Ist alles absolut vorherbestimmt, was geschieht im Leben seit dem Anfang unseres Universums?
11 Antworten
Nein.
Wie sollten sich 2 Leute unterhalten können, wenn sie nur aus geschubsten Teilchen bestehen.
Die Philosophen können da kaum helfen. Berufsbedingt stolpern sie gar nicht erst darüber, dass der freie Wille die Physik aushebelt.
Gehen wir mal ruhig davon aus, dass wir ihn haben. Jede Art von Erziehung, Gerichtsbarkeit und alle persönlichen und gesellschaftlichen Bestrebungen wären sonst sinnentleert, mehrere Individuen könnten nicht interagieren usw.
Das Determinismus-Problem löst man meistens dadurch, dass man es einfach auf eine andere Ebene hebt und geltend macht, dass wir ja "nicht wollen können, was wir wollen" (Schopenhauer), weil unsere Entscheidungen schließlich durch alle möglichen Bedürfnisse, Erfahrungen und Regeln geprägt sind.
Damit geht man der eigentlichen Frage elegant aus dem Weg. Es gibt philosophische Ansätze (starker und schwacher Kompatibilismus), die aber nichts Erhellendes zu bieten haben.
Die Frage ist im Rahmen der Physik nicht zu beantworten. Man könnte sich noch mit der unermesslich komplexen Dynamik der Stromimpulse zwischen den 100 Mrd. verschalteten Nervenzellen herausreden, die den Determinismus nicht aufheben, aber sozusagen im Chaos verschwinden lassen. Mancher ist damit sicher zufrieden.
Die Kraftfelder, die die Impulse zu Gedanken und Bewegungsentscheidungen kanalisieren, kommen aber trotzdem nicht aus dem Chaos, sondern scheinbar aus dem Nichts (sei es das Bewusstsein), was physikalisch nicht geht. Es ist keine Reizbeantwortung, wenn du jetzt kurz deinen Finger hebst.
Man muss einfach akzeptieren, dass es eine Eigenschaft des Lebens ist. Lebende Materie unterscheidet sich halt von nichtlebender Materie dadurch, dass bestimmte Dinge über reine Physik und Chemie hinausgehen, wenngleich sie auf Physik und Chemie beruhen. Nicht umsonst köcheln wir völlig erfolglos an Ursuppen herum.
ja und nein - bzw. ich sehe das leicht anders:
Ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass Philosophie hier kaum weiterhilft: alles was ich bisher gelesen habe sind am Ende nur "Worte", ohne eine "Lösung" anzubieten. Zugegebenermaßen weiß man aber auch nicht, wie eine "Lösung" hier überhaupt aussehen müsste. Das Bewusstsein darüber, dass es ein riesiges Problem im Zusammenspiel zwischen freiem Willen und Physik geben muss, ist aber bei Philosophen durchaus vorhanden - zumindest kommt dies in den Schriften, die ich als Laie gelesen habe als "Schieflage" deutlich hervor.
Wenn ich einen Finger aufgrund einer "inneren Bewegursache" hebe, dann ist das nach außen ein physikalischer Prozess, wo Nervenimpulse beteiligt sind. Wenn mein freier Wille aber in der Lage ist Nervenimpule auszulösen, muss es irgendwie auch eine physikalisch noch unbekannte Verbindung zwischen meinen Gedanken und der Physik des Nervenimpulses geben. Man macht es sich sehr leicht, wenn man sagt, dass es einfach eine über Physik hinausgehende Eigenschaft des Lebens wäre, welche dies eben möglich macht. Das ist in etwa gleich sinnlos, als wenn ich über "Gott" reden würde, denn wenn ich Gott einfach stellverteretend für all jenes, das wir nicht verstehen können postuliere, so hilft dies im Verständnis keinen Millimeter weiter.
