Ist es egoistisch mein Pferd zu behalten?
Hallo ihr Lieben :)
Vorab: Die Antworten auf diese Frage werden nicht meine Entscheidung ausmachen, ich möchte nur mal eine generelle Meinung dazu hören.
Und zwar habe ich meine Stute seit Herbst 2016 (ich war 15) und sie ist mein absolutes Herzenspferd. Meine Familie hat ihr bestes gegeben und sie mir komplett finanziert mit allem drum und dran - ich könnte nicht dankbarer sein!
Auch als ich mich ein Jahr lang nicht kümmern konnte haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden und es steht für alle Beteiligten nicht zur Debatte sie zu verkaufen.
Seit Oktober letzten Jahres steht sie einem Mädchen zur Verfügung, das von ihr lernt und die ganze Familie schwärmt in den höchsten Tönen von meiner Maus (bin dezent stolz 😁). Allerdings war von Anfang an klar, dass das Ganze nur begrenzt ist, weil das Mädchen im nächsten Schuljahr ins Ausland gehen möchte.
Also habe ich die „Chance“ gesehen meine Stute ab September an meinen jetzigen Studienort zu holen. Meine Familie hat ganz klar gesagt, dass sie sie nicht wieder in den Kosten haben will (weil wir jetzt ja auch das Fohlen haben), was ich absolut verstehen kann.
Ich bin jetzt schon mit den Stallbesitzern in Kontakt, wo ich sie gerne unterbringen möchte, und ich habe zZ eine RB auf dem Hof, weshalb ich mir das gut in Ruhe anschauen konnte.
Nur plagen mich die Gewissensbisse: Ich habe alles doppelt und dreifach durchgerechnet. Mit meinem Nebenjob bekomme ich die laufenden Kosten gut gestemmt. Meine Familie fängt mich finanziell auf falls mal etwas größeres anfallen sollte (zB Tierarzt). Zeitlich bräuchte ich definitiv eine Reitbeteiligung, aber auch das ist machbar.
Mein Problem ist, dass wenn wir sie jetzt - oder im September - verkaufen würden, bei der derzeitigen Lage auf dem Pferdemarkt eine horrende Summe bekommen könnten. Meine Familie ermöglicht mir den Sport seit ich 5 Jahre alt bin und ich würde ihnen das Geld so sehr gönnen! Außerdem habe ich Angst meiner Stute aus Zeitgründen nicht ganz gerecht werden zu können (ich brauche ja definitiv eine RB). Aber ich glaube auch, dass ich mich von der Brücke stürzen würde, wenn ich sie abgeben würde. Sie bedeutet mir alles!
Meint ihr die Gewissensbisse sind berechtigt? Oder übertreibe ich? Ich möchte nur das Beste für meine Maus und meiner Familie nicht undankbar sein… es ist so schwierig
Lieben Dank!
PS: Wenn ich irgendwann berufstätig bin und genug Geld gespart habe, werde ich sie meiner Familie zum Marktpreis abkaufen. Und wenn sie bis dahin alt und grau ist ;)
7 Antworten
Ganz klar egoistisch, wenn Du Pferd und Kosten nicht vollumfänglich abdecken kannst, ohne Unterstützung.
Dabei ist es sogar noch verwerflich wenn man den Zahlern mit, ich werde unglücklich sein kommt.
Das haben wollen lag bei ihr, ab 18 ist es nicht mehr die Verantwortung der Eltern, sich ums Pferd zu kümmern. Ab dem Geburtstag kann sie alles selber entscheiden.
Auch die Entscheidung, studieren zu gehen, statt Volllzeit zu arbeiten trägt nur Sie allein.
Eben auch die Belastung der Eltern zu unterbinden.
Das stimmt aber ich weiß als Elternteil auch ob mein 15jähriges Kind mit 16 eine Ausbildung anfängt oder aber Abitur macht und ggf. studiert. Und da liegt es auch in der Verantwortung der Eltern dann zu sagen ok wir bezahlen das bis sie es alleine kann was voraussichtlich in x Jahren ist oder es gibt halt nur eine Reitbeteiligung für das Kind. Ich würde meiner Tochter nie ein Pferd kaufen in dem wissen, dass es in drei Jahren o.ä. weg muss, weil sie es nicht bezahlen kann.
Aus finanziellen Gründen weg muss, weil das Kind es nicht alleine bezahlen kann und die Eltern es nicht (mehr) wollen, weil das Kind 18 geworden ist und die Verantwortung übernehmen soll.
Das werden sie sich vor dem Kauf wohl gut überlegt haben.
Du einfacher Deal du willst das Tier, steh dafür ein, kannst du nicht kommt es weg.
Vom Prinzip her ja, emotional sage ich als Mutter zweier Mädchen nein. Allerdings sollte die Bereitschaft erkennbar sein, sich selbst zu kümmern finanziell und das tut sie ja mit Nebenjob. Demnach würde ich dann auch unterstützen und keine Gegenleistung erwarten.
Da bin ich konsequenter.
Ganz oder gar nicht.
Alles hat seinen Preis und alles einen Wert.
Nichts gibt es Umsonst.
Wenn die anderen sagen dass es OK ist, was ist daran verwerflich? Ich habe mit meinen Eltern auch den Deal, dass ich sie bitte nicht in laufende Kosten einplanen soll, aber wenn mal was größeres ansteht unterstützen sie mich.
