Ist KI eine geniale Erfindung, oder war es bislang einfach nicht möglich?
Also war es z.B. 1975 schon so, dass Professoren etc. sich dachten: Wenn wir eine Lagerhalle voll mit Computen hätten, die auch noch 1 million mal schneller sind, als das was wir jetzt haben, was man dann mit unserem Wissen über künstliche Intelligenz alles in die Praxis umsetzen könnte!
10 Antworten
Also die Ideen zur künstlichen Intelligenz gab’s tatsächlich schon ziemlich früh – viele Forscher in den 70ern wussten schon ziemlich genau, was sie gerne machen würden. Aber ihnen fehlte einfach die Technik. Die Computer damals waren im Vergleich zu heute total lahm und hatten kaum Speicher.
Viele haben sich tatsächlich gedacht: "Stell dir vor, wir hätten riesige Rechenzentren mit unfassbar schnellen Maschinen – was wir dann alles machen könnten!" Aber es war halt ein bisschen so, als hätte man das Rezept für ein tolles Gericht, aber keine Küche, keinen Herd und nur einen halben Löffel.
Also ja – KI war eine geniale Idee, aber es hat einfach Jahrzehnte gedauert, bis die Technik so weit war, dass man diese Ideen auch wirklich umsetzen konnte.
Also die Idee eine Art künstliche Intelligenz zu schaffen ist sehr, sehr alt. Der Golem fällt mir spontan als eine der älteren Ideen in der Richtung ein. Auch Ideen wie Frankenstein's Monster geht in die Richtung. Die Idee von Robotern ist sehr eng mit der Idee einer Künstlichen Intelligenz verknüpft, die Trennung von Intelligenz und einem zugehörigen Körper ist eher neu.
Die wesentlichen Entwicklungen für die heutige Technologie der künstlichen Intelligenz begannen aber Mitte des 20. Jahrhunderts und waren auch Teil des Booms um Science Fiction und Zukunftsutopien.
Mit Aufkommen der Computer und der Raumfahrt wurde die Idee präsenter, wie sich in Science Fiction Büchern und Filmen erkennen lässt - z.B. sehr prominent durch Star Trek oder Perry Rhodan, wo Charaktere künstlichen Intelligenzen begegnen oder mit diesen Interagieren.
Die Forschung zur Entwicklung von künstlicher Intelligenz geht auch schon in die Mitte des 20. Jhd zurück. Bereits in den 50ern entwickelte Turing den sogenannten Turing-Test und schrieb einen Aufsatz darüber, ob Computer denken können. Als offizieller Startpunkt der KI Forschung wird die Dartmouth Konferenz 1956 gesehen. Dort wurde der Begriff "artificial intelligence" geprägt und das Ziel beschrieben eine Maschine zu schaffen die Denken kann.
Schon 1966 gab es einen ersten Chatbot, ELIZA. Noch nicht überragend, aber beachtlich für die Zeit, konnte ELIZA einfache Gespräche simulieren. Die Entwicklung ging dort immer weiter.
Du solltest bedenken, dass vieles an Software, die wir schon seit Jahren nutzen, damals noch eine Zukunftsvision war. Nimm nur die Computergegner in Computerspielen.
Das Verständnis von Künstlicher Intelligenz hat sich in der Zeit entwickelt und die Anforderungen sind gestiegen, doch auch die heutige Technologie der neuronalen Netzwerke nimmt ihren Anfang in den 40er/50ern des letzten Jahrhunderts. Die ersten Ideen und Versuche mit künstlichen (mathematischen) Neuronen wurden aber nach Rückschlägen zunächst verworfen, bis in die 80er. Dann wurden neue Wege entdeckt, das Lernen der Neuronen zu verbessern. Das führte zur Entstehung des Feldes des Deep Learnings, etwa ab 2006, mit vielen Schichten künstlicher neuronaler Netzwerke.
Es ist also nicht eine Erfindung, sondern viele Erfindungen und eine alte Idee.
Die reine Geschwindigkeit hätte damals auch nicht geholfen und ist auch jetzt nicht der Faktor, der es gezündet hat. Die Algorithmen haben damals noch komplett gefehlt. 1975 war man da Lichtjahre von entfernt. Was damals möglich war, waren Expertensysteme, Clustering und ganz kleine neuronale Netze.
Was relativ neu ist sind die generativen Algorithmen. Davor ging es hauptsächlich darum mittels KI Dinge zu klassifizieren. Du hast den Algorithmus trainiert Hund und Katze zu unterscheiden, und dann hast Du ihm ein neues Katzenbild vorgelegt und er hat es erkannt. Das geht schon seit 20 Jahren. Was relativ neu ist sind die Algorithmen die den umgekehrten Weg gehen: Computer, mal mir mal eine Katze. Und das ist auch nicht nur ein Algorithmus. Da arbeiten eigentlich fast alle Techniken die wir so kennen miteinander.
Ich befürchte inzwischen, dass es innerhalb der nächsten paar Jahre durchaus etwas grob zwischen "The sixth Day" und "TM3-Rebellion der Maschinen" geben könnte.
Nicht unbedingt die Sache mit der Zeitreise, aber dennoch daran real nicht ganz so abwegig üble Kampfdrohnen die auch mit Hacked-KI oder faked-KI durchaus gegen uns werden könnte.
Es wird nur weniger spektakulär als in den Filmen aussehen, denn MW und IR-Laser wie es sie tatsächlich schon gibt, sieht und hört man nicht.
Vielleicht sollte jemand mal einen "realistischen" Film drehen, ohne rote Laserstrahlen und so.
So lange die KI nicht die Menschheit überholt und wir überfällig sind alles gut
Da bin ich mir eben nicht so ganz sicher, was denn "jetzt" wirklich neu ist, oder was halt einfach nur Fleißarbeit.