Ich kann es als naturwissenschaftlich geprägter Mensch eben gerade nicht akzeptieren, dass es eine Verbindung zur Physik geben soll, die sich nicht physikalisch erklären lässt. Vielleicht leiege ich hier falsch, aber ich trage mit dieser Vorstellung ein sehr großes Unbehagen in mir und glaube (!), dass es in der Physik etwas geben müsste, das auch geistige Zustände beschreibt - das wird von manchen Physikern ebenso vertreten wie abgelehnt. Da wir bisher aber so gut wie nichts in der Hand haben, um diese Frage zu entscheiden, ist jede Diskussion darüber sinnlos. Vielleicht ist unsere Physik einfach noch nicht so weit, um sich mit solchen Fragen zu beschäftigen?
Vielleicht weniger eine Sache der reinen Physik als der Physiologie. Um die Frage beantworten zu können, müsste man verstehen, was genau in unserem Gehirn vor sich geht, wenn wir uns zu einer Bewegung entscheiden. Davon sind wir weit entfernt.
Da es keine Reiz-Reaktions-Kette ist, können es nur die Spannungsimpulse sein, die ständig zwischen den 100 Mrd. Neuronen herumspringen (Aktionspotentiale, kettenartig weitergeleitet über spannungsgesteuerte Na-Ionenkanäle, Botenstoffe an Synapsen usw.).
Irgendetwas muss die Impulse dann so kanalisieren, dass wir eine Bewegungsentscheidung treffen und ausführen, möglicherweise über (De-)Aktivierung von Synapsen (darauf beruht unser Gedächtnis). Aber woher kommt der physikalische Auslöser? Sicher nicht aus einer Kausalkette, die der Laplacesche Dämon bis zum Urknall zurückverfolgen könnte.
Vermutlich liegt der Denkfehler in einer allzu simplen mechanischen Sichtweise (Anstoß -> Wirkung, wie auf dem Billardtisch). Ich denke, man muss die unermesslich komplexe Dynamik im Blick haben, die unsere Hirnaktivität ausmacht. Das ist immer noch Anstoß-Wirkung, aber völlig unüberschaubar.
Oft frage auch ich mich, ob alles, was im Leben geschieht, seit dem Ursprung des Universums notwendig so verlaufen muss. Die klassische Physik legt ein strikt kausales Weltbild nahe, in dem jedes Ereignis aus dem vorhergehenden mit logischer Notwendigkeit folgt. In einem solchen System wäre Freiheit eine Illusion, da auch Gedanken und Handlungen vollständig determiniert wären. Die Quantenmechanik hingegen zeigt, dass es auf fundamentaler Ebene Wahrscheinlichkeiten statt Notwendigkeiten gibt. Doch Zufall allein begründet noch keine Freiheit. Philosophisch stellt sich die Frage, ob Freiheit mit Determiniertheit vereinbar ist. Wenn ich aus Gründen handle, die ich durch Einsicht erkenne und als meine anerkenne, könnte Freiheit als Autonomie verstanden werden – nicht als Unbedingtheit, sondern als Selbstgesetzgebung innerhalb einer rational geordneten Welt. In diesem Sinn ist Freiheit weniger die Abwesenheit von Ursachen als die Fähigkeit, durch Vernunft über mein Handeln Rechenschaft ablegen zu können.
Wir wissen es nicht. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist da besonders die quantenmechanik spannend, da man bestimmte Ereignisse dort für echt zufällig hält. Inwiefern das einen Einfluss auf höhere Emergenzebenen hat, ist aber unklar.
Ich würde also sagen nein. Und wenn es vorbestimmt ist, dann wohl nur im Sinne von vorhersagbarkeits der Ereignisse, aber nicht im Sinne eines konzipierten Ablaufs, geschweige denn eines großen Ziels.
Nein, solche Ideen sind esoterischer Schwachsinn wie Astrologie.
Nein, der Determinismus, der diese These vertritt, ist längst ad acta gelegt.
Das Zeitalter des Determinismus
Die Frage, ob es objektiven Zufall gibt oder nicht, beschäftigt die Philosophie und die Physik seit Jahrhunderten. Im Folgenden soll der Zufall vor allem aus wissenschaftsgeschichtlicher und physikalischer Sicht beleuchtet werden.
