Ist das Grundgesetz ein "Diktat der Westmächte", wie die UDSSR es behauptete?
10 Antworten
wie man es sieht,
ja, die neue Freiheit des Kriegsverbrecherstaates und Kriegsverlierers wurde davon abhängig gemacht, ob sich der Staat eine freiheitliche, demokratische, die Menschenrechte respektierende Verfassung geben würde.
So gesehen können Nazis wie Kommunisten sagen: Kommunismus und ein neuer Faschismus waren keine Option !
Das Grundgesetz. Das Fundament jeden Staates. Welche Zweifel hegst du?
Oder?
Die Gründung der BRD war eine Entscheidung der Westmächte, vor allem der USA. Deutsche Parlamentarier bekamen von ihnen den Auftrag zur Ausarbeitung der Verfassung und stellenweise auch deutliche Vorgaben, was da drin zu stehen hat und was nicht. Der Entwurf musste 7 mal überarbeitet werden bis die Westmächte ihn abnickten.
ab Seite 40 https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=7978fafe-b9da-f5ba-816c-935a34a57660&groupId=252038
und hier Kap 4
http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/der-parlamentarische-rat-in-bonn-1948%E2%80%931949/DE-2086/lido/5e998a3f7c5e99.49542718#toc-14
Dass die Alliierten Einfluss nahmen: keine Frage. Wer sollte es ihnen verdenken?
Dass das Grundgesetz ein DIKTAT war: Unsinn.
Das gibt auch dein erster Link nicht her. (Ich habe eben mal Textteile ab Seite 40 überflogen).
Natürlich mussten die Alliierten das GG genehmigen. Alles andere wäre nach alledem, was vorher in Deutschland passiert war, eine Riesendummheit gewesen.
Die "Väter des Grundgesetzes" waren natürlich in einer Zwickmühle. Sie wussten, was grundsätzlich von ihnen erwartet wurde. Der Streit, den es gab, ging auch nicht um das Grundsätzliche, also zum Beispiel um Demokratisierung und Menschenrechte.
Entscheidend war, um Kohl in einer anderen Sache zu zitieren, "was hinten rauskam". Und das war respektabel, rundherum respektabel.
von einem "Diktat" habe ich nicht geschrieben, sondern davon, dass der Parl. Rat seinen Entwurf mehrmals abändern musste bis er von den Alliierten angenommen wurde. Natürlich wollte man auf allen Seiten den Eindruck vermeiden, dass die Westalliiersten direkt eine deutsche Verfassung schreiben würden.
Ich gebe dir natürlich recht, dass es ihr gutes Recht war, keine "Riesendummheit" zu begehen und alles unter ihren Vorgaben und Kontrollen ablaufen zu lassen.
Stimmt. Aber in der Frage war von einem Diktat die Rede. Daher meine Anmerkung.
Ich finde, mit dem "sanften Zwang" hat es letztlich doch recht gut geklappt.
Danke für die Links.
Nein.
Klar ist natürlich, dass die BRD kein Führerstaat werden durfte. Klar war auch, dass den "Vätern des Grundgesetzes" dies klar war.
Gruß, earnest
Nein. Die Westmächte haben den Auftrag gegeben ein Grundgesetz zu erarbeiten und zu verabschieden. Dadurch wurde die Besatzung beendet. Die neue Verfassung entsprach in weiten Teilen der alten Verfassung der Weimarer Repuplik.
Die Besatzung wurde durch die Einführung des Grundgesetzes aber nicht beendet
Belegst du bitte die Behauptungen in deinen letzten Sätzen?