Inder überall im Internet?
Warum sind so viele Inder im Informatikbereich, z.B. Software-Entwicklung tätig?
Warum spielt es dir eine Rolle ob es jetzt ein Inder und kein Franzose ist der in der Software-Entwicklung tätig ist?
Weil es meist Inder sind und keine Ratatoilles
Und warum stört dich das?
Warum sollte es mich nicht stören dass Leute die aus einem Land stammen wo es die meisten Vergewaltigungen gibt das Internet übernehmen?
9 Antworten
Naja, es heißt ja auch Indernet. :)
Ok, nun etwas seriöser: Indien hat viele Millionen Einwohner (sogar über 1 Milliarde), und viele lernen nun mal etwas in diesem Bereich. Und: die Bezahlung ist in Indien vermutlich niedriger als anderswo. Für viele ist es eine gute Gelegenheit, zu einem einigermaßen guten Job zu kommen (in einem Land, in dem es viele unangenehmere und viele schlechter bezahlte Jobs gibt).
Folglich ist es für viele ausländische (und auch indische) Firmen billiger, ein Team aus 30 Indern (Programmierern) zu bezahlen als ein gleich großes Team in den USA oder in Europa.
So weit mir bekannt ist, lässt auch die Firma, in der ich arbeite, einen Teil der Softwarearbeiten (aber nicht die Planung) in Indien machen. Und Inder sind keineswegs schlecht, auch da sollte man keine Vorurteile haben.
Ich sage manchmal: suchst du einen guten Verkäufer, hol dir einen Chinesen (die sind clever, was das angeht), aber suchst du einen, der mathematisch oder informationstechnisch was drauf haben sollte, hol dir lieber einen Inder (die können zudem oft besser Englisch als die Chinesen).
Hier z.B. ein indischer Mathematiker:
Prasanta Chandra Mahalanobis – Wikipedia
und ein indischer Physiker (Nobelpreisträger)
C. V. Raman – Wikipedia
die haben auch mit meiner Arbeit zu tun.
Und für Indien gilt dasselbe wie für China: auch wenn weite Teile des Landes arm sind, so gibt es doch - vor allem in den Metropolen (wie Chennai/Madras) - auch viele moderne Unternehmen mit guten Leuten. Beides sind Länder der Gegensätze.
Hier noch was zu Chennai (früher Madras genannt):
"Seit 2004 ist die Stadt zusammen mit Bengaluru und Hyderabad als ein wichtiges Zentrum für die Softwareentwicklung in Indien hervorgetreten. Die Old Mahabalipuram Road wird heute der „IT-Korridor“ genannt und wurde ein Wunschziel für IT-Firmen. Diese Entwicklung erhielt einen weiteren Schub durch die Anlage des IT-Komplexes „Tidel Parks“ durch TIDCO im Auftrag der Regierung von Tamil Nadu. Das neueste ist die „Mahindra Tech City“ nahe den Randgebieten der Stadt, wo alle wichtigen IT-Firmen ein Entwicklungszentrum unterhalten.
In der Stadt arbeiten folgende internationale Unternehmen und Banken: ABN AMRO, AdventNet, Akmin Technologies, Alcatel-Lucent, American Megatrends, Bosch, Caritor, Cognizant Technology Solutions, Covansys, Daimler India Commercial Vehicles, dotCue, EDS, HCL Technologies, Hewlett-Packard, Hexaware Technologies, IBM, Infosys Technologies, Polaris Software Lab Limited, Saksoft, Schwing, Software AG, Tata Consultancy Services, Tech Mahindra, Temenos, Thinksoft, Wipro Technologies und die Weltbank."
Kann das nicht bestätigen. Ich arbeite in dem Bereich und wir haben keinen einzigen Inder.
Die hohe Anzahl indischer Software-Entwickler hat mehrere ineinander greifende Ursachen. Indien produziert jährlich etwa 500.000 Software-Ingenieure und hat mit über 5 Millionen bereits die USA überholt. Das Bildungssystem ist extrem STEM-fokussiert - über 1,5 Millionen Studenten nehmen jährlich an der JEE-Aufnahmeprüfung für Ingenieursstudiengänge teil, um nur etwa 16.000 Plätze an den prestigeträchtigen IITs zu bekommen. Diese obsessive Fokussierung auf Naturwissenschaften und Technik hat andere Fächer marginalisiert und eine Kultur geschaffen, wo STEM-Karrieren als gesellschaftlich wertvollster gelten.
Historisch begann Indiens IT-Aufstieg in den 1980ern mit staatlicher Förderung der Computerbildung und der Gründung von NASSCOM 1988. Der Durchbruch kam mit der Y2K-Krise Ende der 1990er, als westliche Unternehmen dringend Software-Support suchten. Die Liberalisierung der indischen Wirtschaft 1991 und die Abwertung der Rupie machten das Land für internationale Outsourcing-Projekte extrem attraktiv.
Das indische Universitätssystem produziert viele Ingenieure verschiedener Fachrichtungen, die mangels spezifischer Informatik-Ausbildung durch intensive betriebliche Schulungsprogramme zu Software-Entwicklern umgeschult werden. Die Gehaltsunterschiede sind dramatisch - STEM-Berufe bieten deutlich höhere Einkommen und Arbeitsplatzsicherheit. Kulturell herrscht eine Hierarchie, die Ingenieurswesen und Medizin an der Spitze sieht, während andere Bereiche abgewertet werden.
Diese Kombination aus systematischer Bildungsausrichtung, wirtschaftlichen Anreizen, historischen Gelegenheiten und gesellschaftlichem Druck hat eine beispiellose Konzentration indischer Talente im IT-Sektor geschaffen.
Da das oft Arbeit ist, die Leute aus reicheren Ländern nicht gerne tun. Zum Beispiel im Callcenter. Für dessen verhältnisse sind das gut bezahlte Jobs, die viele Leute direkt von Zuhause aus machen können. Das einzige was sie brauchen, ist ein PC und eine Internetverbindung.
Schon vor mindestens 6 Jahren hatte ein Bekannter von mir (Ingenieur) einen indischen "Mitarbeiter", der ihm zugearbeitet hat und verschiedene administrative Sachen für ihn erledigt hat. Das ist im Geschäftsleben längst Brauch.