Ist die Todesstrafe wirklich, rein finanziell gesehen, schlecht?
Und warum ist es wirtschaftlicher einen gefangenen Jahrelang durch Steuergelder weiterhin zu finanzieren, statt ein mal die Todesstrafe auszuführen? Warum sollte es Wirtschaftlicher sein jemanden 50/60 Jahre durchzuziehen?
was meinst du mit „durchziehen“? „durchfüttern“? oder das Andere? 😋
Jemanden mitfinanzieren/durchfüttern etc
4 Antworten
Du musst bedenken, dass in vielen Gefängnissen auch gearbeitet wird und die Häftlinge wirklich nur das Minimum vom Minimum bekommen. Keine Extras oder andere kostpielige Sachen.
Die Todesstrafe ist mit dem Menschenrecht nicht vertretbar und moralisch sehr fragwürdig. Ganz abgesehen davon, dass leider noch zu viele Justizirrtümer passieren und Unschuldige verurteilt werden.
Ich persönlich finde auch, dass ein Mensch jahrelang über seine Taten nachdenken müsste, anstatt "erlöst" zu werden. Für viele ist das das Schlimmste. Denn viele Morde passieren im Affekt und treffen vor allem nahe Angehörige.
Weisst du, wie schwer es ist, einen Vorsatz zu beweisen bzw. zu entkräften, ob etwas wirklich geplant war oder in einem kurzen Wutanfall unvorhergesehen passiert ist.
Wo ziehst du die Grenze? Was, wenn ein Vater den Missbrauchstäter seines Kindes tötet? Ist das gleichzusetzen mit Mord aus Eifersucht zum Beispiel?
Wer würde entscheiden, welcher Mörder den Tod verdient und welcher nicht?
Das ist alles gar nicht so einfach.
Natürlich ist das schwer, das ist mir schon klar. Aber dafür habem wir Gerichte die urteile Fällen.
Was, wenn ein Vater den Missbrauchstäter seines Kindes tötet
Vermutlich Totschlag/Mord.
Wer würde entscheiden, welcher Mörder den Tod verdient und welcher nicht?
Dafür gibt es Gerichte/die Staatsanwaltschaft etc
Dafür gibt es Gerichte/die Staatsanwaltschaft etc
Ja. Aber auch Angehörige der Opfer und der Täter und nur eine falsche Entscheidung würde einen riesen Protest auslösen.
Jeder hat das Recht zu Protestieren.
Ich verstehe den Punkt. Deshalb ist es ja gut das es ein unabhängiges Rechtssystem gibt das alle Fakten überprüft und im Rahmen der gesetzlichen Regulierung dann ein Urteil fällt.
In den USA ist sie teurer als eine normale lebenslange Haftstrafe. Man geht von Kosten zwischen 20 und 50 Millionen Dollar aus und das pro Todesurteil.
Hast du nen Link zu ner Quelle die die Posten mal auflistet? Das klingt schon happig.
Gleich mehrere Faktoren führen laut DPIC zu den höheren Kosten für Staat und Land, sobald einem oder einer Angeklagten die Todesstrafe droht:
- Die Gerichtskosten sind höher, weil die meisten Angeklagten sich weder Verteidiger noch die Verfahrenskosten leisten können.
- Das Strafverfahren ist komplizierter, es benötigt mehr Fachleute für Forensik sowie zur Beurteilung der psychischen Gesundheit des Angeklagten. Auch die Sicherheitsvorkehrungen sind höher.
- Die Auswahl der Jury ist zeitintensiver, da die Mitglieder vorher zu ihren Ansichten zur Todesstrafe befragt werden müssen.
- Todeskandidaten haben andere Haftbedingungen mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen.
- Jede und jeder Angeklagte hat das Recht auf Berufung, die zum Teil wenige Stunden vor dem Termin die Exekution noch stoppt, weil Beweise eingereicht werden, die auf eine Unschuld hindeuten.
Dazu kommt dann noch, dass die Todesstrafe selbst nach allen Verfahren nicht gleich verstreckt wird. Viele warten mittlerweile 20 Jahre oder mehr, bis sie hingerichtet werden.
