Ist elektrisches / künstliches Licht wirklich ungesund?
Gibt es da Studien?
8 Antworten
Sonnenlicht ist im Großen und Ganzen die Schwarzkörperstrahlung von 5900 Kelvin. Also da, was "Irgendwas" ausstrahlt, was diese Temperatur hat. Durch die Filterung der Atmosphäre wird viel UV-Licht abgeschnitten und im Infraroten gibt es auch einige Wellenbereiche in denen nichts durchkommt.
Glühbirnen erzeugen ein zumindest im Prinzip ähnliches Spektrum, weil es ja auch thermische Lichterzeugung ist. Aber nach Rot verschoben. Sind ja kälter als die Sonne.
LEDs haben je nach Hersteller völlig unterschiedliche Spektren. Es gibt welche, die das Spektrum der Sonne recht gut nachahmen.
"Ungesund" ist Licht im sichtbaren Bereich an sich nie. Farben sind nicht per se schlimm. Aber es gibt psychische Effekte. Und wir brauchen auch etwas UV-Strahlung. Immer nur Kunstlicht ist nicht schön. Aber krank wird man davon auch nicht. In Tromsö haben sie zum Beispiel über zwei Monate Polarnacht und da nur Kunstlicht. Geht auch.
Nicht grundsätzlich, heißt aber nicht, dass es bei unsachgemäßer Nutzung nicht nen negativen Einfluss auf z.B. den Schlafrhythmus haben kann.
Es gibt auch Menschen die das Flimmern durch die 50/100 Hz Netzfrequenz noch deutlich wahrnehmen und sich daran stören oder Kopfschmerzen bekommen oder sogar Anfälle. Grad bei billigen LED Leuchtmitteln wird gern noch der letzte ct bei der Elektronik gespart und deswegen auf ne ordentliche Spannungsglättung verzichtet. Das heißt da wird dann ne gleichgerichtete Sinuswelle auf die Diode gegeben und die Diode geht 100 mal pro Sekunde aus, weil sie nicht relevant nachleuchtet.
Es kommt hier nicht nur auf die physikalischen Eigenchaften des künstlichen Lichtes an, sondern auch darauf, dass es zu jeder beliebigen Zeit erzeugt werden kann.
Künstliches Licht macht es möglich, ganz entkoppelt von der Tageszeit wach und aktiv zu sein. Das kann zu Störungen der circadianen Rhythmik, d.h. der inneren Uhr, und damit zusammenhängender Funktionen des Organismus führen.
Diese »Entkopplung« schafft uns nicht nur Freiräume, sie führt häufig zur Fehltaktung oder gar zur Unterbrechung des circadianen Systems (Chronodisruption), die unter anderem mit Schlafstörungen, Schlafdefizit, Konzentrationsstörungen, depressiver Verstimmung, Gewichtszunahme, Veränderungen des Immunsystems sowie einem vermehrten Konsum von Genussmitteln (Nikotin, Alkohol) einhergehen kann.
Es gibt Studien, die solche Effekte bei Pflanzen, Tieren und Menschen untersuchen. In dem verlinkten Artikel sind unter "Literatur" einige angegeben. Zur Informationssuche hierüber schlage ich vor:
Zu Schlafproblemen durch zu viele Blauanteile beim Licht von Bildschirmen gibt es Studien..
Tatsache ist, dass wir Sonnenlicht brauchen. Da sind viele Bestandteile - nenne ich es mal - drin, die wir wirklich brauchen.
Wer also nur künstliches Licht konsumiert, macht viel falsch. Sich fast täglich dem Sonnenlicht auszusetzen ist wichtig.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich gelitten hatte, als ich einen Winter lang in einem Keller gearbeitet hatte (ausgebaut natürlich zum Büro).