Ist es vernünftig, den Schülern das Programmieren ohne vernünftige IDE beizubringen?

7 Antworten

Hey,

als Software-Entwickler sage ich mal: Ganz am Anfang, sehe ich ja den normalen Text-Editor noch ein. Das ist schön simpel und man kann gar nicht von zu vielen Funktionen (welche eine IDE bietet) überfordert werden.

Aber mit "ganz am Anfang" meine ich auch höchstens die ersten paar Stunden.
Dann würde ich allerdings schon mal in eine gute IDE einführen.
Hier sollte aber auch klar darauf geachtet werden, dass da keine Auto-Formatierung durchgeführt wird, denn das würde einen Anfänger richtig verwirren, wenn sein Code plötzlich anders aussieht.

Auch würde ich beim blutigen Anfänger nicht direkt mit Debugger anfangen, aber wenn ich Code Vorstelle, würde ich den Ablauf schon im Debugger mal zeigen.
"So läuft der Code in einer Schleife", so in deinem "Programm Schritt für Schritt".

Letzendlich lernt man Programmieren, aber die IDE gleich mit. Und klar lernt man nicht alle Funktionen der IDE, aber zumindest so ein paar Basisdinge und früher oder später eben auch ein Auto-Format.

Ein ganzes Schuljahr nur Texteditor? Ne Danke. Ich glaube auch nicht, dass das zielführend für die Motivation ist. Und Motivation ist das A und O meiner Meinung nach.

Gruß

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn es darum geht, auf weit entwickelte Autocompletionstools (die z.B. Copilot nutzen) oder auf Snippetfunktionalitäten (z.B. zur automatischen Generation von Getter-/Setter-Methoden) zu verzichten, kann ich die Überlegung nachvollziehen. Solche Hilfen können Anfänger irritieren oder dazu verleiten, sich weniger über das Gedanken zu machen, was da produziert wird. Auch die Anzeige von Hints/Suggestions ist nicht für jede Zielgruppe so geeignet, vor allem wenn es dazu Shortcuts gibt, die Codezeilen transformieren.

Aber es gibt auch einige Tools, die ich Anfängern nicht vorenthalten würde. Für die Fehleranalyse sind z.B. Syntax Highlighting, ein eingebauter Debugmodus und integrierte Detektoren, die Fehler erkennen/markieren, nützlich. Außerdem ermöglichen vorkonfigurierte Buildtools einen einfacheren/schnelleren Start.

Ein Mittelweg ist meiner Meinung nach möglich. Es gibt vereinfachte IDEs wie die von Processing, Arduino oder die Python IDLE, die das vormachen.

Fuer den Anfang ja aber nach ein paar Wochen würde ich auf VS Code oder Jetbrains wechseln. Jetbrains und Github bieten für Schulen ein Education Pack an.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher Programmierer

Für Python z.B. kann ich Thonny empfehlen. Da wird der Code syntaxhervorgehoben dargestellt so das er besser lesbar ist. Thonny ist freie Software. Für Windows, Mac und Linux verfügbar. Ausserdem ist bei Thonny Python gleich dabei. Linux-Nutzer installieren Thonny über die Paketverwaltung. Da wird dann Python als Abhängigkeit mitinstalliert. https://thonny.org/

Für die aller aller ersten Schritte kann das schon durchaus Sinn machen, aber sobald es dann komplexer wird, ist es Zeit auf eine gescheite IDE zurückzugreifen.

Für die Schule würde ich aber eine IDE nehmen die auch kostenlos verfügbar ist

Helmut3445 
Fragesteller
 03.03.2024, 01:56

JetBrains IDEs gibt es ja auch kostenlos - aber dann eben mit weniger Funktionen

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