Ist es wichtiger, Spuren zu hinterlassen oder einfach intensiv zu leben, auch wenn man vergessen wird?
12 Antworten
Jeder wird vergessen werden. Keiner weiß mehr wer vor 1000 Jahren lebte. Und keiner davon hat irgendwas hinterlassen ausser vielleicht der Art wie er seinen Kindern gelehrt hat das Leben zu sehen. Die Dinge anzugehen. Ob es wichtig ist muss wohl jeder selbst entscheiden. Wir alle stammen von den Personen von den 1000 Jahren zuvor ab. Und wir haben sicherlich noch Teile von denen in uns. Aber weder Geld noch Materielles noch Kriegsgewinne überdauern die Zeit. Nur "quasi" die Seele des Menschen der das einst war. Weil jeder der mit jemandem zu tun hat auch einen Teil seiner selbst bei ihm lässt. Das klingt etwas sehr spirituell ist mir klar. Aber man sieht gut an den eigenen Kindern was genau das Vermächtnis ist, das weitergegeben wird. Und das hat rein gar nichts mit Materiellem zu tun.
Interessante Frage.
Das mit den Spuren, das ist doch wie ein Buch schreiben, das die Leute in hundert Jahren noch lesen, oder? Du willst, dass dein Name und deine Taten in Erinnerung bleiben. Kann ein tolles Gefühl sein, wenn man was Bleibendes schafft, sei es ein Kunstwerk, ein Unternehmen, oder einfach, wenn man sich für eine gute Sache einsetzt, die auch nach dem Tod weitergeht. Das gibt vielen Leuten Sinn.
Intensiv leben ist dagegen mehr wie eine fantastische Reise. Man genießt jeden Moment, die Aussicht, die Gespräche, das Essen – ohne den Druck, am Ende ein Denkmal bauen zu müssen. Es geht darum, das Leben voll auszukosten, Erfahrungen zu sammeln und glücklich zu sein. Vielleicht vergessen dich die Leute, aber du hast dein Leben so gelebt, wie es sich für dich richtig anfühlt, und das ist doch das Wichtigste, oder?
Am Ende muss doch jeder selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist. Es ist nicht entweder oder. Man kann auch versuchen, beides zu verbinden: Ein Leben führen, das man genießt, und dabei auch was bewirken, das über einen selbst hinausgeht.
Wenn man nicht über außergewöhnliche Talente verfügt, ist es schwierig einen Lebensplan aufzustellen, bei dem man Dinge oder Ereignisse schafft, die für die Nachwelt von Bedeutung sein können (Literatur, Kunstwerke, Erfindungen, philosophische Erkenntnisse oder eindrucksvolle Rollen im Filmbereich). Bei einer durchschnittlichen Begabung sehe ich wenig Chancen, sich für "nur ewig bleibt der Toten Tatenruhm" zu engagieren. Also bleibt nur deine zweite Alternative, ein intensives Leben mit guten sozialen Kontakten anzustreben.
Je, nach Konstellation, kann es für die einen oder andere wichtiger sein.
Meiner Meinung nach, sollte jeder das best mögliche Leben für sich wählen und an das woran er glaubt durchziehen 🙂
Was die Erde bedeckt, vergisst die Welt.
Die Nachwelt kann einem egal sein. Mir graut es eher davor, dass man im Grab das Wetter mitbekommt und als Material leidet.