Ist es einfach als Deutscher im Ausland zu leben?

4 Antworten

Nicht "einfach", natürlich musst Du erstmal Fuß fassen.

Meine Eltern sind mit uns drei Kindern ausgewandert als ich 4 Jahre alt war. Daher weiß ich nicht, wie schwer es für sie wirklich war. Für mich war's kein Problem. Ich war gleich heimisch im spanischen Kindergarten. Später im Gymnasium gab es natürlich Schüler, mit denen ich Probleme hatte, gerade weil ich sehr gut in der Schule bin und dann auch bessere Noten in Spanisch (ihrer Muttersprache!) hatte als sie xD

Ansonsten habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Ich fühle mich sehr wohl.

Nach DE zurück will ich auf jeden Fall nicht.

Spanische Staatsbürgerschaft haben wir nicht, aber wir sind hier als Residenten gemeldet...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir sind selbst vor 11 Jahren nach Spanien ausgewandert.

Das kommt drauf an, wie gut du dich in den Land integrierst. Wenn du nur deutsch sprichst und verlangst, dass jeder mit dir deutsch spricht, dann wird eine Auswanderung schwer. Wenn du natürlich dafür sorgst, dass du die Sprache sprichst, dich mit den Gepflogenheiten des Landes befasst etc, dann wird das einfacher.
und ja, du bleibst trotzdem Deutscher. Auswanderung und Staatsbürgerschaft sind verschiedene Sachen.
mein Vater hat über 40 Jahre in Deutschland gelebt ohne die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Erst vor ein paar Jahren hat er jetzt letztlich einen deutschen pass beantragt und bekommen (Stichwort Brexit)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 2008 nach UK ausgewandert

Ich bin mit meinem mittlerweile Exmann für zwei Jahre nach Italien gezogen. Konnte anfangs nur Tortellini und Spaghetti an italienisch🙈 habe bewusst den Kontakt zu deutschen gemieden und anfangs mühsam mit Hand und Fuß, und ganz schnell aber auf italienisch verständigt. Ich habe mich einfach selbst dazu gezwungen. Ich habe immer betont wie sehr ich das Land und die Menschen liebe, die Küche und Kultur. Ich bin nie zurück gewiesen worden. Ich habe als Näherin gearbeitet, schwarz. Und obwohl ich evangelisch war, hat mir der Priester alle möglichen Arbeiten gegeben. Er fand es einfach toll, dass ich jeden Sonntag in die katholische Kirche gegangen bin, aber nie am Abendmahl teilgenommen habe und auch nie die Unterschiede kritisiert habe, sondern mich einfach nur auf die Gemeinsamkeiten konzentriert habe. Er hat als sehr konservativer katholischer Priester, mir gegenüber nie ein abfälliges Wort verloren, sondern im Gegenteil sich gerne mit mir unterhalten 🤗

Ich bin trotzdem als Deutsche aufgetreten. Habe für Freunde deutsch gekocht, ihnen kleine Sätze beigebracht. Ich wollte nur einfach in dem Land leben, weil ich es so toll fand, und auf keinen Fall den Fehler machen und in Grüppchen abschotten 🤷‍♀️

Du musst dich nicht einbürgern lassen. Denke aber wenn du deinen Lebensmittelpunkt von Deutschland nach Spanien verlegen würdest, wäre es dann auch sinnvoll die Staatsbürgerschaft des Landes anzunehmen indem man auch lebt.

Was mit "einfach" gemeint ist versteh ich nicht. Spanien ist in der EU du kannst zumindest einfacher auswandern.


ZiegemitBock  11.02.2024, 15:50

Nein, es ist nicht sinnvoll, die Staatsbürgerschaft anzunehmen, wozu auch. Wird auch nicht verlangt, bringt auch keine Vorteile.

2