Ist die Missionierung anderer Länder nur negativ gewesen?

2 Antworten

Schau dir mal den Fund der Kindermumie Juanita, so wurde sie genannt, an. Es gibt noch mehr ähnliche Funde aber diese ist am besten erhalten. Durch die Missionierung wurden den Göttern keine Kinder mehr geopfert. Das war zumindest mal positiv.

Die Missionierung war OK. Sie hat dazu geführt, dass sich die lateinamerikanischen Völker nicht mehr gegenseitig bekriegen, aufessen, unterdrücken und vernichteten und auch aus der Stein- bzw. Bronzezeit kamen.

Natürlich kann man heute sagen: Sie hatten eigentlich das Recht, so zu leben, wie sie es wollten. Das traf aber nur für die Imperien der Maya, Inkas oder Azteken zu. Für hunderte Stämme, die von ihnen unterdrückt oder ausgelöscht wurden nicht.

Die Kritik daran kommt sowieso nur aus linkspolitischen Kreisen, die von der eigenen Misere ablenken und wo Indigene heute schlechter leben als unter den Spaniern. Selbst indigene Organisationen weisen auf die Vorteile der Hispanisierung (deren Bestandteil die Christianisierung war) hin und darauf, dass sie die amerikanischen Völker verbindet.

OlliBjoern  11.11.2023, 21:40

Das ist aber ein wenig schöngefärbt. Viele Indigene kamen ums Leben, und viele indianische Schriften und Artefakte gingen unwiederbringlich verloren. Natürlich richtet sich das nicht gegen heutige Spanier, aber man kann schon verlangen, dass man sich ein wenig realistischer dieser Vergangenheit stellt.

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FernandoGF  11.11.2023, 21:46
@OlliBjoern

Viele Indigene und viele Spanier kamen ums Leben. Hauptsächlich, weil man damals noch keine Ahnung von Seuchen und Krankheiten hatte. Die relativ wenigen Spanier hatten es auf die Häuptlinge abgesehen, nicht auf das Volk, das bereitwillig überwechselte, sobald der Druck von oben nicht mehr da war, diese Riten durchzuführen.

Das Verschwinden von Millionen Indigene aus den Statistiken war zudem darauf zurückzuführen, dass diese sich von nun an als Hispanos betitelten und die gleichen Rechte besaßen und in Freiheit leben konnten. Ausnahmen ausbeuterischer Geschäftsleute ausgenommen. Diese wurden aber auch von der spanischen Krone oder katholischen Kirche hingerichtet, sobald sie sich an die Indigenen vergriffen.

Es gibt heute weiterhin viele Millionen Indigene in Lateinamerika. Im Gegensatz zu den von Engländern, Iren und Holländer eroberten Gebieten.

Schriften hatten die indigenen Imperien nicht. Sie machten dort nur Bestandsaufnahmen, konnten aber keine Sätze niederschreiben. Das geschah erst, als die Spanier die indigenen Sprachen (in spanischer Schrift, gemäß deren Gehör und der damaligen Laute) niederschrieben, studierten, weiterverbreiteten und so überhaupt erst am Leben erhielten.

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