECHTE Alternativschule ...) gehabt hat, ist es vielleicht anders, ich hatte aber nur ca. 4 WIRKLICH gute Lehrer, von insgesamt ca. 40 ?

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filmfan69  08.10.2019, 14:13
@gruenefeder

Das Zahlenverhältnis war bei mir ähnlich. Ich denke, in unserem Land werden Lehrer irgendwie nicht optimal ausgebildet. Sie werden viel zu wenig Konfliktmanagement u.Ä. geschult und stehen oft recht ratlos vor dem, was da alles zwischen den Schülerinnen und Schülern abgeht. Ich vermute, es geht da viel zu sehr um Wissensvermittlung und viel zu wenig ums Gruppendynamische. Das aber muss einigermaßen funktionieren, damit Wissensvermittlung überhaupt stattfinden kann.

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