Ist es moralisch geboten, dass bei der Triage von verwundeten Soldaten die Truppenzugehörigkeit unbeachtet bleibt?

3 Antworten

Naja. Am Ende hängt es an auch den Möglichkeiten des medizinischen Personals und der Ausrüstung.

Ein Arzt oder medizinisches Personal kann sich so oder so moralisch nicht verwerflich verhalten, wenn sie die eine Person oder die andere Person bevorzugt behandeln. Am Ende "helfen" sie. Und das kann man niemanden vorwerfen.

Aus militärischen Gesichtspunkten macht deine Aufstellung natürlich absolut Sinn, hat aber nichts mit Moral zu tun.

Mit Moral hat das sowieso nichts zu tun. Moral bedeutet Prüderie. Du meinst offenbar Ethik. Wenn man sich gegen einen Angriff verteidigt ist es ethisch nicht geboten, eigene und feindliche Soldaten bei der Triage gleich zu behandeln, im Gegenteil. Die Maßnahmen dienen dem Ziel, den gegnerischen Angriff und damit das Töten zu stoppen und so den Krieg zu beenden. Eine Gleichbehandlung würde das behindern, den Krieg verlängern und am Ende mehr Tote kosten. Vorrang vor eigenen ethischen Erwägungen hat natürlich das Völkerrecht, die Genfer Konventionen, und ich weiß nicht was zum Thema da drinsteht.

Als Sanitätssoldat bei der Bundeswehr habe ich das tatsächlich so gelernt. Ob man dann in der Praxis anders handeln würde, steht auf einem anderen Blatt.