Im Mittelalter gab es praktisch keinen Zufall. Fast alles was passierte und was man sich nicht direkt über eine offensichtliche Ursache erklären konnte, wurde einem direkten Eingreifen Gottes zugeschrieben. Da man sich aber oft auch nicht erklären konnte, warum Gott die eine oder andere Entscheidung traf, griff man gerne zu der Erklärung „Gottes Wege sind unergründlich.“ Im späten Mittelalter kam dann mit dem immer stärker werdenden Glauben an Hexen, Dämonen und Teufel als Erklärung für Unerklärliches deren Eingreifen hinzu. Dem ganzen lag ein mystisches Weltbild zugrunde.
Die wissenschaftliche Neuzeit ist geprägt durch den Übergang vom mystischen Weltbild des Mittelalters zu einer mechanistischen Betrachtung der Welt. Die Vorstellung, die ganze Welt sei wie ein Uhrwerk aufgebaut geht bis auf den spätgriechischen Philosophen Platon (427 v.u.Z. bis 347 v.u.Z. (v.u.Z. = vor unserer Zeit oder auch v.Chr.) ) zurück. Diese Vorstellung einer „machina mundi“ (Weltmaschine) wurde von Kepler wieder aufgegriffen. In einem Brief von 1605 schrieb er: „Mein Ziel ist es zu zeigen, dass die himmlische Maschine nicht eine Art göttliches Lebewesen ist, sondern gleichsam ein Uhrwerk.“
Der Philosoph und Mathematiker René Descartes (siehe kartesisches Koordinatensystem) führte das mechanistische Weltbild weiter und übertrug es in seiner Publikation „Meditationes de prima philosophia“ (1641) auf den Menschen sowie tierische Körper.
Thomas Hobbes übertrug es auf das Staatswesen in „Leviathan“ (1651).
Basierend auf den obigen Ideen entwickelte dann Isaac Newton seine Physik, die er in „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica.“ (1687) veröffentlichte. Er verhalf damit dem mechanistischen Weltbild endgültig zum Durchbruch.
Innerhalb der Newtonsche Physik wurde die gesamte physikalische Welt als ein Uhrwerk betrachtet, in dem Gott die Rolle des großen Uhrmachers zukam. Die Physiker und Wissenschaftler nach Newton sahen nun nicht mehr ein direktes Eingreifen Gottes in alle möglichen Vorgänge sondern versuchten diese über das Kausalitätsprinzip zu erklären, dass also jede Wirkung eine bestimmte Ursache haben müsse. Damit wurde der sogenannte Determinismus begründet, der ebenfalls keinen Raum für irgendwelche Zufälle ließ. Unerklärliches wurde mit fehlendem Wissen über die konkrete Ursache erklärt. Im einfachen Volk, also außerhalb der Wissenschaften und insbesondere innerhalb der Religion lebte das ursprüngliche mystische Weltbild weiter und alles Unerklärliche wurde immer noch durch direktes Eingreifen Gottes erklärt.
Das änderte sich mit dem großen Erdbeben von Lissabon am 1. November 1755, einer der größten Naturkatastrophen der Neuzeit. Ausgerechnet in der frommsten Stadt des Abendlandes, ausgerechnet an einem der höchsten Feiertage (Allerheiligen) und ausgerechnet zur Zeit der Heiligen Messe am Vormittag, als alle Kirchen völlig überfüllt waren, geschah das große Erdbeben. Zehntausende von Gläubigen wurden in den Kirchen durch deren Einsturz direkt verschüttet und kamen ums Leben. Anschließend brach eine große Feuersbrunst aus und viele Überlebende retteten sich davor an den Strand. Das Beben hatte aber einen schweren Tsunami ausgelöst und in diesem ertranken dann viele Gläubige, die sich an den Strand gerettet hatten. Ausgerechnet die Gefängnisse stürzten nicht ein, aber die ganzen Verbrecher kamen frei und zogen dann plündernd durch die Stadt. Ausgerechnet auch das gesamte Rotlichtviertel blieb von allen Katastrophen, Erdbeben, Feuersbrunst und Tsunami, verschont. Dies stellte das Ende des mystischen Weltbildes auch in der Bevölkerung dar, denn dies alle ließ sich nicht mehr mit Gottes Eingreifen erklären. Von nun an wurden natürliche Ursachen für natürliche Vorgänge gesucht und das Kausalitätsprinzip bzw. der Determinismus wurde allgemein anerkannt. Innerhalb des Determinismus hatte der Zufall aber immer noch keinen Platz gefunden. Es wurde lediglich Gott durch die Natur und die Physik als Ursache ersetzt.
