Ist Jesus eine Metapher?

15 Antworten

Du kannst das auf jeden Fall so sehen, ja. Vorab: Ich denke es ist kaum bestreitbar, dass es eine historische Person eines Jesus von Nazareth gegeben hat, die wahrscheinlich auch gekreuzigt wurde. Aber deine Frage zielt denke ich auf etwas anderes ab. Du fragst dich wahrscheinlich, ob das ganze "übernatürliche" drum herum nur eine tiefere Metapher ist. Und meine Meinung ist die Folgende: Ich denke, dass diese Sichtweise völlig legitim ist. Es wird viele Christen geben, die dir sagen werden, dass das nicht legitim ist. Aber das heißt ja nicht, dass du es nicht so verstehen darfst. Im Gegenteil habe ich manchmal das Gefühl, dass viele Christen (besonders hier auf GF) sich in "wissenschaftlich-historischen" Diskussionen verlieren (mit Fragen wie: Ist Jesus wirklich auferstanden? Hat er wirklich Wasser in Wein verwandelt? Haben ihn seine Apostel wirklich nach dem Tod gesehen?) und die Schönheit und Tiefe der Message nicht mehr erkennen. Das ist aber doch das wichtigere! Es als Metapher zu betrachten wird dir vielleicht sogar mehr spirituelles Wachstum und Nähe zu Gott ermöglichen, als diese sinnlosen historischen Diskussionen. Ich habe für mich erkannt, dass diese Diskussionen absolut zweitrangig sind. Deswegen sieh es ruhig als Metapher, es gibt nicht wenige Christen die das so handhaben.

Und wenn dich dieser Ansatz interessiert, werden dir vielleicht auch die christlichen Mystiker besonders gut gefallen. Ich bezeichne sie immer als "verborgener Schatz" des Christentums, weil sie heute kaum mehr einer kennt. Sie haben sehr schöne und tiefgreifende spirituelle Erfahrungen mit Gott gemacht und sich für die tiefere Ebene des Glaubens interessiert. "Faktendiskussionen" waren für sie nicht wichtig. Daher ließ ruhig mal den einen oder anderen Mystiker, vielleicht gefallen sie dir ja. Es gibt ein Einführungswerk von Thomas Merton namens "A Course in Christian Mysticism", das sich super für Einsteiger eigenet. Ansonsten, wenn du direkt Mystiker lesen willst: Klassiker sind Johannes vom Kreuz, Pseudo-Dionysius, Marguerite Porete, Meister Eckart, Johannes Tauler, Gregorios Palamas usw. (wobei als Einstieg Pseudo-Dionysius wohl der beste ist, und Meister Eckart wohl der, den man als letztes (wenn überhaupt) versteht).

Jesus wurde von fast allen Propheten im Voraus angekündigt. Lebte hier leiblich, obwohl sein Ursprung im geistigen Bereich, also Himmel, war. Sogar die Art und Weise wie er umgebracht wird, wurde vorhergesagt. Die vielen Augenzeugen und vor allem das Schweigen seiner Feinde nach seiner Auferweckung sind Beweise dafür.

Schwarzcore  26.11.2022, 02:56

Welche Propheten sollen das gewesen sein ?? Welche Augenzeugen ?? Wovon sprichst Du ??

Mit dem Schweigen hast Du recht. Das liegt allerdings daran das Jesus keine Feinde mehr hatte nachdem er als Aufrührer hingerichtet wurde. Für die Römer war er ein Unruhestifter wie viele andere jüdische Revolutionäre und das Thema war erstmal durch.

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Johannes17Vers3  26.11.2022, 03:09
@Schwarzcore

Anscheinend kennst du die Bibel nicht, das macht aber nichts, muss man nicht kennen. Wenn ich dir "Jesaja" schreibe, weisst du wahrscheinlich nichts damit abzufangen. Augenzeugen gibt es sowohl den Sanhedrin, Hohepriester und jede Menge falsche Zeugen, die ja seine Gegner waren. 100en erschien er nach seinem Tod. Die Römer waren nicht das Problem, die wollten nur, dass Frieden herrscht. Israel und deren Führer bangten um ihre Macht, deshalb wollten sie ihn nicht.

