Ist es schlau, sich in einer Demokratie für das geringste Übel zu entscheiden?
Vor der Bundestagswahl hatten wir im Bekanntenkreis eine interessante Diskussion. Einige meinten, Wählen sei Bürgerpflicht und auch wenn sie keine Partei gut finden, ginge es darum, das (aus seiner Sicht) geringere Übel zu wählen. Doch was bekommt man, wenn man Übel wählt? Sollte man tatsächlich Übel wählen? Wie seht Ihr das?
6 Antworten
Ich stimme denen zu die sagen "nicht wählen" ist unmöglich.
Man mag nichts mit einer Enthaltung fördern man verhindert aber auch nichts.
Abgesehen von einigen vollständig überzeugten Trump-Anhängern, welche den Fehlschlag des Attentats als Fingerzeig Gottes werten, gibt es wohl niemanden der nicht auch Zweifel an der Partei welche die Person wählt hat.
In unterschiedlichem Maße wählt also jeder das kleinere Übel.
Ne ist es nicht aber in einer Represtativen Demokratie ohne verpflichtende Vollksentscheide gang und gebe.
Ich denke das ist eher eine Sache der inneren Einstellung.
Der eine wählt "das geringe Übel". Der andere wählt genau das gleiche und nennt es "die Beste Option".
Der eine ist vielleicht enttäuscht und erwartet auch nicht viel. Der andere ist vielleicht überzeugt den richten weg einzuschlagen.
Wer klug ist geht gar nicht wählen, denn Wahlen ändern sowieso nichts. Bürger haben so gut wie keinen Einfluss auf die Politik, das machen Lobbies, NGO's Think-Tanks, Stiftungen, Supereiche, Konzerne, Medien, Militär, Geheimdienste, usw.
Durch NICHTWÄHLEN zeigt man der versteckten Diktatur, dass man sie NICHT anerkennt. Wie in der DDR damals. Jede Diktatur möchte eine hohe Wahlbeteiligung, damit es so aussieht, als stünde das Volk hinter der Politik, oder aber zumindestens dem Wahlsystem. Es ist bekannt dass unsere Demokratie nicht für die einfachen Bürger da, man erklärt es den Menschen nur nicht genau. Es ist alles nachlesbar.
Man kann seine Wahl so treffen. Einfach nicht die Partei (oder auch mehr) wählen, die man komplett ablehnt.
Es gibt sowieso keine Partei die perfekt ist oder der man 100%ig zustimmt
Ich suche nicht nur nach Übereinstimmungen, sondern auch gezielt nach Themen und Werten, die für mich nicht akzeptabel sind.
Nicht zu wählen würde bedeuten, dass ich Dinge stärke, die ich überhaupt nicht will.
Dann bleiben 3 Parteinen (bei mir CDU, SPD, Grüne) übrig und die Entscheidung ist schon deutlich einfacher.
Nicht zu wählen würde bedeuten, dass ich Dinge stärke, die ich überhaupt nicht will.
Und zu wählen würde ebenfalls bedeuten, Dinge zu stärken, die Du überhaupt nicht willst. Denn mit der Wahl des geringeren Übels wählst Du zwangsläufig Politik, die Du für falsch hältst.
Es gibt noch mal einen unterschied ob in bestimmten Bereichen die Politik falsch finde oder ob ich ein Wert einer Partei komplett ablehne (ein NoGo).
Eine Partei mit 100% Übereinstimmung gibt es sowieso nicht.
Wenn ich von Hamburg nach Rom will und zwei fahren in Richtung Kiel sind sie raus. Die drei anderen bringen mich zwar auch nicht nach Rom, aber die Richtung stimmt und in kommen bis nach Münschen.
Ab wie viel % Zustimmung wählst Du eine Partei?