Ist es normal dass ich meinen Vater ekelhaft finde?
Ich weiß nicht ob ich einfach nur übertreibe oder ob es verständlich ist dass ich ihn ekelhaft finde und nicht in seiner Nähe sein will.
Das Problem ist dass er sich fast täglich betrinkt manchmal auch soweit dass er taumelt und sich nur noch übergibt. Er wäscht sich kaum und ist immer dreckig und stinkt. Er ist sehr übergewichtig (knapp 140 Kilo oder mehr) und sehr faul. Er liegt fast nur rum und frisst Sachen in sich rein. Jeden Tag eine Tüte Chips, Schokolade, Gummibärchen, etc.
Er rülpst und furzt egal ob jemand anderes mit im Raum ist oder nicht. Er nimmt keine Rücksicht. Außerdem hat er fast nie etwas an außer eine alte kaputte Unterhose welche mit allen möglichen Flecken übersät ist.
Teilweise habe ich auch sehr große Angst vor ihm, da er schnell aggressiv wird und auch gerne mal handgreiflich wird. Ich habe schon alles mögliche versucht um ihn dazu zu bringen sich besser zu benehemen und hygienischer zu werden leider ohne Erfolg. Meistens bekomm ich dann eine geklatscht.
Deshalb meine Frage. Ist es verständlich bzw normal dass ich ihn ekelhaft finde oder übertreibe ich und bin wie er meint eine undankbares Kind? Habt ihr vielleicht Tipps wie ich damit umgehen soll oder ihn dazu bringe mehr auf andere und sich selbst zu achten?
Schonmal danke im voraus.
10 Antworten
Es ist nicht deine Aufgabe, dich um deinen Vater zu sorgen.
Er ist erwachsen und kennt die Grundbegriffe der Hygiene und des respektvollen Umgangs. Allerdings hat er schon lange die Kontrolle über sein Leben verloren. Die Sucht bestimmt seinen Tag, sein Tun und Handeln. Nur er selbst kann das ändern, aber erst, wenn er selbst spürt, dass er am Nullpunkt seines Lebens angekommen ist. Das geht am schnellsten, wenn man die Sucht nicht möglich macht, sondern auf Distanz geht.
Bsp: So lange jemand da ist, der ihm seinen Nachschub einkauft, muss er sich weder anziehen noch aus dem Haus bewegen.
Solange jemand dafür sorgt, dass alle Rechnungen bezahlt werden, muss er sich nicht um Geld/ Einkommen kümmern.
Solange jemand da ist, der sein Erbrochenes wegputzt, muss er die Folgen seines Saufens nicht ausbaden.
Ich verstehe nicht, warum sich deine Mutter nicht mit dir (euch?) eine sichere, gemütliche Bleibe sucht. Liebe scheint wohl nicht der Grund zu sein.
Was du fühlst, ist normal. Versuche, dich räumlich und innerlich so weit wie möglich von deinem Vater zu distanzieren. Du kannst ihm nicht helfen. Wenn er selbst irgendwann sein Leben geordnet hat, dann sei gesprächsbereit. Dann können neue Beziehungen wachen. Aber erst dann. Vorher musst du dich selbst schützen!
Diskutiere nicht mit deinen Eltern darüber. Mach es einfach.
Vllt. hilft die eine anonyme SHG für Angehörige von Alkoholikern. Du findest auch online einige Angebote. Probiere das mal aus.
Alles Gute für dich!
FZ
Hallo, es ist ekelhaft, wie er sich benimmt.
Ich finde IHN undankbar und auch schrecklich, was er seinem Nachwuchs da antut. Leider kannst du da gar nichts machen, ansonsten bekommst du wieder den (ungerechtfertigten) Vorwurf, undankbar zu sein, oder gleich eine geklatscht.
Was sagt denn deine Mutter dazu?
Ruf doch mal beim örtlichen Jugendamt an und erkundige dich mal dort. Lass dir also einen Besprechungstermin geben und schildere deine Situation.
Hallo Janik!
Auch ich habe mich vor meiner Mutter geekelt. Heute weiß ich, dass sie alkoholkrank war.
Heute gibt es Hilfe für Jugendliche, die einen alkoholkranken Elternteil haben. Jeden Dienstag um 18 Uhr bietet Nacoa einen anonymen Chat an: https://beratung-nacoa.beranet.info/
Mach doch da mal mit.
Auch auf der Webseite www.Al-Anon.de findest du Berichte von Jugendlichen, die einen alkoholkranken Elternteil haben.
Sieh zu das du da wegkommst! Es gibt da Stellen die dir da helfen! Lauf.... so schnell und soweit weg, du kannst!
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Ich will nicht weg von hier auch wenn ich mich zuhause nicht wohl fühle. Ich bin hier aufgewachsen und alle die ich mag sind in meiner Nähe. Wenn ich Weg gehen würde, könnte ich sie alle verlieren
Wie alt bist du? Geht er arbeiten? Versuche ihm so weit es geht aus dem Weg zu gehen um dich zu schützen.
Ich bin 17. Er ist selbstständig und arbeitet vormittags von ca 9 bis 13 Uhr dannach trinkt er bis Abends
Du kannst ihn nicht ändern. Guck das du ab 13.00 h keine Freunde einlädst und orientiere dich mehr an die Mutter. Geh ihm aus dem Weg, soweit es geht
Sie sagt gar nichts dazu. Ihr ist es egal. Teilweise benimmt sie s och auch wie er aber nicht ganz so schlimm