1814 formulierte Pierre-Simon Laplace den Laplaceschen Dämon: „Wir müssen also den gegenwärtigen Zustand des Universums als Folge eines früheren Zustandes ansehen und als Ursache des Zustandes, der danach kommt. Eine Intelligenz, die in einem gegebenen Augenblick alle Kräfte kennt, mit denen die Welt begabt ist, und die gegenwärtige Lage der Gebilde, die sie zusammensetzen, und die überdies umfassend genug wäre, diese Kenntnisse der Analyse zu unterwerfen, würde in der gleichen Formel die Bewegungen der größten Himmelskörper und die des leichtesten Atoms einbegreifen. Nichts wäre für sie ungewiss, Zukunft und Vergangenheit lägen klar vor ihren Augen.“
Hier wird klar formuliert, dass es keinen Zufall gibt, denn wenn man alles wüsste und alles berechnen könnte, wäre auch alles vorhersagbar. Wenn aber alles berechenbar bzw. vorhersagbar ist, dann kann es prinzipiell keinen Zufall geben.
Das Ende des Determinismus
1986 gab Sir James Lighthill, Präsident der International Union of Theoretical and Applied Mechanics, zum Streit zwischen physikalischen Deterministen und Indeterministen zu Protokoll (zitiert aus "Das Paradox der Zeit" von Ilya Prigogine/Isanbelle Stengers):
„Hier muss ich innehalten und im Namen der großen Bruderschaft der Praktiker der Mechanik sprechen. Wir sind uns heute sehr der Tatsache bewusst, dass die Begeisterung, die unsere Vorgänger für den phantastischen Erfolg der Newtonschen Mechanik empfanden, sie auf diesem Gebiet der Vorhersagbarkeit zu Verallgemeinerungen verleitet haben, an die wir vor 1960 möglicherweise allgemein geglaubt haben, die wir aber inzwischen als falsch erkannt haben. Wir möchten uns gemeinsam dafür entschuldigen, dass wir das gebildete Publikum in die Irre geführt haben, indem wir bezüglich des Determinismus von Systemen, die den Newtonschen Gesetzen genügen, Ideen verbreitet haben, die sich nach 1960 als inkorrekt erwiesen haben."
Wie es zur Verabschiedung des Determinismus und damit zur Akzeptanz des Zufalles als kreatives Element in unserem Universum kam, soll nun kurz angerissen werden.
Erste Zweifel am Laplacschen Dämon kamen durch Henri Poincaré und dessen Arbeit zum sogenannten Dreikörperproblem (1888) auf. Poincaré zeigt darin, dass es innerhalb der Newtonschen Mechanik auch Fälle geben kann, bei denen das strenge Ursache-Wirkungsprinzip nicht mehr in der Weise angewendet werden kann, dass man künftige Entwicklungen in allen Fällen vorhersagen kann, selbst wenn alle Rand- und Anfangsbedingungen exakt bekannt sind. Poincaré begründete damit die Chaosforschung. Im Chaos gibt es keinen Determinismus mehr und erst dadurch wird dem Zufall eine Tür geöffnet.
In den 1960er Jahren untersuchte der Mathematiker Edward N. Lorenz bestimmte schlecht vorhersagbare Wettererscheinungen mathematisch und entdeckte dabei das Phänomen des deterministischen Chaos. Damit werden Phänomene umschrieben, bei denen geringste Änderungen der Anfangsbedingungen im Laufe der Zeit zu völlig anderen Ergebnissen führen. Das bekannteste Beispiel eines deterministischen Chaos ist der sogenannte Schmetterlingseffekt. Dieser Schmetterlingseffekt ist dafür verantwortlich, dass selbst ein Zufall auf Quantenebene (Quantenzufall) letztlich den Endzustand eines ganzen Systems bestimmen kann.
