Indirekter und direkter Wasserverbrauch?

2 Antworten

Hi.

Direkter Wasserverbrauch ist, was Du aktiv verbrauchst. Trinken, Duschen, Kochen, Blumen gießen, so was. Wenn Du den Hahn aufdrehst.

Indirekter ist, wenn Du Produkte konsumierst, die Wasser gebraucht haben. Fleisch oder Baumwolle z.B.. Der Aralsee trocknet v.A. aus, weil die Anrainer an den zwei Flüssen, die ihn speisen Baumwolle anbauen. Und die ist so durstig, dass einer der Flüsse gar nicht mehr ankommt. Und das Shirt, das Du dann kaufst wurde ja auch noch gefärbt, usw., das braucht wieder Wasser.

Rudflodur  27.05.2020, 15:43

Tja - das ist immer so eine Sache mit dem "indirekten Wasserverbrauch". Das Wasser ist ja nicht weg. Es wurde genutzt, um damit Pflanzen (Baumwolle) oder Tiere (Hühnchen, Rinder) zu züchten. Bei der Pflanzenzucht verdunstet das Wasser überwiegend, bei der Tierzucht wird ein kleiner Teil in das Produkt eingebaut, der Rest wird als Abwasser (Gülle) abgegeben.

Oder anderes Beispiel: Ein Kraftwerk benötigt Wasser zum Kühlen. Ein Teil geht erwärmt wieder in den Fluss, ein anderer Teil verdampft und geht in die Atmosphäre und kommt woanders als Regen wieder runter. Ist das Verbrauch? Oder ist es Nutzung, wird das Wasser benutzt?

Was hier sicherlich immer ein Thema ist, das ist die Übernutzung von Ressourcen, die z.B. beim Aralsee dazu führen, dass zu wenig Wasser im See ankommt.

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BaalAkharaz  27.05.2020, 18:46
@Rudflodur

Klar, aus dem Kreislauf kann es nicht raus. Problematisch ist halt, wenn das Industriewasser ungeklärt in nen Fluss läuft oder die Gülle nicht peu à peu auf die Wiese kommt sondern als vergammeltes Urin-Fäkalien-Gemisch auf einmal aufs Feld kommt und Alles eutrophiert.

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Rudflodur  30.05.2020, 16:05
@BaalAkharaz

Naja, die Industrie hat (zumindest bei uns in D) ihre Hausgaben gemacht, da fließt wohl nicht wirklich viel in den Bach.
Die Bauern sind (auch wieder hier in D) ziemlich geknebelt, der Austrag von Gülle ist streng reglementiert. Insofern ist Dein Bild von eutrophierten Gewässern vielleicht ein wenig veraltet.

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BaalAkharaz  31.05.2020, 10:39
@Rudflodur

Industriewasser war jetzt nicht auf D bezogen. Das ist lang her, zum Glück. Ich hatte eher China im Kopf, wo das ZK mitteln muss, dass noch genug Verunreinigung für Wirtschaftlichkeit sein muss aber wenig genug für Landwirtschaft.

Ja, in D gibt es die Güllereglementierung. Aber reglementiert heißt ja noch nicht gut. Ich komme aus ner Gegend mit recht viel Relief, das beschleunigt natürlich den Abfluss, was bei uns eigentlich alle stehenden Gewässer mesotroph macht. Und der Trend hin zu Größe in Landwirtschaftsbetrieben macht das nicht besser. Ich verstehe die Bauern gut, die müssen ihren Sondermüll los werden und auch die Wiese braucht Dünger. Bin nicht nur Contra. Sage aber, dass das System so verbessert werden könnte. Ich kenne da Versuche mit Mikroorganismen, die echt vielversprechend sind (da wird - frag mich nicht wie - die Ammoniakbildung vermieden). Und die Vergasung ist zumindest auf dem Papier schwer wirtschaftlich!

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Der direkte Verbrauch ist, was du selbst im Haushalt verbrauchst. Also durch Waschen, Blumen gießen, kochen, Toilette und so. Das ist zur Zeit ungefähr 125 Liter pro Person an einem Tag in Deutschland.

Der indirekte Verbrauch entsteht bei der Produktion vor unterschiedlicher Produkte. Nahrungsmittel, Kleidung, Kosmetik, Chemie und andere Industrieprodukte. Also Kurz gesagt, das ist der Verbrauch, welcher bei der Produktion entsteht, von Produkten welche wir verbrauchen. Viele Lebensmittel kommen aus wasserknappen Gegenden, da wird dafür viel Wasser genutzt und manchmal sogar der Einheimischen Bevölkerung weggenommen.

Also genau das ist der Bereich, wo Wasser gespart werden soll.