Ist ein eigenes Haus zu besitzen mittlerweile nicht mehr Zeitgemäß?

Wird es immer sein, schließlich hast Du Deine Ruhe. Die Frage ist halt eher, ob sich der Kauf noch wirklich lohnt, weil heutzutage vieles schnelllebig geworden ist. Man muss die Kosten halt aufbringen können und sich im Klaren darüber sein, dass man gebunden ist. Das ist keine Miete, wo Du Dich mal schnell um entscheiden kannst, ob Du woanders hin willst. Da sollte man sich schon komplett sicher sein. Birgt halt viele Risiken …

Es war, ist und wird immer ein Grundbedürfnis sein, aber ist aktuell (seit ca. 10 Jahren) politisch nicht gewollt.

Daher wird der Preis für immer mehr Menschen in unbezahlbare Höhen getrieben und diesen gleichzeitig eingeredet, dass das ein unnötiger, altmodischer Luxus sei (was die bloße Existenz dieser Frage bereits bestätigt).

Früher haben wir die Chinesen belächelt, die in ihren Hochhäusern zu +6 Personen auf wenigen m² eingepfercht waren und heute lassen wir uns das Tiny-"Haus" als neuen, modernen und ökologisch verantwortlichen Standard, zum Preis von früheren Massivhäusern, verkaufen und lassen uns vom Marketing einreden das 30m² mit 4 Personen gemütlich sind.

Wir haben gebaut, nachdem wir 2 Kinder bekommen hatten, und alle schönen 4 Zimmer-Mietwohnungen, die wir uns angeguckt hatten, fast unbezahlbar für uns waren.

Ein kleines Häuschen zu bauen, war dann viel billiger, weil es damals noch die Eigenheimförderung vom Staat gab und dazu ein zinsgünstiges Arbeitgeberdarlehn.

Deshalb war das Haus auch schnell abgezahlt.

Gerade in der heutigen Zeit ist es von großen Vorteil Eigentum (Wohnung, Haus) zu besitzen. Die Mieten und das ist kein Geheimnis, steigen nämlich noch weiter an in den kommenden Jahren.

Ein ein eigenes Haus ist so zeitgemäß, wie eh und je; ein Ort an welchem man Kinder frei und ohne sie einzuengen, aufwachsen lassen; ihnen ein Zuhause geben kann, das ihnen Geborgenheit gibt und eine ganz wichtige Rolle in deren Entwicklung spielt und - nicht zuletzt - das ist, was für Menschen generell ganz eng mit dem Begriff "Heimat", bzw. dem, was das Heimatgefühl bereits in früher Kindheit prägt, verbindet. Nicht der einzige Aspekt, weshalb es nicht nur zeitgemäß, sondern wichtig ist, Kinder nicht in einem Wohnsilo aufwachsen zu lassen.

Eine Familie ist nach wie vor die kleinste Zelle der Gesellschaft und somit eines Staates und eine solche gedeiht nicht, ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechend, wenn sie eingeengt ist . Mit der physischen Bewegungsfreiheit wächst auch die geistige; und davon, welche Vorzüge ein Garten in diesem Zusammenhang spielt, gar nicht erst zu reden:

 Respekt gegenüber der Natur, anderen Lebewesen, das Wissen darum, wie man sich selbst versorgen kann, Umweltbewusstsein und Eigenverantwortlichkeit sind nur einige der Komponenten, welchen Kindern, die in einem Haus groß werden selbstverständlich ist, weil sie damit auf- und hineinwachsen. SIE bilden später auch den gesunden Kern der Bevölkerung; nämlich jene gesellschaftliche Schicht, welche auch in schlechten Zeiten aufgrund ihrer Bodenständigkeit, lebens- und überlebensfähig ist.

Und Leben, menschenwürdig zu leben, und nicht lediglich dahinzuvegetieren, ist immer "zeitgemäß", sollte man meinen. Nicht zuletzt ist es die Grundlage für körperliche und geistige Gesundheit; für Lebensqualität schlechthin.

"Mens sana in corpore sano"