Wie aber nun Zufall zu einer Höherentwicklung führen kann, beschreibt Ilya Prigogine physikalisch in seiner Theorie Dissipativer Strukturen, für die er 1977 den Nobelpreis erhielt und die die größte wissenschaftliche Revolution seit Newton ausgelöst hat. Dieses Theorie Dissipativer Strukturen (TDS) ist keine einzelne Veröffentlichung oder ein einzelnes Buch, sondern umschreibt das gesamte Lebenswerk Prigogine, in dem er sich mit der Frage der Selbsorganisation beschäftigte. Neben der Rolle von Energie, Zeit und deterministischem Chaos erörtert er auch ausführlich, wie der Zufall wirkt, welche konstruktive und kreative Rolle der Zufall spielt, wie ohne Zufall nichts Neues entstehen kann, was genau passiert, wenn der Zufall ins Spiel kommt und wie das ganze physikalisch und mathematisch beschrieben werden kann.
Im Prinzip basiert eine dissipative Struktur darauf, dass in ein stabiles System jede Menge Energie gepumpt wird, sodass sich dieses System immer weiter vom thermodynamischen Gleichgewicht entfernt. Ab einer gewissen Menge zugeführter Energie entfernt sich das System so weit vom thermodynamischen Gleichgewicht, dass es ins Chaos stürzt. In diesem Moment tritt das deterministische Chaos auf. Das System kippt, die zugeführte Energie wird entwertet und in Wärme umgewandelt. Es gibt aber mindestens zwei verschiedene Zustände, in die das System kippen kann, oft gibt es sogar noch mehr mögliche Zustände. In welchen der möglichen Zustände das System dann tatsächlich kippt, ist zufällig. Dabei kann dieser Zufall auf Quantenebene erfolgen. In diesem Moment bestimmt gemäß des Schmetterlingseffektes ein denkbar minimalster Effekt, das kann z.B. der Zerfall eines einzelnen Atoms in Milliarden Lichjahren Entfernung sein, welche weitere Entwicklungsrichtung das System nach dem Kippen nimmt. Sobald diese „Entscheidung“ getroffen ist, sorgt die weiter zugeführte Energie dazu, dass das System sich wieder aus dem Chaos löst und auf einer höheren Organisationsebene mit einer höheren Komplexität ein neues Gleichgewicht findet. Es ist etwas Neues entstanden (emergiert). Solche emergenten Erscheinungen sind grundsätzlich irreversibel, d.h., sie lassen sich keinesfalls mehr auf tieferliegende Ursachen reduzieren. Sie sind etwas Neues und als solches auch nur ganzheitlich und an sich phänomenologisch weiter zu erforschen. Diese Physik, die da abläuft, hat einen ganz neuen Zweig der Physik begründet, den man als die Physik des Lebens bezeichnen könnte. Zu finden ist das insbesondere unter den Stichworten nichtlineare Thermodynamik, nichtlineare Physik, nichtlineare Dynamik, deterministisches Chaos, dissipative Strukturen oder auch Komplexitätstheorie.
Die Energiezufuhr und das Verstreichen von Zeit sorgen dafür, dass das System komplexer wird. In welche Richtung sich diese Weiterentwicklung bewegt, ist aber nicht vorherbestimmt (determiniert). Die ist davon abhängig, in welche Richtung der Zufall das System im Zustand des deterministischen Chaos kippen lässt.
Besonders unter Neurowissenschaftern ist diese Einstellung aber weit verbreitet. Ich habe da einiges gelesen wie manche berühmte Leute denken und mich drüber gewundert.
Die Frage, inwieweit es einen freien Willen geben kann und wie ein solcher in einer nach physikslischen Gesetzen ablaufenden Welt erklärt werden könnte ist natürlich Gegenstand umfangreicher philosophischen Abhandlungen.