...ist es respektlos, wenn jemand...?

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Jemandem zu sagen, dass seine Aussage zu einem gewissen Thema unlogisch erscheint, sehe ich nicht als Erziehungsversuch an sondern als Meinungsäußerung.

Jemandem zu sagen, er sei generell unlogisch oder verhält sich generell falsch und dass er sich zu ändern hat, ginge für mich in Richtung Erziehungsversuch und ist idR schon respektlos und übergriffig. (V.a. dann, wenn ohne Fachkenntnisse über andere Menschen geurteilt wird).

Wenn jemand deine Meinung für unlogisch hält, dann kann er deine Meinung wohl einfach nicht nachvollziehen und ist von seiner eigenen Meinung sehr überzeugt. Zum Erziehungsversuch kommt es m.E. dann, wenn er deine Meinung nicht gelten lassen bzw. dir seine Meinung aufzwingen möchte.

In wissenschaftlichen Gesprächen ist das hilfreich, wenn man den anderen auf logische Fehlschlüsse aufmerksam macht. Wissenschaftler halten das meistens aus, weil ihnen die Logik wichtig ist und weil sie gut darin sind.

Andere Menschen ertragen es meistens nicht so gut. Da hilft es, dem anderen zuzustimmen und dann genau das Gegenteil davon zu sagen. Da der andere ja nicht so gut ist in Logik, merkt der das meist gar nicht und stimmt dir dann bei deiner Meinung zu. Der Schweizer Altbundesrat Rudolf Merz war Meister in dieser Technik.

Ich halte 'unlogisch' und eine entsprechende Argumentation nicht für einen Erziehungsversuch was die Meinung angeht.

Eine gute und fundierte Meinung überzeugt oft auch von sich heraus.
Da wo es mehrere Meinungen zu einem Thema gibt, gibt es eben auch oft Facetten des Problemes die man selten alle gemeinsam betrachten kann.

Wenn man das sagt, dann hat das nichts mit Erziehung zutun. Und es ist nicht unbedingt unhöflich.

Na ja, wenn auf Logikfehler aufmerksam gemacht wird, ist das eigentlich ein Hinweis darauf, dass der Andere sich mit dem was du erzählst auseinandersetzt, nicht ein Erziehungsversuch.