Das musste ich denen nicht sagen, das wissen die auch so 😅
Und finanziell ist das mit meiner Familie ja abgeklärt. Sie haben sich damals für den Kauf des Pferdes entschieden und wussten aus eigener Erfahrung welche Kosten für welchen Zeitraum auf sie zukommen würden. Und auch jetzt haben sie mir das finanzielle Kissen von selbst angeboten, sonst würde ich es nicht wagen ein Pferd finanzieren zu wollen. Sie wollen sie nicht verkaufen, aber sie wollen sie auch nicht nicht verkaufen… ergibt das Sinn? Klar machen die das alles mir zuliebe und dafür bin ich unendlich dankbar, aber sie hätten damals ja keine Last auf sich genommen, die sie nicht stemmen könnten.
Jede Last sollte man vermeiden.
Man kann auch einfach die Meinung ändern.
Da muss niemand der wirklich keine Lust aufs Pferd hat, schlechtes Gewissen haben.
Wie gesagt - sie haben nicht „keine Lust aufs Pferd“ - solange ich die laufenden Kosten trage. Und das kann ich, wir haben es zusammen durchgerechnet.
Das Geld brauchen sie auch nicht zwinglich, aber wäre halt ein netter Bonus.
Sie wollen auch nicht aktiv verkaufen. Das hier sind nur meine Gedanken. Meine ganze Familie ist Pferde-vernarrt und hat nach wie vor Spaß an den Tieren.
Hey,
also ich finde es nicht egoistisch, weil ich denke dass deine Familie ja wusste welche Kosten auf sie zukommen und sich trotzdem dafür entschieden haben, dir das Pferd zu finanzieren.
Außerdem schreibst du ja auch dass du die planmäßigen Kosten in Zukunft selbst tragen willst, was ja eine finanzielle Entlastung für deine Eltern darstellt und deshalb eigentlich ja schonmal "besser" ist als bisher.
Ich glaube nicht, dass deine Eltern dir dein Hobby so lange finanziert hätten, wenn sie es nicht gerne tun würden und zusätzlich wäre es schon ziemlich schwer sein Pferd nach einer langen gemeinsamen Zeit abzugeben. Deine Familie fände das bestimmt auch nicht so toll, sie wollen ja bestimmt auch nicht dass dein Pferd verkauft wird.
Wenn deine Eltern etwas dagegen hätten dich in dieser Sache finanziell zu unterstützen, dann hätten sie es dir bestimmt schon gesagt. Dementsprechend finde ich es absolut nicht egoistisch und fände es auch deutlich schlimmer das Pferd zu verkaufen. Von dem her mach dir nicht zu viele Gedanken und genieß lieber die Zeit mit deinem Pferd.
Viele Grüße
Hm - warum musste da denn auch noch ein Fohlen dabei, wenn es schon schwierig für dich ist, nur für das eine Pferd finanziell aufzukommen? Und wenn es dein Herzenspferd ist verstehe ich auch nicht, warum (derzeitige) Preise auf dem Markt eine Rolle spielen - da würde ich doch denken, es wäre wichtiger, den bestmöglichen Platz für das Tier zu finden.
Zudem verstehe ich auch nicht, was du deiner Familie jetzt nicht gönnst, wenn du das Pferd behältst. Du/ihr seid lange genug Pferdebesitzer, dass du wohl keine Milchmädchenrechnung bzgl Kosten aufgestellt hast. Oder muss deine Familie nicht nur finanzielle Engpässe zur Finanzierung der laufenden Kosten in Kauf nehmen sondern auch für das finanzielle Sicherheitsnetz?
Wie hattet ihr das denn geplant? Eine 15j. wird ja auf jeden Fall eine Ausbildung machen, studieren,... u. eine ganze Zeitlang nicht in der Lage sein, (alleine) für ein Pferd aufzukommen. Und idR kauf man ja kein Pferd für 5 J. sondern eher so für 15.... Da hat man sich doch Gedanken über die Finanzierung gemacht?
Wie auch immer ihr entscheidet, bitte immer zuerst an das Wohlergehen vom Pferd denken.
Eigentlich habe ich mir geschworen, dass sie mich nur noch mit den Füßen nach oben verlassen wird und bis dahin wird sie das beste Leben bekommen, das ich ihr bieten kann
Behalte sie doch einfach, wenn es dir leisten kannst.
Deine Eltern müssten das entscheiden. Die zahlen das auch monatlich.
Entweder du musst dich trennen oder du überzeugst sie von deinen Vorhaben mit RB und Nebenjob. Und nicht nur vorschlagen sondern auch tätig werden. Ich meinte arbeiten!
Sie sind absolut überzeugt! Eigentlich steht schon alles in den Startlöchern, dass ich sie im Herbst finanziell übernehmen kann. Meine Familie weiß von meinen Plänen, hat mit mir durchgerechnet, hat mir finanzielle Unterstützung zugesichert falls mal was größeres sein sollte und will das Pferd ja auch gar nicht verkaufen. Das hier sind nur meine Gedanken
Dann probiere es aus. Ich hatte mir auch überlegt ein Pferd zu kaufen. Das war vor 2.5 Jahren. Nun habe ich sie 1.5 Jahre und es klappt.
Ich sehe es nicht als egoistisch an. Sie war 15 beim Kauf also lag die Entscheidung voll und ganz bei den Eltern. Und die werden das vorher auch geprüft haben und gewusst haben, dass ein Pferd eine höhere Lebenserwartung hat als ein Hamster.