Interne HDD wird nicht mehr erkannt?
Wir sind aktuell an dem Punkt, an welchem wir den Lesekopf erfolgreich durch einen baugleichen funktionierenden getauscht haben. (Reinraum)
Problem der internen HDD besteht NICHT MECHANISCH bzw. PHYSISCH.
Aktuelles Problem: Festplatte startet und läuft ganz normal für 1-2 Minuten, aber sobald der PC gestartet ist oder auch zeitversetzt unabhängig der funktionsweise, geht die Festplatte aus. Ist in der ganzen zeit ob AN oder AUS allerdings nicht les- und beschreibbar und wird auch nicht erkannt. Extern wurde die interne HDD auch schon getestet, aber auch da wird diese nicht erkannt. (auch in der datenträgerverwaltung wird diese nicht angezeigt)
Das erste mal, zu dem Zeitpunkt wo der wechsel des Lesekopfes stattgefunden hat, nachdem diese dann angeschlossen (intern) wurde, hat es kurz funktioniert und man konnte im regulären explorer (windows) auf die Dateien etc zugreifen. Jetzt funktioniert es leider nicht mehr so. (wie oben beschrieben)
3 Antworten
Das kann wie gesagt versch. Ursachen haben.
Der Kopf wird durch das rumbasteln nicht besser. Daher ist der schon durch den Tausch angeschlagen. Die Hintergrundaktivitäten von Window und der Platte an sich verursachen auch Stress.
Es gibt 3 mögliche Szenarien:
- Der Kopf "nur" instabil und der Controller droppt die Platte
- Dank Dingen wie SMART, etc. wurde ein Teil der Firmware beschädigt. Diese liegt auf der Platte und führt versch. Logs wie zB das SMART-Log oder die G-List in der defekte Sektoren stehen die ausgemappt wurden. Ist beim Tausch ein Bereich beschädigt worden dann kommt es plötzlich zu vielen Einträgen in den Logs und dann können diese Überlaufen und einen nachfolgende Teile der Firmware überschreiben.
- Der Kopf hat es hinter sich und der Stress diverser Zugriffe war zu viel. Auch ich brauche öfters einen 2. oder 3. Kopf bis ich alle Daten imagen konnte.
Das Tauschen an sich kann klappen aber wenn man dann nicht vorsichtig mit der Platte umgeht (nicht in Windows mounten, Hintergrundprozesse deaktivieren, etc.) dann gehen Tauschköpfe schnell kaputt.
Weder dein SATA-Controller noch dein Windows wurden gebaut um mit defekter oder instabiler Hardware zu arbeiten. Daher nutzt man auch spezielle Hardware (DDI4, PC3000, DFL-SRP, ...) um solche Hardware zu betreiben und Daten zu retten.
Ich sag es ungern aber ich denke du bist so weit gekommen wie es ging aber langsam wird es Zeit für die prof. Tools...
Du kannst versuchen den Kopf erneut zu tauschen denn zur Diagnose fehlen dir die Möglichkeiten...
Wenn du das nochmal machen willst dann am besten die Platte mit einem Writeblocker anschließen oder im MBR die letzten Bytes von 0x55 0xAA auf 0x55 0xBB ändern - dann mountet Windows die Platte nicht mehr! Das kannst du dann zB mit einem Hex-Editor unter Linux machen.
Dann starte Windows und nutze zB SeDiv (ca. 300 EUR) + UART Adapter (ca. 10 EUR) um die entsprechenden Hintergrundprozesse zu beenden.
Danach kannst du mit Tools wie DMDE ein Image machen - niemals einfach die Platte einhängen - dabei springt der Kopf wie wild hin und her und sucht die Daten zusammen. Stell dir vor es gibt einen winzigen Kratzer durch den Tausch. Dann fährt der Kopf hin uns her und quasi mit voller Fahrt dutzende oder hunderte Male über dieses "Schlagloch"!
Machst du ein Image dann läuft der Kopf in einer langsamen und steten Bewegung von einem zum anderen Ende - Beim Kratzer angekommen wird der Kopf wahrscheinlich wieder sterben aber du hättest zumindest die Daten vom Anfang bis zum Kratzer gesichert. Dann könnte man einen zweiten Kopf nutzen und mit diesem einen zweiten "Reverse-Pass" machen bei dem die die Daten vom Ende bis zum Kratzer liest. Dabei muss der Kopf nur einmal über den Kratzer drüber und das kann der eventuell überleben. (Wenn nicht gibt es spezielle Tools die quasi eine Verlängerung der Rampe bis hinter den Kratzer sind und so einen Kopf ans Ende der Platte führen oder spezielle Verfahren um Kratzer aufzufüllen)
Klappt alles hast du ein Image mit Daten vor und nach dem Kratzer aus dem du dann mit r-Studio oder UFS Daten retten kannst.
Jeder unbedachte Schritt kann dir mehr Daten beschädigen und einen größeren Schaden verursachen. Darum gibt es auch keine Abkürzungen denn die gehen allzuoft schief wie du gesehen hast. Dein Versuch hätte eventuell einige Daten retten können wenn du zumindest erstmal die Platte für Windows unlesbar gemacht hättest (MBR 0x55 0xAA -> 0x55 0xBB) und dann mit einem Tool wie dd_rescue oder DMDE (imageing nicht direkt auf das Dateisystem zugreifen!!!) rangegangen wärst.
https://appuals.com/fix-new-hard-drive-not-showing-up-in-disk-management/
Der Artikel soll hilfreich sein, da Du schriebst: externe und interne zeigten sich nicht in Datenträgerverwaltung an.
Wenn er nicht weiter geht, und die Daten darauf hochwertig sind, bleibt einem die Option von Datenwiederherstellung.
Das Problem ist in der Tat nicht mechanisch - physisch aber sehr wohl.
Elektronik ist auch physisch. 😉
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr/Du nichts an der Firmware umprogrammiert - bzw. interne Settings geändert habt, oder?
Aber egal: Wenn es weder die Mechanik noch die Software sein kann bleibt nach Ausschlussverfahren nur die Elektronik über. Sprich: Da müsste mal ein Experte einen Blick darauf werfen.
Hallo und danke für deine Antwort.
In der Firmware wurde nichts geändert, die Platine auf der defekten internen HDD wurde nicht getauscht. Die Elektronik läuft bisher einwandfrei unabhängig dem Zugriff auf das Dateisystem.
LG