Islam - Bibel verfälscht?

verreisterNutzer  23.09.2023, 16:25

Wieso dürften sie es denn nicht tun, solange sie sich nicht an die Bibel berufen.

unknow100034 
Fragesteller
 23.09.2023, 18:14

Tun sie allerdings teilweise

6 Antworten

Laut einigen islamischen Menschen hier auf GF soll die Bibel ja verfälscht sein.

Klar behaupten zumindest manche Muslime das, denn wenn sie nicht verfälscht ist, hat der Islam keine Existenzgrundlage - und das von Anfang an.

Allerdings sind nicht die vorherigen Fassungen der Bibel, sondern des Koran mehrfach nach Überarbeitung von den eigenen Leuten verbrannt worden - vgl. Islamanalyse - Überlieferung des Koran - der stillschweigende Islam. Warum sollte man das machen, wenn nicht zur Verschleierung einer Veränderung? Hinsichtlich der Bibel hatte man weitestgehend nachweisen können, und das anhand von Vergleichen etwa mit den Schriftrollen vom Toten Meer, dass sie eben nicht verfälscht worden ist.

Allah befiehlt den Juden und Christen ganz zum Schluss des Koran, ihre Schriften zu lesen - Thora und Bibel.

Hätte er das getan, wenn die schon gefälscht worden wären?

Und wir haben Schriften der Thora und der Bibel, die es schon weit vor dem Koran gab.

Das mit der angeblichen Schriftfälschung kommt immer wieder von Jung-Nuslimen. Alt alt alt.

Ja, die Bibel ist aus Islamischer Sicht verfälscht weswegen der Qur‘ān hinabgesandt wurde, aber wer hat behauptet das die ganze Bibel verfälscht wurde?

Allah sagt in Surah 5 das man die Bibel und die Thora lesen soll. Tafsir ibn Kathir sagt zu diesen Vers, das man nur die Verse lesen soll die mit dem Qur‘ān übereinstimmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Islamisches Wissen (Ahl-as Sunnah), von Bücher und Shuyukh.
unknow100034 
Fragesteller
 23.09.2023, 23:11

Die Sache ist die:

Eine Diskussion zwischen Moslem und Christ:

Moslem pickt eine Bibelstelle ohne Kontext heraus und stellt diesen Vers dann komplett falsch dar, weil er im Kontext eben eine ganz andere Bedeutung hat und beruft sich dann auf diese falsche Darstellung.

(Als Beispielsatz „Ein Vogel hat keine Flügel, mit denen er laufen kann“ Der Satz vom Moslem „Ein Vogel hat keine Flügel“ den Rest lässt er einfach weg und stellt es so dar als hätte der Vogel keine Flügel, obwohl der Satz ja eigentlich im ganzen etwas ganz anderes aussagt. (Ich weiß, ist win blödes Beispiel aber mir fiel nichts besseres ein)

Dann erklärt man dem Moslem den Kontext, bzw. was der Satz wirklich aussagt und dann kommt direkt „Das ist verfälscht“.

Und das ist der Punkt den ich nicht verstehe. Erst beruft man sich auf diesen Satz in falscher Darstellung, aber sobald man erkennt was der Satz wirklich bedeutet ist er wiederum gefälscht. Das macht doch gar keinen Sinn.

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Meines Wissens - Laie auf beiden Gebieten - KANN man nicht genau wissen, was "authentisch" ist an Bibel und Koran.

Gut, man kann den Ursprungstext eventuell finden. Da geht es aber schon mit den Übersetzungen los, die sich über die Jahre immer wieder zumindest auf einigen Sprachen ändern. Die Sprachen selbst, ihr Vokabular, ihre Redewendungen, ihre Grammatik ändern sich, so dass auch der Ursprungstext heute anders verstanden werden kann.

Was aber erschwederend hinzukommt:
Meines Wissens kann KEINER Wissen, wie authentisch der Ursprungstext ist! Ob Mohammed wirklich das gesagt hat, was er 100% geglaubt hat und wie authentisch das dann wiederum aufgeschrieben wurde.

Bei der Bibel ist es meines Wissens sogar sicher, dass einige Texte Jahrzehnte oder sogar noch später nach den eigentlichen Ereignissen, also Aussagen, aufgeschrieben wurden. Also: Heute würde ein berühmter Sänger auf einem Konzert etwas sagen oder ein Politiker eine Rede halten, KEINER würde das aufnehmen, man würde seinen Kindern und Enkeln davon erzählen und die oder deren Enkel würden das dann "wortgetreu" aufschreiben. Jeder kann sich vorstellen, dass dieser Text WEIT entfernt von der Originalrede wäre.

Also, mindestens die Bibel, wenn nicht sogar in Teilen der Koran (die Teile, in denen Dritte etwas über die Aussagen des Propheten schreiben) IST verfälscht. Es gibt kein authentisches Original.

Selbst wenn man ein Buch hätte, in dem NUR Jesus und Mohammeds persönliche Aussagen stünden, könnte keiner wissen, was davon echt oder ehrlich gemeint, was missverstanden, was bewusst rhetorisch oder sogar inhaltlich verfälscht wäre.

Man kann sich danach richten und man kann die Philosophie gut finden, aber man hat m.W. keine authentischen Originaltexte. Beides ist in gewisser Weise "verfälscht".

Jeder kann das gut nachempfinden, indem er mal Übersetzungen mit Originalen seiner Lieblingsbücher vergleicht oder indem er Autobiografien berühmter Menschen mit Biografien von Dritten über die gleiche Person vergleicht. Selbst der Betroffene, der seine Autobiografie schreibt, hat nicht alle Fakten sicher gewusst, bei genauer Recherche stellt sich fast immer heraus, dass er einiges selbst missverstanden, falsch erinnert, nicht im relevanten Kontext erzählt, fehlzitiert hat. Das passiert JEDEM.

Ich möchte nicht wissen, wie so eine Biografie aussähe, wenn sie 2000 Jahre lang in verschiedene Sprachen übersetzt worden wäre.

Genau genommen haben wir Christen doch mit der Lutherbibel schon einen für uns interpretierten, also streng genommen sprachlich verfälschten Text von jemandem, der das Original extrem gut kannte und sich extrem Mühe gab, es so gut wie möglich aber auch sprachlich so pompös wie möglich wiederzugeben.

Der Koran ist ein 3.klassiges Plagiat der jüdischen und christlichen Schriften gewürzt mit dem Allgemeinwissen der damaligen Hochkulturen.

Also lieber die Originale lesen.

Obwohl für mich keines einen großen Wert hat.