Ist es okay als erwachsene Person Jugendromane zu lesen?
Oder sollte man ab einem gewissen Alter damit aufhören? Was ist eure Meinung dazu?
11 Antworten
Es gibt nicht wenige Erwachsene, die anscheinend der Meinung sind, man müsste aus dem Alter herauswachsen, in dem man Bücher, die für ein jüngeres Publikum geschrieben sind, liest.
Ich sehe das nicht so. Zum einen denke ich, dass wenn man in der Freizeit Bücher liest, es doch nachvollziehbar ist, dass man die Sachen liest, die einem Lesefreude bereiten.
Es mag Leute geben, die sich durch Bücher quälen, nur weil sie meinen, die müsste man gelesen haben (in der Regel sind das bestimmte Klassiker), oder damit sie schön gebildet wirken, wenn jemand ihr Bücherregal anschaut. Es darf natürlich jeder das lesen, was er will, aber ich lese lieber Bücher, von denen ich mir erhoffe, dass sie mir gefallen und nicht solche, von denen andere vermeintlich denken, dass ich sie gelesen haben sollte.
Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, und der ist, die Art Bücher, woran man Freude hat. Offensichtlich verlieren viele Erwachsene die Fähigkeit, sich an Dingen zu erfreuen, die ihnen früher Spaß gemacht haben. Ich finde es bedauerlich, wenn bei manchen Personen das innere Kind komplett verkümmert ist, oder noch schlimmer, wenn es noch da ist, es aber weggesperrt ist, weil "was denken denn die Anderen?".
Außerdem ist es ja auch so, dass die meisten Erwachsenen nicht nur Kinderbücher lesen.
Es könnte aber auch so sein, dass die Frage davon abhängt, was für eine Art Lese man ist.
Mir z.B. ist die Handlung in einem Buch mit das wichtigste. Ich lese, um interessante Geschichten erzählt zu bekommen. Und da gibt es viele Jugend- und auch Kinderbücher, die das sehr gut können. Viele Bücher für jüngere Leser haben eine Leichtigkeit, die Erwachsenenliteratur oft fehlt. Dort geht es öfter mal depressiv zu. Vor allem in der sog. Hochliteratur hat man den Eindruck (zumindest habe ich den), dass man bloß keinen Spaß haben darf. Alles muss ernst sein, wir sind ja erwachsen.
Ich vermute, dass viele derjenigen Leser, die auch mal Bücher für ein jüngeres Publikum lesen, dann doch eine Grenze hat, unter dessen die Geschichten keinen Reiz mehr für einen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Erwachsene für sich persönlich Bücher für Kleinkinder lesen. Ich lese öfter mal Jugend- oder Kinderbücher, hatte aber auch schon ein, zwei Fälle, wo ich gedacht habe, naja, das war jetzt nicht so mein Fall, aus dem Alter bin ich raus. Ich habe z.B. Drachenreiter von Cornelia Funke gelesen und fand das sehr unterhaltsam. Später habe ich ihr Buch Kleiner Werwolf gelesen, dass in einer Büchersammlung mit dabei war, die ich auf Ebay ersteigert hatte, und das war halt dann für meinen Geschmack doch für eine zu junge Zielgruppe. Aber i.d.R. kann ich das gut einschätzen, was mich interessiert und was nicht.
Wenn man aber der Typ von Leser ist, dem es mehr auf die Sprache oder die Motive in der Buch ankommt, dann sind Kinder- oder Jugendbücher vermutlich i.a.R. reizlos. Genau wie viele Bücher der Genre- oder Unterhaltungsliteratur.
Gute und starke Jugendromane sprechen meistens auch noch Erwachsene an und lohnen sich schon zu lesen.
Harry Potter kann man prima auch noch im Erwachsenenalter lesen. Speziell bei Kinderbüchern wird es vielleicht sein, dass sie dann einfach nicht mehr interessant genug sind.
Allgemein sollte man aber das lesen, was einem Spaß macht, unterhaltsam und spannend ist. Verkehrte Bücher gibt es insofern eigentlich nicht.
Das wäre mir vollkommen egal, ich lese das was ich will und da ist es mir egal für welches Alter
Das ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung. Ich lese selbst auch heute noch gerne Titel, die ich schon als Jugendlicher gelesen habe - obwohl meine Jugend (selbst, wenn man sie großzügig bis Mitte 20 rechnet) schon seit 3 Jahrzehnten vorbei ist.
Du kannst lesen, was dir Spaß macht.