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Schwarzcore  28.11.2022, 00:31
@Johannes17Vers3

Anscheinend kennst Du die Geschichte nicht. Das macht schon was. Ist sogar ziemlich schlimm. Um welche Macht hätte "Israel" bangen sollen ??

Israel war nach Herodes' Tod, der wenigstens eine gewisse jüdische Selbstständigkeit unter der römischen Besatzung aufrecht halten konnte, vollkommen unter römischer Willkür leidend. Vielleicht verstehst Du das besser wenn man das an einem aktuelleren Beispiel illustriert wie z.B. die Besetzung Frankreichs unter den Nazis oder den Angriff auf die Ukraine durch Putin.

Pilatus alleine ließ tausende Juden kreuzigen die für eine jüdische Autonomie eintraten. Darunter ein Handwerker aus Nazareth der es durch sein Charisma und ein wenig Handauflegen schaffte einige Jünger um sich zu versammeln die ihn für den angekündigten Messias hielten. Ein Apokalyptiker der viel zu spät einsehen musste das sein Gott ihn verlassen hatte.

Von diesen angeblichen 100en denen er nach seinem Tod erschienen sein soll hat niemand ein Zeugnis hinterlassen. Kein einziger seiner 12 Jünger, oder der vielen tausenden Menschen denen ein solches Ereignis doch wohl erwähnenswert hätte sein müssen. Auch nicht sein Bruder Jakobus der die urchristliche Gemeinde leitete. Abgesehen von einem Spitzel und Denunziant der angeblich auf der Straße nach Damaskus ein "Erlebnis" hatte, möglicherweise ein epileptisches oder einfach nur einen Sonnenstich.

Äußerst traurig sich ständig auf den armen Jesaja zu berufen. Schließlich ist keine seiner sogenannten Prophezeiungen eingetroffen. Von Jesus hat er ohnehin nicht gesprochen. Auch nicht 7,14 das korrekt übersetzt "eine junge Frau ist schwanger" bedeutet und sich auf König Hiskia bezieht aber nicht auf den Messias.

Also nochmal: Welche "fast alle Propheten" meinst Du??

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Esisthaltso686  12.01.2023, 18:18

Es geht nicht um Schriften die man als Beweise sieht, weil es da so steht. Wem nützt das überhaupt .Vor allem, weil jeder anders ist, anders denkt, anders fühlt, anders erfährt und erlebt. Auch Jesus der Mensch, wusste dies ,deshalb war er erleuchtet ,ich bin das ich bin ,sagte er. Alles kommt vom Vater sagt er. Dies zu erkennen, und unser Unwissen zu erkennen, reicht aus, um durch die Zeit zu kommen.

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Also die Exiszenz von Jesus v. Nazareth, dem Zimmermann, ist unbestreitbar. Ob er nun wirklich Jesus Christus war, ist vielleicht eine andere Sache. Bestimmt hatte er viele der beschriebenen, positiven Eigenschaften. Aber ob er z.B. Krankheiten heilen konnte, ist eine Frage des Glaubens.

Für mich sind eher Adam und Eva sowie der erste Sündenfall eine Metapher. Für die ersten Menschen, die gelebt haben und das Leid, was sie sich gegenseitig angetan haben.

Nein! Jesus ist der von den Propheten des Alten Testaments verheißene Messias, Gottes Sohn und Gott selbst...

Mehr dazu z. B. hier: Wer ist Jesus Christus?

Wenn eine nichtexistierender Mensch zur bekanntesten Persönlichkeit der Erde wird, so wäre wirklich eine Sensation.

Das Geo 1/2004 ist vor allem Jesus gewidmet. Dort steht, dass kein seriöser Wissenschaftler daran zweifelt, dass es Jesus gegeben hat.

Der Beweis sind unter anderem die zahlreichen ausserbiblischen Erwähnungen von Jesus oder seiner Bewegung.

Wenn Du nicht an Jesus glaubst, dann kannst Du das Christentum vergessen.