Ist es normal, kindisch oder was sonst?
Ich bin in der Ausbildung und muss jede Woche einmal in die Berufsschule. Man könnte meinen, da das Durchschnittsalter bei uns um die 21 liegt, dass die Klasse generell reifer im Kopf sein sollte als z.B. 8. Klässler.
Allerdings benehmen sich einige voll daneben, manchmal asiozial bzw. hauptsächlich Kindisch. Wenn einer auf WC muss, müssen plötzlich 5 Leute auf einmal. In Gruppenarbeiten beteiligt sich niemand so richtig und dann wundern sich alle wenn der Lehrer meckert. Insgesamt wirken die Leute auf mich als hätten sie garkein Bock auf Bildung. In weniger als einem Jahr haben einige von uns, darunter mich, die Prüfung und die, die nicht verkürzen, tun alles um den Unterricht zu zögern.
Teamgeist, ein "Wir-Gefühl" oder Empathie exestieren grundsätzlich nicht.
Nach 2 Jahren Hoffnung, dass vielleicht einige Erwachsen werden würden, gebe ich es auf. Es ist nicht so, dass ich die Klasse eiskalt ignoriere, allerdings ist es das nicht Wert. Selbst meine Abachlussklasse war trotz manch sinnloser Diskussionen um Welten reifer im Kopf.
Ist das normal für eine Berufsschulklasse?
P.S. ich kam nach dem Abschluss direkt in die Ausbildung. Ich weiß nicht wie es in anderen Klassen aussieht.
5 Antworten
In unserer Berufsschulklasse (2007-2010) wurde damals auch ganz viel Mist gemacht - auch wenn es nicht störend war und die Leute zum Großteil relativ vernünftig gewesen sind - und ich muss sagen: Bin jetzt 31 und es gibt allgemein viele in meinem Alter, die sich seit der Jugend-/Schulzeit mental kaum weiterentwickelt haben und heute immer noch wie Kinder wirken, die zwar Auto fahren und damit die Arbeit rollen statt zu Fuß in die Schule zu gehen, aber im Grunde genommen geistig relativ kindlich geblieben sind - teilweise sogar nach dem Studium. An einem Klassentreffen habe ich mich echt richtiggehend geschämt.
Ich denke aus meiner Sicht, dass das auch an der Erziehung durch "coole" Eltern liegt, die zu viele Freiräume gestatten und es den Kiddies ein Stück weit auch vorleben. Die Jungen machen es im Grunde nur den Alten nach und wenn die Eltern schon nicht wirklich erhaben und reif/vorbildhaft sind, woher sollen es dann die Kiddies kriegen, sofern sie nicht komplett rebellieren?!
Ist ein etwas diffiziles Thema.
Die, die ich meine haben teils schon Kinder bekommen und wirken ... ja, halt so unreif wie 17-jährige Schüler, die Kinder bekommen und auf erwachsen und korrekt und bürgerlich machen wollen, aber andererseits nix ohne ihre Eltern hinkriegen. Die machen dann nach außen hin auf spießig und wir-sind-ja-ach-soooo-vernünftig, wackeln durch den Aldi, fahren Octavia Kombi und tragen altbackene Klamotten, aber eigentlich disqualifizieren sie sich durch kleine jedoch vielsagende Handlungen als Teenager-Spätlese. Ist vielleicht eine Art Landeierproblem, ich kann's nicht sagen.
Ich für meinen Teil habe nie versucht auf spießig zu machen, mir aber eine gewisse Fröhlichkeit behalten :-). Habe mit jedem Jahr umso mehr den Verdacht, dass ich jünger und frischer rüber komme aber trotzdem erwachsener bin als die, die ich aus meiner Jugendzeit und Kindheit so kenne. Und für meine Frau trifft das, denke ich, auch zu :-). Wir machen auch mal richtig blöden Mist aber wir wissen, wann es reicht und wo man sich wie aufführen sollte.
Es heißt oft, ich hätte Ähnlichkeit mit meinem Onkel - und der ist genauso, der wirkt auch im "Alter" nicht alt, aber trotzdem wirkte er nie unseriös oder kindisch. Menschlich komme ich nach meiner Mam, da ist es ähnlich. Eine sehr coole Frau, aber altersgemäß sehr cool ;-)
Meine Erfahrung ist, dass Schüler in jedem Alter Schüler bleiben, sprich irgendwie bleibt immer eine Portion Kindsköpfigkeit übrig. Kommt allerdings in Berufsschule schon stark darauf an, welche Vorbildung vorhanden und wie der Altersdurchschnitt verteilt ist, ob es wirklich kindisch wie in einer pupärtierende Klasse zugeht oder ob "Streiche" und Provolkation des Lehrers auf höherem Niveau stattfinden.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber kann das vielleicht am Beruf liegen? In meiner Gärtnerlehre waren damals auch etliche lustlose Vollpfosten. In dem Beruf waren die Anforderungen was den Notenfdurchschnitt anbetrifft nicht sonderlich hoch.
Weiß nicht ... Was hat es damit zu tun?
Aber gerade weil man ja im Beruf ältere Kollegen kennenlernt und ihre Lebenserfahrung hört sollte es doch eigentlich "Klick" machen im Kopf. Eben Erwachsen werden.
Ich hab das Gefühl, dass alle Klassen erwachsener sind bis auf meine.
Weiß nicht ... Was hat es damit zu tun?
Er meint wahrscheinlich, dass bei Ausbildungen mit niedrigen Voraussetzungen das Niveau der Schüler in der Berufsschule auch niedriger ist als bei einem Beruf, der nur von Abiturienten gelernt werden kann. Obwohl man sagen muss, dass Gymnasiasten natürlich auch sehr albern und kindisch sein können.
Achso. Ja das stimmt, dass kann es vielleicht sein ... :/ :)
Ist bei mir genau so, und viele benehmen sich wie Kinder.Ich versuche mich einfach fern zuhalten, leider können nur die Lehrer so richtig was dagegen machen.
Was macjst du fpr eine ausbildung? Bei uns ist das auch so in der Klasse.
Also den Eindruck, dass viele 30-Jährigen in so einer Art ,,Spät-Pubertät" sind, hatte ich auch schon. Da meinen viele wieder, sie wären noch Teenager. Liegt vielleicht daran, dass man ein letztes Mal seine Jugend feiert, bevor man eigene Kinder bekommt und in ein eigenes Haus/Wohnung zieht. Anders kann ich mir das nicht erklären.