Ist die Arbeiterklasse Unterschicht?

6 Antworten

Das sind verschiedene Paar Schuhe. Einkommensschichten haben mit Klassen nur bedingt zu tun.

Der Begriff der „Arbeiterklasse“ stammt aus dem Marxismus, bzw. Kommunismus nach der Theorie von Karl Marx und Friedrich Engels.

Marx teilte die Gesellschaft in 2 wesentliche „Klassen“ ein. Die Arbeiterklasse (auch Proletariat gennant) und die Kapitalistenklasse (auch Bourgeoisie genannt).

Die Kapitalisten sind jene, die die Produktionsmittel besitzen. Also alle Mittel, die ein Arbeiter braucht um die Ware herzustellen. Dazu gehören Fabriken, Werkzeuge, Maschinen usw.

Die Kapitalisten sind Privateigentümer und stellen Arbeiter ein, um durch ihre Arbeitskraft Geld zu verdienen und aus der verkauften Ware Profit zu schlagen - also mehr Geld einzunehmen als in der Produktion gebraucht wurde.

Die Arbeiterklasse besteht aus denen, die Angestellte sind und nichts außer ihre Arbeitskraft besitzen. Sie sind in diesem System die „Ausgebeuteten“, da ihnen die Produktionsmittel nicht gehören und ihre Arbeitskraft nur dann von Bedeutung ist, wenn sie gebraucht wird. Sie können nicht entscheiden was mit der Ware und den Produktionsmitteln geschieht. Genauso wie sie nicht selbst darüber entscheiden können, ob sie eingestellt werden oder nicht. Sie sind ganz einfach die Arbeitskraft, die gegen einen gewissen Lohn die Ware für den Kapitalisten erschaffen.

Das ist die einfache Erklärung der Klassen.

Die Schichten, die wir aus heutiger Zeit kennen, sind da etwas unterschiedlich. Sie sagen nämlich nichts über ihre Klasse aus. Sie sagen nur etwas über ihr Einkommen aus. Es ist natürlich naheliegend, dass Menschen der Oberschicht in aller Regel selbst Kapitalisten sind, doch pauschal würde ich die Klasse und die Schicht nicht gleichsetzen.

Dazu kommt, dass es neben der Arbeiterklasse auch die Kleinbürger gibt, die mehr oder weniger das Mittelfeld bilden. Man könnte sagen, dass es sich beim Kleinbürgertum um Menschen handelt, die zwar Vorgesetzte und damit irgendwo Kapitalisten sind, jedoch einen unverzichtbaren Beitrag zur Arbeit beitragen, in dem sie beispielsweise ebenso an der Produktion aktiv mitwirken. Sie sind also weder reine Kapitalisten, die aus der Arbeitskraft Profit erwirtschaften, noch reine Arbeiter, die nichts außer ihrer Arbeitskraft besitzen.

Somit kann man auch hier nicht sagen, dass Menschen der Arbeiterklasse oder des Kleinbürgertums automatisch zur Unterschicht gehören.

Es gibt beispielsweise (noch) viele Menschen in der Mittelschicht, die trotzdem reine Mitarbeitende sind und nicht in der Führungsposition sitzen.

Woher ich das weiß:Hobby – Antifaschismus, Nihilismus, Sarkasmus, Apfelmus

In der Moderne werden die klassischen Schichten nicht mehr benutzt, weil es eben nahezu unmöglich zu bestimmen ist.

Ein Arbeiter hat ja kein festgelegtes Gehalt oder Vermögen. Das Gehalt reicht ja von Mindestlohn (oder weniger) bis zu einem überdurchschnittlichen Gehalt in gefragten Positionen. Und das Vermögen ist ja auch beliebig.

Auch Arbeitnehmer z.B. der Automobil- und Pharmaindustrie gehören per Definition zu dieser Klasse, sind aber vom Einkommen her mitnichten der Unterschicht zuzurechnen.

Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene

Glaube eher untere Mittelschicht oder so

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Experte in Geschichte und Politik

Arbeiter in Großunternehmen sind normal verdienende Mittelschicht. Unterschicht sind die mit oder unter dem Mindestlohn Beschäftigten.