Ist es normal, mit 20 nie Freunde gehabt zu haben?

10 Antworten

Sehr traurig :(.

Hab aber auch nicht viele Freunde.

War bei mir nicht so, und ich stelle es mir nicht so lustig vor. Vielleicht kannst Du in der Schule über Deine besonderen Interessen durch AGs andere besser kennenlernen?

Hallo ChaplainVarnus,

nein, normal ist das sicher nicht! Aber vielleicht muss es ja nicht für immer so bleiben. Freundschaften sind sind nämlich sehr wichtig, damit wir uns emotional wohlfühlen und ausgeglichen sind. Wir Menschen sind nicht als Einzelgänger erschaffen worden, sondern brauchen die enge Gemeinschaft anderer, um auf Dauer psychisch gesund zu bleiben.

Das ist aber in der heutigen Zeit gar nicht so einfach! Viele denken nur an sich und den eigenen Vorteil und sind daher für echte Freundschaften denkbar ungeeignet. So kann es leicht geschehen, dass man zwar täglich mit vielen Menschen zu tun hat, aber niemand da ist, der sich wirklich für einen interessiert. Dadurch macht sich schnell Einsamkeit breit.

In einem Buch heißt es: "„Einsamkeit ist keine Krankheit, Einsamkeit ist ein gesunder Hunger . . ., ein natürliches Zeichen dafür, dass es uns an Freundschaften fehlt" ( Search of Intimacy). Ein kleiner Trost mag für Dich sein, dass Du mit diesem Problem nicht allein dastehst. Dennoch solltest Du nicht in Mutlosigkeit versinken, denn allein zu sein ist kein unabänderliches Schicksal! Was also könntest Du tun?

Dass man Probleme hat, Freunde zu finden, kann das natürlich viele Ursachen haben. Eine könnte sein, dass Du Dir selbst im Weg stehst. Damit meine ich, dass es darauf ankommt, wie Du zu Dir selbst stehst.

Wenn Du Dich z.B. als nicht liebenswert oder unattraktiv ansiehst, wirst Du wahrscheinlich große Probleme damit haben, auf andere zuzugehen, weil Du denkst, Du könntest zurückgewiesen werden. Sollte das auf Dich zutreffen, dann ist es an der Zeit, einmal über Dein negatives Selbstbild nachzudenken und es gegebenenfalls zu korrigieren.

Was könntest Du beispielsweise tun, wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht? Selbstverständlich sollte es sein, auf ein gepflegtes Äußeres zu achten, ohne jedoch übertrieben modisch gekleidet zu sein. Dazu gehört auch, dass Du auf eine gesunde Ernährung achtest, Dich ausreichend bewegst und genügend Schlaf bekommst. Solche guten Lebensgewohnheiten wirken sich vorteilhaft auf Dein Aussehen, was sie wiederum positiv auf Deine Selbstachtung auswirkt.

Es geht auch nicht vorwiegend darum wie Du äußerlich auf andere wirkst. Wenn Du Dich nur darauf konzentrierst, wirst Du verkrampft und steif. Es kommt vielmehr darauf an, dass Du eine positive, lebensbejahende innere Einstellung hast. Diese wirkt sich nämlich entscheidend auf Deine Ausstrahlung aus!

Zum Beispiel gibt es kaum etwas, was sich anziehender auf andere auswirkt, als ein freundliches Lächeln. Kommt dazu noch eine Prise Humor, fühlen sich andere automatisch zu Dir hingezogen. Das ist aber noch nicht alles!

Wenn Du echte Freunde hinzugewinnen willst, ist eines sehr wichtig: offen zu sein. Das bedeutet, dass Du anderen von Dir erzählst, sie wissen lässt, was wirklich in Dir vorgeht. Das heißt natürlich nicht, dass Du allzu offenherzig bist und gleich jedem Deine innersten Geheimnisse anvertraust. Erst muss einmal eine gewisse Vertrauensbasis da sein, bevor man sein Inneres preisgibt. Diese entsteht jedoch am besten dann, wenn Du Dich so gibst wie Du wirklich bist und nicht so wie du denkst, was andere von Dir erwarten.

Wenn Du in einer Beziehung ganz Du selbst bist, dann wirkst Du ohne Frage liebenswert und anziehend. Andererseits solltest Du aber auch nicht nur von Dir selbst erzählen, sondern Dich auch für Dein Gegenüber interessieren. Stelle ihm Fragen und höre dann gut zu! Ja, ein offener Gedankenaustausch ist für eine Freundschaft das A und O!

Wenn Du Freunde finden willst, dann ist es wichtig, selbst die Qualitäten eines guten Freundes zu haben. Jemand hat einmal gesagt: "Es gibt nur einen Weg, Freunde zu gewinnen; selbst einer zu sein" (Ralph Waldo Emerson). Der Schlüssel dazu ist das selbstlose Interesse an anderen. Dazu fällt mir ein, was Jesus Christus hierüber einmal sagte und was als "Die goldene Regel" bekanntgeworden ist: "Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihnen" (Lukas 6:31).

Ein selbstloser Freund ist man vor allem dann, wenn man gerne gibt. Ja, wenn einem die Bedürfnisse des Freundes wichtiger sind, als die eigenen Vorlieben und Bequemlichkeiten, dann ist man tatsächlich ein echter Freund!

Auch hierzu ist der Rat der Bibel sehr passend: "Beglückender ist Geben als Empfangen" (Apostelgeschichte 20:35). Dominiert in einer Beziehung das Geben, dann fördert das nicht nur die Freundschaft, sondern macht einen sogar selbst viel glücklicher! Das wird in der heutigen Zeit leider vielfach vergessen und so gehen viele Freundschaften wieder in die Brüche.

Du siehst also, es gibt viele Möglichkeiten, Menschen als seine Freunde zu gewinnen. Wenn Du die genannten Tipps beachtest und umsetzt, dann wirst Du wahrscheinlich eines Tages nicht mehr so einsam sein und mehr Menschen um Dich haben, die Dich lieben und schätzen. Und bleibe bitte auch dann weiter am Ball, wenn die Ergebnisse vielleicht erst einmal auf sich warten lassen. Um erfolgreich zu sein, ist auf jeden Fall Ausdauer gefragt!

LG Philipp!

Normal ist sowas nicht, aber da ich es selber nachvollziehen kann, weiß ich wie du dich fühlst, aber gib einfach nicht auf, und finde Dinge, mit denen du auch alleine spaß haben kannst z.B

Ob das normal ist, kann ich dir nicht beantworten. Aber mir stellt sich da eine ganz andere Frage. Willst du das ändern? Oder willst du dass es immer so weiter geht, dass du weiter ohne Freundin lebst?