Ist es es schlimm Deutschland nicht zu mögen?
Hallo,
seit einiger Zeit bin ich irgendwie unzufrieden hier zu sein. Die Menschen sind unfreundlich, die Infrastruktur z.T. marode (sie DB),die Politik, naja wisst selbst. Es gibt so viele Dinge, die mich stören. Ich bin auch nicht wirklich stolz darauf deutsch zu sein, war ich auch noch nie. Es gibt hier irgendwie nichts.
Im gleichen Moment fühle ich mich aber schlecht, weil ich weiß, dass irgendwo auf der Welt Menschen sterben, Kinder verhungern und Kriege geführt werden. Dann ist das meckern auf hohem Niveau. Das soll auch nicht heißen, dass ich undankbar bin hier aufgewachsen zu sein, aber es zieht mich psychisch runter, zumindest im Moment.
Es ist wirklich kompliziert und ich wünschte, die Welt wäre nicht so ungerecht. Jeder sollte das Recht haben, unbeschwert aufzuwachsen, egal wo. Daraus ergibt sich dann auch die Frage, ob man sich überhaupt schlecht fühlen darf hier in Deutschland zu leben. Es ist ja auch nicht für jeden so, das weiß ich auch. Ich fühle mich deswegen schlecht, aber ich werde diese Unzufriedenheit nicht los.
warum bist du dann noch hier ?
Frage ich mich auch manchmal. Brauche Geld und muss meine Ausbildung erstmal fertig machen
10 Antworten
Ich versteh dich und du darfst auch darüber meckern. Bin zwar froh, dass ich hier lebe und nicht irgendwo, wo es schlimmer ist. Aber trotzdem gibt es so viele Dinge, die mich stören. Manchmal bin ich dann auch etwas neidisch auf meinen besten Freund, weil er an nem geilen Ort lebt und er einfach ein super Leben hat.
Das hier nicht alles Gold ist was glänzt, das ist so. Das Du unzufrieden bist, okay.
Du kannst das aber in Deinem Umfeld ändern das es genau da besser werden kann. Dann kannst Du Stolz sein daruf wenn Du ein Minimum verbessert hast. Du hast dann dazu beigetragen Deutschland und die Welt ein kleines Stück voran zu bringen.
Ist das eine Idee?
Du musst Deutschland auch nicht mögen, und Deutschland muss dir auch nicht gefallen. Aber mit so einer Einstellung machst du dich eigentlich nur selber unglücklich. Besser wäre es die Welt in der du lebst zu akzeptieren wie sie ist und zu schauen wie du sie vielleicht verbessern kannst.
Ja, das ist Schlimm, wenn man noch in diesem "Deutschland" herumsitzt und jammert!
Eines ist klar: Niemand verlangt von Dir, dass Du einen Staat und dessen Bürger mögen musst. Man kann auch mit Abneigung und Antipathie leben und überleben.
Aber wenn Du Dich schon ernsthaft mit dem Thema beschäftigst, und für Dich eine eindeutig Meinung gefunden hast - warum verlässt Du diesen Staat nicht?
Deine Antwort auf die Nachfrage zeigt es ganz klar: Du bist auf Deinen persönlichen Vorteil und Wohlergehen ausgerichtet, und möchtest möglichst viel Geld "abzocken" in dem Staat, welchen Du nicht magst.
Sprich: Du magst den Staat nicht - nimmst aber sein Geld und zahlst Steuern an diesen!
Das ist eine Schizzophrene Einstellung und sollte Dir persönlich sehr zu denken geben.
Ich bevorzuge GAR NICHTS. Es ist DEIN LEBEN und Du kannst machen, was Du willst.
Aber: Wenn Du Dich hier unwohl fühlst, und sowieso wieder weg möchtest, dann wäre es unfair diesem Staat und Dir selbst gegenüber, erst mal alles "abzuzocken", was möglich ist, und dann zu verschwinden ;-)
Fair wäre folgendes:
- Du beendest Deine Ausbildung, arbeitest noch zwei drei Jahre in diesem Staat - und überlegst Dir in der Zwischenzeit, wo Du Dir eine neue Existenz aufbauen willst - oder
- Du beendest sofort alles und baust Dir sofort eine neue Existenz woanders auf.
Denn bisher kann man Dein verhalten auch wie folgt beschreiben:
- Ich fahre einen Opel
- Ich hasse Opel
- Ich fühle mich unwohl in diesem Opel
- Aber ich fahre ihn, bis er zusammenbricht
Klingt seltsam, oder?
aber inwiefern „zocke“ Ich den Staat dann ab? Ich beziehe keine Sozialleistungen oder sonstiges. Ich kann auch schlecht mit 0€ irgendwo auswandern, ohne dass es scheitert. Ich weiß ja schon, wo die Reise hingehen soll.
Darf man denn gar nicht kritisieren bzw etwas nicht gut finden? Ich habe das Gefühl, sowie man Deutschland schlecht redet, bekommt man nur solche Antworten zu hören. Das ist auch schade, dass sich die Gesellschaft hier ein bisschen auf den Schlips getreten fühlt.
Guck mal, dein Opelvergleich hinkt auch ein bisschen.
Stell dir mal vor, du hast kein Geld dir einen neuen zu kaufen und das jetzige Auto ist ein Opel Astra Baujahr 98’ und 300.000 Km gefahren. Einen Verkauf würde fast nichts bringen und davon kann man sich nichts neues leisten (was noch den TÜV bekommt). Man könnte auch laufen, oder mit dem Bus fahren, aber wenn man auf dem Dorf lebt, wird’s schwierig. Verstehst du, was ich meine?
Entschuldigung, dass ich erstmal meine Ausbildung beenden möchte, bevor ich hier gehe
Außerdem bringt auswandern nichts, wenn ich kein Geld habe. Selbst ein Unzug kostet richtig viel und ich muss mir erstmal die nötige Summe ansparen, dann gehe ich gern, keine Sorge ;)
So wie das Land mittlerweile dasteht, braucht man sich nicht zu schämen, wenn man die Verhältnisse nicht mehr mag.
Du kannst dich ja dafür einsetzen, das Land wieder besser zu machen.
Also würdest du es bevorzugen, dass ich hier alles beende und ohne Abschluss gehe? Ich verstehe das nicht, dass man nicht erstmal was beenden darf und direkt die Antwort bekommt „Dann geh doch!“. Das habe ich ja auch vor, aber mir gleich schizophrene Ansätze vorzuwerfen, weil ich dein geliebtes Land nicht so toll finde wie du, ist ebenfalls fragwürdig