Ist eine zu Hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung ein Problem in Alt- oder eher Neubauwohnungen?

2 Antworten

Es kommt tatsächlich auf den Bauzustand an, sodass man das nicht verallgemeinern kann.

Tendenziell halte ich alle Häuser, die vor den 80er Jahren und ab ca. 1950 gebaut wurden, für gefährlich in dieser Beziehung.

Bei Neubauwohnungen besteht dann Schimmelgefahr, wenn nicht für ein Minimum an Luftaustausch gesorgt ist. Als selbst nutzender Eigentümer hat man das nicht in der Hand, aber bei Mietwohnungen kommt es sehr darauf an, wie sich die Mieter darauf einstellen. Mal von echten Baumängeln mal ganz abgesehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

Tendenziell eher im Neubau. Echte Altbauten - zumindest solche, bei denen man nicht sinnfrei saniert hat -, neigen so gut wie nie zur Schimmelbildung, weil eben Baukörper und Holzfenster genügend Luftzirkulation ermöglichen. Kritisch wird es meist dann, wenn man aus falsch verstandenem Ehrgeiz beginnt, Teile zu verändern oder zu "sanieren", etwa die alten Fenster durch hochdichte Isolierglasfenster aus Kunststoff zu ersetzen etc.

Im historischen Bestand mit BJ vor 1910 ist Schimmel nur bei massiver Feuchtigkeit oder Undichtigkeit zu finden.

bwhoch2  26.04.2024, 13:59

Im Wesentlichen zutreffend, aber ganz kann ich nicht zustimmen.

Geht man Altbauten aus, die ab ca. 60er Jahre gebaut wurden mit Betondecken ganz raus und womöglich auch Balkonplatten durchbetoniert, dann findet man sehr viele Kältebrücken (oder Wärmebrücken), die dann im Raum dahinter oder darunter immer dann gefährlich sind, wenn schlecht gelüftet wird. Wenn man z. B. Schränke davor stellt, wo es kritisch ist, sodass keine Luftbewegung dran kommt.

Wir haben bspw. 2004 ein Haus übernommen, in dem genau diese Probleme massiv bestanden. Das haus haben wir unmittelbar danach komplett von außen gedämmt, sodass keine einzige Wärmebrücke mehr vorhanden war und seither ist das Schimmelproblem vollständig gelöst. Erfahrung mittlerweile knapp 20 Jahre mit unterschiedlichen Bewohnern.

Allerdings würden wir es hier nicht wagen, die Zwei-Scheiben-Isolierglasfenster aus den 90er Jahren gegen absolut dichte Drei-Scheiben-Verglasung auszutauschen. Muss aber auch nicht sein. Die Energiewerte sind so gut, dass das völlig unnötig wäre.

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