Ist die Promotion für angehende Chemiker im Chemiestudium anstrengender als der Bachelor oder Master?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer promoviert, ist ja wohl kein "angehender" Chemiker mehr.

Abgesehen davon ist das wieder mal so eine GF-Frage, bei der eine konkrete Antwort gefordert wird, die es nicht geben kann.

Im Bachelorstudium (und großteils auch im Masterstudium) folgt man einem mehr oder weniger vorgegebenen Fahrplan.

Der Weg zum Doktorat dann ist viel weniger klar definiert, ungewisser und mindestens genauso anstrengend. Es hängt davon ab wo man arbeitet, wie das Verhältnis zum Betreuer bzw. dem Rest der Forschungsgruppe ist, ob man vielleicht gar eine "Hobbydissertation" zu Hause schreibt (bei Chemie wohl recht selten, aber nicht ausgeschlossen) - die Möglichkeiten sind hier extrem divers.

Für eine BA und sogar für eine MA reicht es häufig, bisherige Forschungsergebnisse zusammenzufassen. Für eine Promotion muss man zumeist eigene Forschungsergebnisse liefern. Und Forschen kann anstrengend sein ;-).

Auch muss man die relevante Literatur für sein Spezialgebiet kennen und teilweise referieren. Und wenn man das Lesen wissenschaftlicher Texte als anstrengend empfindet und das Exzerpieren und das Einordnen, Zitieren, Formulieren und Bewerten, dann ist es sicher anstrengender, 60 Bücher zu verwerten für eine Doktorarbeit als etwa 40 für eine MA oder 20 für eine BA ;-).

Gruß aus Berlin, Gerd

Slavatar96  05.03.2021, 00:38

Als Chemiker verwertet man ganz sicher nicht 60 Bücher. Gerade in den Grundlagen-Naturwissenschaften sind bereits so gute Zusammenstellungen in review papern gegeben, dass davon 4-5 reichen um das gesamte Themenfeld der Arbeit zu referieren. Danach zitiert man fast ausschließlich die letzten Fachartikel die so in den Jahren rauskamen. Bücher zitiert man generell sehr selten. Das ist höchstens für die Wissenschaftshistoriker oder reine Theoretiker von großem Interesse.

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