Die Todesstrafe ist in den meisten Fällen teurer als eine lebenslange Haftstrafe. Die höheren Kosten resultieren aus aufwendigen Gerichtsverfahren, zusätzlichen Rechtsmittelinstanzen und erhöhten Sicherheitsvorkehrungen für zum Tode verurteilte Häftlinge. Hinzu kommen mögliche Kosten für die Hinrichtung selbst, sowie die langfristige Unterbringung in Hochsicherheitsgefängnissen.
Kostenfaktoren:
- Längere und komplexere Gerichtsverfahren:
- Todesstrafenprozesse sind oft länger und aufwändiger als andere Strafprozesse, da die Verteidigung alle Rechtsmittel ausschöpfen kann, um die Verurteilung zu verhindern oder die Strafe abzumildern.
Beispiele:
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen:
Zum Tode verurteilte Häftlinge werden in der Regel in speziellen, hochgesicherten Bereichen untergebracht, was zusätzliche Personalkosten und bauliche Maßnahmen nach sich zieht.
Rechtsmittelinstanzen:
Die Möglichkeit, gegen eine Todesstrafe Rechtsmittel einzulegen, führt zu zusätzlichen Gerichtsverfahren und Anwaltskosten.
Hinrichtungskosten:
Die Hinrichtung selbst, insbesondere bei der Verwendung von Giftspritzen, kann erhebliche Kosten verursachen.
In Kalifornien wurde berechnet, dass das Justizsystem mit Todesstrafe jährlich 137 Millionen Dollar kostet, während ohne die Todesstrafe nur 11,5 Millionen Dollar anfallen würden.
Eine Studie aus dem Jahr 2011 ergab, dass Kalifornien seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1978 über vier Milliarden Dollar mehr ausgegeben hat, was 307.692.308 Dollar pro Hinrichtung entspricht.
Naja, weil im Grundgesetz direkt in Artikel 1 zu sagen "Die Würde des Menschen ist unantastbar" und dann über deren Leben & Tod zu entscheiden würde sich mal sehr stark widersprechen.
Also entscheiden wir darüber Menschen ihre Freiheit zu nehmen und sie einzusperren? Sie zu entrechten bei Angeordneten zwangseinweisungen? Das ist okay?
Irgendeine Form der Bestrafung und Fernhaltung aus der Gesellschaft muss es geben. Man muss nur eine Grenze setzen, was zu viel ist.
Das dient zu deren Schutz und zum Schutz der Bürger und ist rechtlich nicht zu beanstanden.
Und jemanden der dutzende Menschen getötet, missbraucht, verstümmelt, gehandelt etc hat, so jemanden darf man dann nicht hinrichten?
Was wenn er aus dem Gefängnis ausbricht? Dann hat sich das mlt dem "zum Schutz der Bürger" erledigt
Verstehe. Also, deiner Ansicht nach, ein Moralisches Problem?
Ja, auf der einen Seite gibt es sicherlich extrem schlimme Straftäter, bei denen moralisch gesehen aufgrund der Schwere der Straftaten der Tod ein fairer Verdienst wäre, allerdings wäre das wiederum nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Egal in welche Richtung man das ausdehnt, irgendwo kommt es immer zu einem Konflikt bei der Todesstrafe - entweder moralisch oder gesetzlich.
Andersrum gesagt: ein Getöteter ist kein Steuerzahler mehr.
Ich rede auch nicht von allen Straftaten.
Wenn jemand mal (überspitzt) bei rot ne ampel überfahren hat soll er natürlich nicht gleich hingerichtet werden.
Mir geht es um schwere Delikte wie Vorsätzlicher Mord, alles was kalkulierte Verbrechen angeht welche jemandem aktiv in nicht unerheblichem Maße Körperlich (bis zum tod/lebenslange beeinträchtigungen wie das man akf einen Rollstuhl angewiesen ist)
Psychisch (Traumata/entwickelte Psychische Erkrankungen etc)
Oder natürlich Finanziell (Raub im großen Stil)
Geschadet haben