Ist eine 1. Klasse in der S-Bahn noch zeitgemäß?
Ich habe heute erfahren, dass es in einigen Städten S-Bahnen mit 1. Klasse Abteil gibt und finde das doch ziemlich irrsinnig in S-Bahnen eine erste Klasse anzubieten. Gerade wenn man die Menschen bewegen möchte mehr den ÖPNV zu nutzen ist mehr Platz in der Bahn doch wichtiger als eine Erste Klasse in der S-Bahn.
In Berlin zum Beispiel gibt es keine 1. Klasse und findet dort auch keine Zustimmung, weder vom VBB noch von dem Gästen
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
8 Antworten
Berlin ist Berlin. Im Besonderen ist die S-Bahn dort sehr früh entstanden, während sich in anderen Agglomerationen erst noch einfache, auf Einzellinien geführte Vorortverkehre herausgebildet haben. Das führte in Berlin zu einem Stadtbahn ähnlichen Verkehr, in dem es – wie übrigens im Vorortverkehr auch – üblich ist, nur eine „Dritte“-Klasse zu führen. weil ja nur „Arbeiter und Bauern“ zum Arbeiten oder zum Markt in die Stadt transportiert werden mussten. Also keine „(Fern-)Reisende“.
In anderen Regionen sind frühere und jüngere S-Bahnen dagegen nicht nur zum Ortswechsel innerhalb des Netzes sondern auch als Zugang zu den Regional- und Fernbahnhöfen entstanden. Und in den weiterführenden Verbindungen finden sich 1.-Klasse-Bereiche so wie auchan den Zubringer S-Bahnen.
Und so sehe ich in den 1.-Kl.-Abteilen auch eher Leute, die offensichtlich nicht beim täglichen Pendeln zur Arbeit sind.
Was den zusätzlichen Platzbedarfs betrifft, so geht es vielleicht um sechs Sitzplätze je Zugeinheit, was bei den längeren Einheiten der Baureihen 420, 423 und 433 kaum ins Gewicht fällt.
Kein Bedarf in Berlin? OK, ist wohl auch historisch und der Verwendung geschuldet. Daraus Ableitungen für andere Netze zu ziehen, trägt aber nicht.
Die erste Klasse befindet sich meist direkt hinter dem Lokführer und wird gerne von einzelnen Reisenden, oft Damen genutzt, da sie sich dort sicherer fühlen.
In Großstädten wie Frankfurt, wo es diese auch gibt, finde ich es Recht sinnvoll. Da man in einer S-Bahn die Sitzplätze nicht reservieren kann und somit diese Plätze aber meist frei sind.
Edit:
Andere Leute welche die erste Klasse nutzen wären unter anderem Menschen mit Klaustrophobie, welche ebenfalls in der Nähe des Lokführers sein möchten oder Menschen welche auf einen Sitzplatz angewiesen sind, aber in einer großstadt nicht unbedingt die Leute ansprechen wollen, ob sie den Platz frei machen können.
Lg
S-Bahn ist nicht gleich S-Bahn
Die Berliner S-Bahn ist ein Separates geschlossenes Gleissystem. fährt wie eine S-Bahn es soll auf Stromlinie. Die Fahrzeuge hatten nie eine 1. Klasse das sie keinen Überlandverkehr fährt. Wäre wie du ja schreibt auch reichlich sinnfrei.
Die Bahn hat aber S-Bahnstrecken die eigentlich RB sind. Aber eine S-Bahn ist ja eine SchnellBahn... und damit schneller.... Kundenwerbung halt
Und in den Zügen gab es schon immer eine 1.KLasse die kann man nur ändern wenn man Wagen neu kauft....
Heutzutage wird ja auch fast alles als S-Bahn bezeichnet. Wenn die sogenannte S-Bahn Mitteldeutschland von Leipzig aus durch Teile Brandenburgs bis ans andere Ende von Sachsen am Stück fährt, dann braucht man schon eine Ausstattung wie ein „normaler“ Nahverkehrszug.
S-Bahn ist nicht gleich S-Bahn.
Während z. B. in Berlin und Hamburg die S-Bahn überwiegend innerstädtisch fährt und die durchschnittlichen Reisezeiten eher kurz sind, haben die S-Bahnen in anderen Netzen teilweise eher den Charakter einer Regionalbahn, fahren über längere Strecken und man ist mit ihnen entsprechend lange unterwegs.
So fährt man mit der S-Bahn von Paderborn nach Hannover fast zwei Stunden (nein, es gibt keine anderen Züge auf dieser Strecke, die man stattdessen nutzen könnte), und da möchten manche Reisende doch gerne etwas mehr Komfort haben.