Ist es wirklich nachweisbar, dass viel Fleischkonsum zu Krebs führt?

8 Antworten

Das rote Fleisch ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Darmkrebs.

Aber die anderen Risikofaktoren sind schwerwiegend (in der Mehrzahl) - und die sind:

  1. Eine vererbte Komponente, die zur Bildung von Darmpolypen führt
  2. Ungünstige Darmbakterien im Überschuss - Fusobacteria, manche Proteobacteria.
  3. Zu wenig gute Darmbakterien, die kurzkettige Carbonsäuren erzeugen. Das sind Akkermansia, Roseburia und noch andere (dieser Bereich ist zu wenig erforscht).
  4. Zu viel Fett im Esssen
  5. Obesity = starkes Übergewicht
  6. Diabetes < verdoppelt die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs und andere Krebs-Erkrankungen.
  7. Rauchen
  8. Alkoholmissbrauch
  9. Rauchfleisch essen - kondensierte Aromaten, Nitrosamine.
  10. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Die Reihung ist rein zufällig und sagt nichts aus über das Risiko.

Es scheint eine gewisse Korrelation zwischen dem Konsum von rotem Fleisch und manchen Darmkrebsvarianten zu geben. Allerdings gibt es natürlich auch viele andere Ursachen von Darmkrebs und viele Fleischesser bekommen eben auch keinen Krebs. Die Kausalität zwischen Fleisch und Darmkrebs ist bisher nicht klar belegt. Zusammenfassend muss man wohl sagen, dass Fleisch das Risiko für Darmkrebs erhöht, aber natürlich bei weitem nicht jeder fleischreiche Esser an Krebs erkranken wird, sondern nur eine kleine Minderheit.

Statistisch erschwert werden solche Studien, weil erhöhter Fleischkonsum mit Wohlstand und vielen anderen Einflussfaktoren korreliert, z.B. Bewegungsarmut, Stress, Schadstoffe etc. Hier alle Einflussfaktoren so herauszurechnen, dass wirklich nur Fleisch übrig bleibt, ist quasi nicht möglich.

Ich selbst esse sehr gerne Fleisch und möchte auf keinen Fall darauf verzichten. Für mich ist Essen und damit auch Fleisch schon ein wesentlicher Teil der Lebensqualität.

Kaum ein Lebensmittel wird so gut vertragen und verarbeitet wie Fleisch. Fleisch enthält viele Vitamine und Mineralien und eine optimale Zusammensetzung der Eiweiße. Für B-Vitamine, ganz besonders B12, und Eisen gibt es für den Körper auch kaum gute Alternativen.

Bild zum Beitrag

 - (Gesundheit und Medizin, Ernährung, Wissenschaft)
Von Experte David bestätigt

Es gibt keinerlei wissenschaftlich haltbare Belege, daß ordentliches Fleisch in vernünftigen Mengen zu Krebs führt.

Es gibt nur unheimlich viel Schaumschlägerei von Turbo-Ideologen, die um jeden Preis verhindern wollen, dass Tiere genutzt werden.

Im Grunde genügt es, hierfür den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Man weiß exakt, aus was Fleisch besteht und es ist dem menschlichen Fleisch sehr sehr ähnlich. Warum sollte das, was den Menschen aufbaut, den Menschen zerstören.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – UNI, langj. Berufserfahrung

Ja Rotes Fleisch und verbranntes Fleisch aber auch verbranntes Brot führen zu Krebs aber ein normales und Gutes Stück Fleisch ist sehr Gesund und macht nicht Krank, diese Aussage tätigen häufig Turbo Ideologen die um jeden Preis wollen das alle Vegan Leben wobei es sehr wichtig ist den Normalen Menschenverstand einzusetzen weil diese Aussage von Veganern einfach schlicht und ergreifend Falsch ist.

Woher ich das weiß:Recherche

Naja, das Problem bei seriöser Forschung ist, dass sich niemand zu einer absoluten Aussage hinreißen lassen würde. Auch wenn die Presse oder die Sozialen Netzwerke das gern tun, eine Einzelperson mit halbwegs seriösen, wissenschaftlichen Standards würde nie behaupten „Auf Basis meiner Studie mit xy Teilnehmer*innen kann ich sagen: das ist definitiv, zu 100% und immer der Fall.“. Das lässt seriöse Forschung einfach nicht zu. Grade im medizinischen Bereich. Es gibt viel zu viele Einflussfaktoren, die man nicht ausklammern kann und viel zu viel Raum für Fehler. Deshalb wirst du auch nie eine primär Quelle finden, in der steht „Rotes Fleisch verursacht Krebs“. Das schreibt vielleicht die Zeitung, die über die Studie berichtet, in der Studie selbst steht aber eher sowas wie: „Der vermehrte Konsum roten Fleisches begünstigt die Entstehung von Tumoren in x von y Fällen.“.

Um also deine Frage zu beantworten: In mehreren Studien hat sich herausgestellt, dass der übermäßige Konsum von rotem Fleisch Krebs begünstigen kann. Dafür gibt es Beweise und dieser Beobachtung legt die Vermutung nahe, dass rotes Fleisch möglicherweise grundsätzlich die Chancen einer Krebserkrankung erhöht.

Ist es ratsam deshalb seinen Fleischkonsum im Auge zu behalten? Ja. Allerdings nicht nur wegen dieser Studie, sondern weil sich der Fleischkonsum auch auf andere gesundheitliche Dinge auswirken kann, grade übermäßiger Konsum minderwertigen Fleisches. Heißt also: du kriegst nicht heute Krebs, weil du gestern Fleisch gegessen hast. Wenn du allerdings jeden Tag minderwertiges Fleisch in größeren Mengen konsumierst und deine Ernährung hauptsächlich auf Fleisch ausrichtest kann das dein Risiko Krebs zu bekommen deutlich erhöhen. Ebenso das Risiko diverse anderer Krankheiten.

Sollte man deshalb in Panik verfallen sobald man irgendwo ein Salamibrötchen sieht? Nein.

EDIT: eine gute Zusammenfassung dazu hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) veröffentlicht. Findest du hier: https://www.who.int/news-room/q-a-detail/cancer-carcinogenicity-of-the-consumption-of-red-meat-and-processed-meat